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Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Plantage der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Greven
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Blut, aus der Wunde in der Brust sickerte noch immer langsam die rote Flüssigkeit.
    „Erstochen, denke ich mal. Hier, das Hemd hat Risse wie von einem Messer.“ Pierre brach einen dünnen Zweig ab und begann, darauf herumzukauen. Madeleine musterte ihn unauffällig. Sie meinte, ihn schon einmal gesehen zu haben. Ihr wollte jedoch nicht einfallen, wann und wo.
    „Was machen wir mit ihm?“
    „Mitnehmen, natürlich.“ Dupont sah bleich aus.
    „Der muss beizeiten eingebuddelt werden. Die Wärme.“ Pierre schob seinen Hut wieder nach vorn.
    „Sicher. Du kümmerst dich darum.“
    „Möchte schon wissen, wer das war. Und warum.“ Pierre spuckte auf den Boden.
    „Ich auch.“ Dupont schob Laub und Zweige mit dem Fuß auseinander, als suche er etwas.
    „Wie gehts auf den Plantagen weiter?“ Der Aufseher kratzte sich den Nacken.
    „Fürs Erste übernimmst du Roccos Aufgaben. Wir reden später.“ Er schwang sich auf sein Pferd und half Madeleine, aufzusitzen. Heiße und kalte Schauer durchrannen sie, und ihr war, als bekäme sie Fieber. Dupont lenkte das Tier auf den Pfad zurück. Langsam ritten sie Richtung Beaupay. Ihr Kopf schmerzte, und die Bewegungen des Pferdes kamen stetigen Erschütterungen gleich. Warum sagte Dupont nichts? Sie hatte nicht feststellen können, ob ihm der verborgene Weg zu dem Piratenlager bekannt war. Er hatte weder erschrocken noch wütend gewirkt, er hatte dem Fundort des Toten keine echte Aufmerksamkeit geschenkt, er war ihr lediglich bestürzt und ratlos erschienen. Nun hatte er auch noch Pierre und die anderen beiden Männer bei Rocco zurückgelassen. Musste er nicht befürchten, dass sie herumschnüffelten und das geheime Lager entdeckten? Oder war dies gar nicht nötig, weil ohnehin alle gemeinsame Sache machten? Oder wusste er schlicht nichts von dem Versteck? Sie fühlte sich immer elender. Inzwischen konnte sie vor Halsschmerzen kaum mehr schlucken.
    „Wir sind da.“ Dupont hatte sein Pferd vor ihrer Unterkunft angehalten. „Wir verschieben deine Abreise auf heute Nachmittag. Ich muss erst sehen, ob ich etwas herausfinden kann.“
    Mühsam rutschte sie aus dem Sattel. Ihr knickten die Beine weg, und sie landete unsanft im Gras.
    Dupont sprang vom Pferd und half ihr auf. „Was ist los? Ist der kleine Zwischenfall zu viel für deine zarten Nerven?“ Er sprach gereizt. „Oder hast du den guten Rocco ins Jenseits befördert? Hat er noch einmal einen dreisten Angriff gewagt?“
    Glutheiß durchfuhr es sie.
    „Nein, vergiss es. Es war nicht ernst gemeint. Du hättest uns in dem Fall wohl kaum zu ihm geführt, sondern wärst stattdessen einfach abgereist. Wir sehen uns gegen drei Uhr.“ Er musterte sie finster. In seinen Augen flackerte etwas, was sie nicht verstand. Furcht? Doch wovor und weswegen?
    „Leg dich hin. Du siehst wahrhaft nicht gesund aus.“
    Madeleine schwankte in ihre Hütte. Bestimmt hatte sie sich geirrt. Furcht passte nicht zu Dupont. Sie quälte sich ein Glas Wasser hinunter, ließ sich auf das Bett fallen und schlief sofort ein. Sie träumte von Rocco, Chantal und Dupont sowie einem riesigen hellen Feuer, welches alles verschlang. Als sie zwei Stunden später erwachte, brannte ihr Hals noch immer, Kopf- und Gliederschmerzen jedoch waren sehr viel besser. Sie sah zur Uhr. Es war kurz vor eins. Ob sie noch einmal zu den Kindern gehen sollte? Oder lieber später, wenn sie bei Dupont gewesen war? Ob man Rocco schon fortgebracht hatte? Wieso kam ihr dieser Pierre so bekannt vor? Eine Erinnerung blitzte in ihrem Kopf auf. War nicht er derjenige gewesen, der auf den hilflosen Sklaven eingepeitscht hatte? Möglich, sie war nicht sicher.
    Vielleicht sollte sie einen kleinen Spaziergang machen. Sie fühlte sich besser, und die Enge des kleinen Hauses bedrückte sie plötzlich.
    Madeleine nahm den Weg hinter der Hütte. Sie erkannte die Bäume mit den hellen Stämmen wieder und ging automatisch noch einmal in diese Richtung. Viel schneller als in der vergangenen Nacht kam sie am Platz der Voodoo-Zeremonie an. Still und verlassen lag die Stätte da, auf welcher sich vor einigen Stunden der kraftvolle mystische Kult abgespielt hatte. Sie zögerte, aus dem Schutz des Waldes zu treten, und hätte sich doch gern den Ort genauer angesehen. Andererseits, was sollte schon passieren? Selbst wenn sie jemandem begegnete, sie tat schließlich nichts Verbotenes.
    Madeleine näherte sich der rußigen Stelle. Es roch nach schwelendem Holz. Sie kniete nieder und betrachtete die

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