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Plasma City

Plasma City

Titel: Plasma City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Preisboxers im Ruhestand gibt. »Ich glaube, ich habe die Reporter überlistet«, verkündet er fröhlich. »Wir haben im letzten Augenblick die Luftwagen getauscht und jetzt trägt Martinus meinen Hut und Mantel. Zusätzlich hat er sich das Gesicht mit Plasma verändert. Er müsste die Meute eigentlich zu den Mage Towers lotsen.«
    Aiah beglückwünscht ihn. Er zieht sich das Sweatshirt über den Kopf und wirft es auf einen Stuhl. »Hat dir das Chromoplay gefallen?«
    »Es war wundervoll.«
    Constantine scheint sehr mit sich zufrieden. »Man wird sich fragen, ob das Chromo gemacht wurde, um den Coup zu unterstützen oder ob es umgekehrt war.«
    »Und welche Version stimmt nun?«
    Er zuckt die Achseln. »Eigentlich war es als Werbesendung für meine Ideen geplant, das muss ich zugeben. Das Abenteuer in Caraqui ist eher durch Zufall dazugekommen, genau wie du, aber jetzt passt das alles ganz wunderbar mit dem Chromo zusammen.« Er stimmt sein dröhnendes Lachen an. »Millionen Menschen haben das Chromo gesehen, aber nur ein paar wissen überhaupt von den Cheloki-Kriegen. Mindestens eine Generation lang werden Historiker Tausende von Stunden damit verbringen, genau zu ermitteln, an welchen Stellen das Chromo von der Geschichte abweicht, aber es wird niemanden wirklich interessieren. Sandvaks und Kherzakis wundervolle Schöpfung wird dafür sorgen, dass die Menschen sich an mich erinnern.« Ein boshaftes Lächeln spielt um seine Lippen. »Ich hoffe bloß, ich werde meinem Vorbild gerecht.«
    Aiah denkt über seine Bemerkungen nach, während Constantine sich ein Glas Wein einschenkt. »Du … du hast das Chromo irgendwie angeregt? Ich hatte den Eindruck, es wäre von Anfang an Sandvaks Idee gewesen.«
    »Ich bin sicher, dass Sandvak genau dies glaubt. Er glaubt heftig und leidenschaftlich und aufrichtig an jede Idee, die sein Interesse erregt, bis ihm die nächste kommt. Er war genau der richtige Mann für das Projekt. Er hat wirklich Talent, aber er hat kaum eigene Überzeugungen außer denen, die er sich jeweils vorübergehend ausborgt und künstlerisch umsetzt. Ich habe ihn ausgewählt, auch wenn er es nicht weiß. Ich habe sogar einen Teil der Produktion finanziert, und es sieht so aus, als würde sich meine Investition hundertfach bezahlt machen.«
    In Aiahs Kopf dreht sich alles, als sie ihn reden hört, aber mit einer der für ihn so typischen schnellen Bewegungen hebt Constantine sie auf, und sie stößt einen kleinen entzückten und atemlosen Schrei aus. Er trägt sie, an die breite Brust gedrückt, zum Bett. »So viel zu den passiven Unterhaltungsformen«, meint er. »Und jetzt wollen wir uns den aktiven zuwenden.«
     
    ■ ■ ■
     
    Je exklusiver die Wäsche, desto schneller ist sie vom Körper herunter, denkt Aiah. Diese Gelegenheit ist keine Ausnahme von der Regel.
    Constantine ist überschwänglich und verspielt. Von der überwältigenden Leidenschaft, die er sonst an den Tag gelegt hat, ist jetzt nichts zu sehen. Er scheint ausgesprochen sorglos und viel eher geneigt, Scherze zu machen als sich mit klugen Kommentaren über die Welt und ihr Funktionieren hervorzutun. Es ist, als wäre ihm eine große Last von der Seele genommen worden.
    »Freust du dich so sehr über das Chromo?«, fragt Aiah. »Oder ist etwas anderes geschehen, dass du so unbeschwert bist?«
    Ein warmes Lachen grollt in der großen Brust. Sie liegen nebeneinander, auf die Ellbogen gestützt, im Bett.
    »Teilweise bin ich so vergnügt«, sagt er, »weil das Chromoplay ein Meisterwerk war. Aber ich bin es auch, weil die Sache in Caraqui jetzt in Gang kommt. In diesem Stadium kann ich nicht mehr eingreifen und etwas verändern – die Befehle sind gegeben, alles liegt jetzt in den Händen der Götter. Ich kann noch ein paar Stunden den Frieden und die Freuden des Lebens genießen, ehe ich meine Rolle spielen muss.«
    Ein Schauder läuft Aiahs Wirbelsäule hoch. Sie richtet sich auf und sieht Constantine besorgt an. »Wann geht es los?«, fragt sie.
    »Die Soldaten werden am frühen Sonntagmorgen die Kasernen verlassen. Um 5.00 Uhr müssten sie ihre Positionen eingenommen haben. Dieser Teil ist schwierig. Die Einheiten müssen zu verschiedenen Zeiten aufbrechen, damit sie alle im gleichen Augenblick ihre Ziele erreichen. Der eigentliche Angriff wird dann genau um 5.00 Uhr beginnen, ob die Leute an ihren Plätzen sind oder nicht.« Er sieht Aiah besorgt an. »Morgen um diese Zeit bin ich in Barchab und treffe meine letzten Vorbereitungen.

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