Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
mitbekommen habe, sollte sie heute Vormittag abreisen. Durch den Mord ist jetzt wieder einiges durcheinander geraten. Im Augenblick ist sie noch hier.“
„Dieses verdammte Weib! Seit sie da ist, klebt Jean-Claude an Beaupay und ihrem Rock!“
„Nicht nur an ihrem Rock.“ Rodrique lachte leise.
„Daran ist nichts komisch! Sie ist ein wesentlicher Teil unseres Problems.“
„Ein sehr appetitliches Problem, zugegeben.“
Für einige Atemzüge blieb es still.
„Was soll das heißen?“ Chantals Stimme klang gefährlich.
„Nichts. Ich meine nur …“
„Lüg mich nicht an! Bist du heiß auf sie? Hast du etwas mit ihr? Dann ist es nicht verwunderlich, dass sie hier festsitzt wie die Made im Speck!“
„Unsinn! Ich wollte nie was von ihr.“ Rodrique hüstelte.
„Du wolltest nie was von ihr? Will sie etwas von dir? Rück endlich raus mit der Sprache!“
„Himmel, Chantal! Woher hätte ich all die Details kriegen sollen, die du haben wolltest? Poivre ist geradezu ungreifbar. Er geht nicht aus, hat keine Huren, verlässt sein Anwesen nur für die Geschäfte oder fährt nach Marigot ins Sanatorium, wo er seine übergeschnappte Gattin untergebracht hat. Ich konnte noch dankbar sein, dass er die Kleine beschäftigt hat und sie so zugänglich war!“
Madeleine durchrann es eiskalt. Er hatte sich gezielt an sie herangemacht? Um irgendwelche Details auszuspionieren? Details, die Gastons Geschäfte betrafen … Ihr wurde schwach vor Entsetzen. Er war derjenige welche! Und sie hatte bereitwillig geplaudert und ihm sämtliche Informationen geliefert. Rodrique war einer der Piraten, und Chantal offensichtlich die Anführerin. Sie konnte kaum noch atmen.
„Erzähl mir keine Märchen! Du hast mit dem Schwanz gedacht, wie alle Männer! Der Rest war Zufall.“
„Zufall war nur, dass wir beide im Park von dem Unwetter überrascht wurden und uns so kennengelernt haben. Ein sehr passender Zufall, das stimmt schon.“
„Was will sie hier? Hast du vor Geilheit geschwatzt wie ein Weib?“ Sie zischte die Worte heraus.
„Nein! Was fällt dir ein! Ich hatte mich in diesem halb verfallenen Häuschen einquartiert. Ich dachte, dort bin ich sicher. Die Einheimischen bilden sich irgendwelche Spukgeschichten ein, von einem lebendig begrabenen Ehemann. Sie meiden die Stelle wie die Pest. Madeleine ist ganz ungeniert daran vorbeigesprungen, immer wieder. Ich habe mich im Dorf umgehört und erfahren, wer sie ist und was sie macht. Ich wollte versuchen, irgendwie an sie heranzukommen. Das Unwetter kam mir zupass.“
Ein unerträgliches Brennen schnürte Madeleine die Kehle zu. Er hatte sie ausspioniert und ihr aufgelauert. Er hatte von Anfang an nur ein Interesse an ihr gehabt.
„So weit, so gut. Deswegen hättest du sie nicht flachlegen müssen. Aber bitte, wenn es dir ein Vergnügen war, warum nicht. Nur, dass sie sich jetzt hier herumtreibt und festhängt wie eine Klette …“
„Das war nie beabsichtigt. Sie muss mir nachgereist sein. Bleibt die Frage, woher sie von Grande-Terre wusste.“
„Im Klartext, du hast uns den ganzen Schlamassel eingebrockt.“
„Ich konnte doch nicht wissen, dass diese wohlerzogene Artigkeit alle Erziehung über Bord schmeißt und mir hinterherläuft!“
Qualvolle, heiße Scham stieg in ihr auf. Ja, sie hatte in blinder Verliebtheit genau das getan, und jeden dezenten Einwand Gastons mit allem Nachdruck zurückgewiesen. Wie recht hatte er gehabt, noch viel mehr als er ahnen konnte!
„Jedenfalls war ich wie vom Donner gerührt, als Jean-Claude sie mir vorgestellt hat.“
„Um mich herum gibt es nur Schafsköpfe! Ich hatte wahrlich mehr von dir erwartet! Sieh zu, dass die kleine Einfalt verschwindet. Heute noch! Haben wir uns verstanden?“
„Wie stellst du dir das vor? Ich kann nicht hexen!“
Chantal stieß ein hartes Lachen aus.
„Lass dir was einfallen, ehe ich mich selbst kümmern muss. Ach ja, und sorge dafür, dass Dupont nicht herumschnüffelt.“
„Du verlangst Unmögliches!“
„Ich verlange nur, was sein muss. Bisher waren wir hier sicher. Durch dein tölpelhaftes Vorgehen wird der Boden brüchig! Wir sehen uns heute Abend, ehe es dunkel wird. Bis dahin will ich astreine Ergebnisse! Morgen wird geliefert, damit das klar ist.“
Unvermittelt wurde das Fenster geschlossen. In Madeleine zitterte jeder Nerv, und die Demütigung fraß sich durch alle Fasern ihres Körpers. Beinahe spürte sie Hass auf Rodrique. Sie war ihm förmlich ins Messer gelaufen! Ein Halunke,
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