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Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Greven
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ihr ein Zeichen.
    „Wenn du Rocco nicht begegnen willst, solltest du jetzt gehen. Er wollte etwas klären und wird in Kürze im Haus sein.“
    „Rocco?“ Sie krächzte.
    „Ja.“ Ungehalten zuckte Dupont mit den Schultern. „Was ist? Er wird dir schon nichts tun, das ist doch geklärt.“
    Madeleine bewegte sich nicht. Rocco. Er lebte. Er wollte mit Dupont sprechen.
    „Was will er?“ Das Blut rauschte in ihren Ohren.
    „Meine Güte, er ist mein erster Sklavenaufseher. Was wird er schon wollen? Geschäftliches besprechen, vermutlich. Er hat es dringend gemacht, also wird etwas vorgefallen sein.“
    Demonstrativ zog er die Tür ein Stück weiter auf. Mit steifen Schritten verließ Madeleine den Raum.
     
    Dupont musste sich beherrschen, die Tür nicht lautstark hinter ihr zuzuknallen. Wut und Schmerz wollten ihn zerfressen. Wie hatte er sich dermaßen an diese Frau verlieren können? Und das, obwohl sie ihn offensichtlich belog und vielleicht sogar noch mit einem anderen schlief? Wie sonst erklärten sich ihr zerzaustes Äußeres und ihr aufgelöster Zustand, in welchem sie ihm vorhin in die Arme gelaufen war? Hatte sie sich mit Rodrique getroffen und es in einer geheimen Ecke mit ihm getrieben? Dieser war auch schon geraume Zeit verschwunden. Er hatte ihn davonstolzieren sehen, gerade als er sein Pferd geholt hatte, um in die Stadt zu reiten.
    Dupont ballte die Fäuste und trat ans Fenster. Der Himmel war trüb, was in der Karibik selten vorkam. Vereinzelt klatschten Regentropfen gegen die Scheibe und rannen in einer schmalen Spur hinunter. Er sah Madeleine nach, die mit gerafften Röcken in Richtung ihrer Unterkunft rannte. Ein scharfer Stich bohrte sich von seinem Hals bis in den Unterleib. Es ging nicht anders, sie musste fort von hier. Beständig schwelte die Furcht in ihm, jede Nacht schallten die Voodoo-Trommeln über die Insel. Was, wenn Chantal ernst machte? War sie bereits dabei, ihre Androhung umzusetzen? Dann war es seine Schuld, wenn Madeleine Leid zustieß. Himmel, wie sie ihn angesehen hatte, als er ihr seine Entscheidung mitteilte. Als hätte er sie geschlagen. Nun ja, das hatte er ja auch. Allerdings war es ein Spiel gewesen, und er hatte nicht den Eindruck gehabt, sie würde es nicht mögen. Sie fortzuschicken war etwas anderes.
    Ihm wurde kalt. Wie leer würde Beaupay sein, wenn sie ging. Dabei war sie nur einige Tage hier gewesen. Diese entsetzliche Leere, ohne jedes Ziel. Er hatte sie schon einmal empfunden, damals, als Kassandra gestorben war. Er hatte gemeint, die Qual würde nie nachlassen, und manche Nacht hatte er in Gesellschaft des Whiskeys der tagsüber mühsam beherrschten Trauer nachgegeben. Unvermittelt zog es ihm die Kehle zu, und ein eindeutiges Brennen stieg ihm in Nase und Augen.
    Dupont wandte sich vom Fenster ab. Madeleine war seiner Sicht entschwunden, und bald würde sie auch seinem Leben entschwunden sein. Mit dem nackten Fuß gab er dem Hocker einen gewaltigen Tritt, und ein übler Schmerz durchfuhr seine Zehen. Dankbar dafür, dass ihn der eine Schmerz von dem anderen ablenkte, humpelte er ins Bad, um sich anzuziehen. Möglich, dass Rocco bereits vor dem Büro wartete.
    Eine halbe Stunde später ritt Dupont, anhaltend wütend, durch den immer stärker werdenden Regen zu den Plantagen, um nach Rocco Ausschau zu halten. Der Sklavenaufseher war nicht erschienen. War etwas passiert? Es war nicht Roccos Art, ihn zu versetzen.
    Wiederum zwei Stunden darauf machte er sich auf den Rückweg. Niemand hatte Rocco gesehen. Auf den Feldern waren die Sklaven trotz des schlechten Wetters bei der Arbeit gewesen. Dupont hatte den zweiten Aufseher, Pierre, dafür zurechtgewiesen und eine Pause veranlasst. Mittlerweile regnete es nicht mehr. Noch war der Himmel bedeckt, doch bereits jetzt kroch dampfige Wärme aus den Wiesen. Ihm klebte die Kleidung am Leib, und das Atmen fiel ihm schwer. Er zögerte, dann entschied er sich, eine Abkürzung zu nehmen. Sie führte quer durch den Wald und über eine Lichtung, dann einen kleinen Hügel hinab und vorbei an den Baumwollfeldern. Was er gerne vermieden hätte, war die Lichtung.
    Er lenkte das Pferd dennoch dorthin. Weshalb hätte Chantal jetzt dort sein sollen? Noch dazu bei diesem Wetter? Nachts war dies ihr Platz, nicht am Tag. Nachts, wenn das Feuer hoch aufloderte und die dumpfen Klänge der Trommeln über die Insel schallten. Er wollte nicht darüber nachdenken.
    Eigentlich hatte er zwischen dem Mauerrest des kleinen Hauses und der

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