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Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Greven
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Entschluss. Unter dem Haupttor stand Rocco und zündete sich eine dünne Zigarre an. Für einen angsterfüllten Moment wollte sie umkehren, doch die Kinder liefen bereits voraus und an ihm vorbei. Sie zwang sich, ihren Weg fortzusetzen, entschlossen, ihn keines Blickes zu würdigen.
    Doch als sie auf seiner Höhe angekommen war, trat Rocco seitlich rasch an sie heran. „Eine Sekunde, mein pflichtbewusstes Kätzchen.“ Er griff nach ihrem Arm, so, dass die Kinder dies auf die Entfernung nicht sehen konnten, sollten sie sich umdrehen.
    „Lass mich den verheißungsvollen Anblick kurz genießen.“ Mit süffisantem Lächeln neigte er den Blick in ihren Ausschnitt. Rasch hoben und senkten sich die üppigen Hügel. Madeleine raffte ihr Tuch über der Brust zusammen und entzog ihm heftig den Arm. Von hinten näherte sich das Geräusch trabender Pferde. Sie warf einen Blick über die Schulter und sah Rodrique und Margaret den Weg entlangreiten. Bei ihnen angekommen, blieben sie stehen. Rodrique hob den Hut und neigte lächelnd den Kopf.
    „Mademoiselle Madeleine, wie schön. Wieder ein wenig aufgelöst? Es steht Ihnen. Ich mag es, wenn eine Frau nicht so unterkühlt ist.“
    Margarets Miene schien zu gefrieren, Rocco grinste anmaßend, während Rodrique seiner Frau zunickte und dem Pferd sacht in die Seiten trat. Sie ritten weiter zu den Pferdeställen, die seitlich des Anwesens lagen. Madeleines Wangen glühten. Zornige Verachtung überkam sie. Welche Demütigung für Margaret, welche Peinlichkeit für sie! Und dies vor dem aufdringlichen Sklavenaufseher. Hastig wandte sie sich ab. Roccos leises Lachen folgte ihr, während sie eilig den Kindern nachging.
    „Ihr geht euch waschen. Wir sehen uns gleich bei Tisch“, ordnete sie an, kaum dass sie das Haus betreten hatten. Sie würde mit Dupont sprechen, und zwar sofort, ehe sie der Mut verließ. Ihr Herz pochte bis in ihre Kehle. War es ausschließlich die Aufregung wegen ihrer Entdeckung? Oder auch, weil sie ihm gleich gegenüberstand? Sie wollte nicht darüber nachdenken. Sie strich ihr Kleid glatt, tastete über ihre Haare und klopfte gegen seine Bürotür. Dahinter blieb es still. Auch nach einem zweiten Klopfen wartete sie vergeblich auf die Aufforderung, einzutreten. Niedergeschlagen wandte sie sich ab und ging zur Küche. Vielleicht konnte ihr Inés sagen, wo er war und wann er zurückkam.
    „Monsieur ist in die Stadt geritten. Er wird nicht vor dem Abend zurück sein“, erklärte ihr das Hausmädchen und musterte sie prüfend.
    „Ist alles in Ordnung, Mademoiselle?“
    „Sicher. Es ist nur … wegen des Drachens.“ Sie umriss Inés kurz den Vorfall.
    Diese nickte. „Monsieur wird es schon richten. Kann ich das Essen auftragen?“
    „Natürlich. Danke, Inés.“
     

Kapitel 10
     
     
    Madeleine bekam kaum etwas hinunter, obwohl das Hühnchen-Ragout hervorragend schmeckte. Unentwegt musste sie an die Tür im Felsen denken. So schlecht die Sicht gewesen war, ein einzelner Sonnenstrahl hatte genügt, um auf einer der vielen Kisten, die sich im Inneren der Höhle stapelten, einen eindeutigen Schriftzug entziffern zu können. Koriander – G. Poivre . Es bestand kein Zweifel, sie hatte die Beute der Caribbean Sky entdeckt oder zumindest einen Teil davon. Dies wiederum hieß, dass die Piraten sich auf der Insel aufhielten oder aufgehalten hatten, und zwar in unmittelbarer Nähe. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Die Piratenbande Black Ocean, die bei ihren Meutereien mit unfassbarer Grausamkeit vorging und deren mysteriöser Anführer erbarmungslos jeden beiseite schaffte, der es wagte, sich zu widersetzen, schien ihren Umschlagplatz auf Grande-Terre zu haben. Wie war es möglich, so nahe bei Beaupay? Sie mussten doch fürchten, entdeckt zu werden? Sie mussten, ebenso wie Pascal es geplant hatte, an der Straße des Gesims geankert und von dort die Beute in die Felsenhöhle gebracht haben. Doch wo hielten sie sich jetzt auf? Auf ihrem Schiff in einer versteckt liegenden Bucht? Oder als harmlose Einwohner oder Reisende getarnt auf Grande-Terre? Reisende? Es fuhr wie ein giftiger Dorn in Madeleines Magen. Rodrique war ein Reisender. War es ihm zuzutrauen? So berechnend, wie sie ihn kennengelernt hatte, durchaus, oder? Doch nein, er war mit seiner Frau unterwegs, und zu dem Zeitpunkt, als die Caribbean Sky geentert wurde, hatte er Martinique eben erst verlassen. Er hätte fliegen müssen, um an Bord des Piratenschiffes das Kommando zu übernehmen, oder nicht?

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