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Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Greven
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ihrer Frisur gelöst und standen wirr vom Kopf ab.
    „Was ist passiert?“ Sie wollte an ihr vorbeistürzen, doch Inés stellte sich ihr in den Weg.
    „Nein! Das ist nichts für so ein junges Ding wie Sie!“
    „Inés, bitte!“ Sie war den Tränen nahe, und sie zitterte vor hysterischer Furcht.
    „Ich weiß es doch nicht! Monsieur muss überfallen worden sein. Er ist … ich vermute … oh mein Gott!“
    „Nein!“
    „Doch! Madame Legrand ist auch verschwunden! Vielleicht eine Entführung! Ich habe Alizée nach Pointe-à-Pitre geschickt, den Doktor holen. Wir brauchen Monsieur Dupont. Ich vermute, er ist unterwegs, um den Verbrecher zu suchen, der Rocco auf dem Gewissen hat. Nun, vielleicht ist es derselbe? Himmel, was ist hier nur los?“
    „Monsieur Dupont?“
    „Ja, sicher! Er hat hier das Sagen! Ich kann doch nicht einfach ohne seine Zustimmung …“
    „Sie meinen, er ist gar nicht derjenige, auf den geschossen wurde?“ Das Beben ihrer Glieder wollte nicht nachlassen.
    Verwirrt sah Inés sie an. „Nein. Hab ich das nicht gesagt? Monsieur Legrand … er ist … er liegt oben. Ich glaube, er ist … tot.“
    Madeleines Schultern sanken herab. Die Erleichterung wollte sie in die Knie zwingen. Es war nicht Dupont.
    „Jedenfalls suche ich jetzt nach Monsieur. Und Sie versprechen mir, nicht nach oben zu gehen!“
    „Was ist mit den Kindern?“
    „Keine Sorge, die haben nichts mitbekommen. Sie sind mit Leonore in Sainte- Anne, Stoffe aussuchen für neue Kleidung. Es wird eine Weile dauern, ehe sie zurück sind.“
    Madeleine nickte. Sie hatte Inés’ Nichte bereits kennengelernt.
    „Mademoiselle, nehmen Sie es mir nicht übel. Ich muss jetzt Monsieur suchen!“
    „Sicher.“ Sie trat zur Seite, um das Hausmädchen durchzulassen. Eigentlich hätte sie nun wieder gehen können. Rodriques Tod ließ sie seltsam unberührt. Margarets Verschwinden interessierte sie gleichfalls wenig.
    Inés lief ein paar schnelle Schritte und drehte sich wieder um. „Ob ich auf den Plantagen nach ihm suchen soll?“
    „Ich weiß nicht. Vielleicht. Hat er nicht gesagt, was er vorhat?“
    „Nein. Meistens gibt er mir Bescheid, aber eben heute nicht.“
    „Er wird Roccos Mörder suchen.“ Ein scharfer Stich fuhr in ihren Magen. Zwei Tote auf Beaupay, innerhalb weniger Stunden. War es wirklich derselbe Täter, wie Inés vermutete?
    „Wo würden Sie anfangen, an seiner Stelle?“ Inés’ Blick saugte sich hilfesuchend an ihr fest.
    „Ich würde mir noch einmal den Ort ansehen, an welchem Rocco gefunden wurde.“
    „Aber ich weiß doch nicht genau, wo das ist. Nur, dass es auf dem Weg zum Strand war, irgendwo seitlich im Gebüsch.“
    „Ich komme mit.“
     
    Durch eine dicke Schicht Bewusstlosigkeit, die ihm erschien wie schwarze Watte, tauchte Dupont langsam wieder auf. Die Dunkelheit wurde zu dichtem Grau, erste Geräusche drangen ihm ins Ohr. Ein spitzer Schrei quälte sein tobendes Gehirn. Ein weiches warmes Maul schnupperte über seinen Arm, der Atem des Pferdes streifte seine Haut. Ihm war übel, und er fror. Harte unebene Stecken bohrten sich in seinen Rücken.
    „Das ist ja furchtbar! Einfach furchtbar! Wie viele werden es denn noch?“ Die Stimme kannte er. Wenn er nur die Augen hätte öffnen können!
    „Er ist nicht tot, Inés. Hier, sehen Sie? Er atmet doch.“
    Madeleine, das war Madeleine! Endlich gelang es ihm, zu blinzeln. Die zwei Frauen beugten sich über ihn. Durch ein dichtes Dach aus grünen Blättern funkelte die Sonne. Erinnerungsfetzen setzten sich in rascher Folge zu einem Bild zusammen, und plötzlich war alles wieder gegenwärtig. Dupont versuchte, sich aufzurichten. Ihm war schwindelig, und er glaubte, im Hinterkopf ein Loch zu haben, so sehr brannte und pochte es. Er wollte nach der Stelle tasten. Nur widerwillig gehorchte sein Arm. An seinen Fingern klebte Blut.
    „Was ist denn geschehen Monsieur? Sind Sie gestürzt?“
    Er sah, dass er neben seinem Pferd lag, welches noch immer angebunden wartete.
    „Nicht gestürzt. Ich bin niedergeschlagen worden“, nuschelte er. Sogar das Sprechen schmerzte.
    „Niedergeschlagen? Ja von wem denn? Und warum?“ Inés kauerte neben ihm.
    „Wenn ich das wüsste“, murmelte er. Die Kisten, das geheime Lager, sie waren das „Warum“ .
    „Können Sie aufstehen? Wir müssen zurück, und Sie brauchen einen Arzt.“ Inés sprach wieder energischer. „Er wird bestimmt schon da sein.“
    „Wer?“ Vorsichtig setzte Dupont sich auf. Wie war er zu

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