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Plasma City

Plasma City

Titel: Plasma City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Fell am Bauch sehen kann, und hält die Pfoten abgeknickt hoch.
    Aiah fragt sich, ob sie Sorya sagen soll, dass ihre Halskette im Müll liegt. Aber wahrscheinlich wäre Sorya über diese Neuigkeit nicht erfreut.
    Andererseits könnte das immer noch besser sein als Sorya im Glauben zu lassen, Aiah hätte ihren Schmuck abgeschleppt.
    Sorya zieht eine Augenbraue hoch. »Ach«, sagt sie. »Dann haben wir jetzt eine neue Magierin?«
    Aiah beschließt, die Halskette nicht zu erwähnen. »Noch nicht«, erwidert sie. Sie schmeckt noch Constantines Kuss auf den Lippen.
    Sorya zieht die Beine an und stellt die Füße auf den Boden. »Während der Metropolit sich mit der großen Strategie beschäftigt«, sagt sie, »muss ich mich um die Niederungen der Technik kümmern. Vielleicht könnten Sie mir mal eine Ihrer Karten zeigen.«
    Aiah zieht sich einen Stuhl heran und öffnet die Aktentasche. Der Tisch besteht aus fein geädertem Marmor. Beige und dunkelbraune Gesteinsschichten sind von gewaltigen unterirdischen Kräften in neue, verflochtene Muster gezwungen worden. Aiah legt die Karten vom Terminal auf den Tisch. Zuerst die offiziellen Folien, dann die alte Folie, die sie in der Rocketman-Substation gefunden hat. Schließlich stellt sie ihren Teller auf die Ecke. Sorya nimmt das vergilbte Zelluloid in die Hand, hält es gegen das Licht. Dann legt sie die Folie auf die Karte.
    »Es ist schwer, den Maklern zu vermitteln, was wir wollen«, sagt sie. »Ein leeres Gebäude in einer ganz bestimmten Gegend mit einem tiefen Keller und Nachbarn, die keine Fragen stellen und sich nicht daran stören, wenn wir Einiges umbauen und ausschachten …«
    »Ich kann mir die Pläne der Gebäude kommen lassen, die Sie in die engere Auswahl ziehen«, bietet Aiah an.
    »Sehr gut.«
    Aiah erklärt ihr, dass die Folien unvollständig und veraltet sind. Sorya scheint angesichts dieser Eröffnung nicht sonderlich erstaunt. Aiah prägt sich gewisse Adressen ein und isst nebenbei langsam ihren Teller leer. Sogar kalt ist das Essen hervorragend.
    Sorya lehnt sich zurück. »Also gut«, sagt sie. »Jetzt wissen wir, wie wir beginnen können. Nur eine Sache noch.« Sie greift nach einem kleinen Aktenkoffer, der am Sofa lehnt. Prowler regt sich, streckt die schmalen Beine aus. Das Schildlicht funkelt auf den ausgefahrenen Krallen. Sorya legt den Aktenkoffer auf den Tisch und krault Prowlers weichen Bauch. Die Katze schnurrt dröhnend.
    Aiah öffnet die Aktentasche. »Batterien, Steuerung, Schaltstationen, Kabel«, sagt Sorya. »Ich muss wissen, wie ich sie ausschalten kann. Ich will sie nicht zerstören, sondern nur für ein paar Stunden abschalten. Falls dabei irgendein Schaden angerichtet wird, muss er schnell zu beheben sein.«
    »Ach«, sagt Aiah.
    Wieder ein interessantes Detail für die Ablage.
    Die Plasmasysteme haben einen unvertrauten Namen – Ring-Klee –, und soweit Aiah es sagen kann, werden sie zu ihrer Erleichterung in Jaspeer nicht eingesetzt. Sie blättert die großformatigen Schaltpläne durch und sucht nach den richtigen Stellen für die Unterbrechung.
    »Hier«, sagt sie. »Wenn die Steuertafel auf eine bestimmte Weise beschädigt wird, werden die Anweisungen der Bediener ignoriert und die Schalter stellen sich automatisch auf eine neutrale Stellung. Der Neustart der Anlage ist ein langwieriger Prozess. Es dürfte mehrere Stunden dauern, und das auch nur, wenn sofort qualifiziertes Personal zur Verfügung steht.«
    Soryas grüne Augen funkeln zufrieden. »Danke«, sagt sie. »Können Sie mir einen Überblick geben, welche Notfallmaßnahmen ausgelöst werden?«
    »Es wäre einfacher, wenn ich das Handbuch für das Bedienungspersonal sehen könnte. Gibt es eins?«
    »Ich kann eine Kopie besorgen.« Sorya steht mit einer fließenden Bewegung auf. Auch die Katze kommt auf die Beine und schüttelt den zotteligen Kopf. »Danke für Ihren Rat. Ich werde Martinus rufen, damit er Sie nach Hause fährt.«
    Im Elton warten wie auf dem Hinweg Früchte und Käse auf sie, die geöffnete Flasche wurde durch eine volle ersetzt. Aiah nimmt sich zufrieden ein Glas und genießt den Wein.
    »Mr. Martinus«, sagt sie.
    Martinus sieht sie im Rückspiegel an. »Ja?«
    Aiah sucht nach den richtigen Worten. »Der Metropolit hat vorhin eine Geste gemacht«, sagt sie. »Eine Halskette, die Miss Sorya gehört, ist unter dem Büffettisch im Mülleimer gelandet. Ich glaube, man sollte das Halsband bergen – Sie wissen sicher am besten, was man damit tun

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