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Plasma City

Plasma City

Titel: Plasma City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Hause.
    Guvag wurde tatsächlich vor zwölf Jahren wegen Plasmadiebstahls verurteilt und hat ein paar Jahre in Chonmas abgesessen. Die Chromographie, die bei seiner Verurteilung aufgenommen wurde, zeigt einen stiernackigen Mann mit Schnurrbart, der finster in die Kamera starrt. Übertrieben große Rüschen quellen aus dem Kragen und an einem Handgelenk trägt er eine teure Stoka-Uhr, beinahe ein Erkennungszeichen der Leute, die mit der Operation zu tun haben. Aus den Unterlagen geht hervor, dass er zweimal wegen tätlicher Angriffe angeklagt und einmal verurteilt wurde. Allerdings hat man anscheinend die meisten Anklagepunkte fallen gelassen – wahrscheinlich, denkt Aiah, hat man die Zeugen eingeschüchtert.
    Also ein ausgesprochen gewalttätiger Mitarbeiter der Operation. Khorsa und Esmon stecken wirklich in Schwierigkeiten, wenn er es auf sie abgesehen hat.
    Aiah geht noch einmal den Ausdruck durch. Viel steht nicht darin, sie muss sehen, ob sie anderswo noch mehr herausfinden kann.
     
    Trackline-Skandal weitet sich aus
    Rücktritt des Direktors gefordert
    Einzelheiten im Wire!
     
    Die Katastrophenschutzeinheiten sind demobilisiert. Oeneme hat sich auf der Old Parade zum Sieger erklärt und Aiah muss wieder den ganzen Tag im Büro arbeiten.
    Die Rohrpost wirft ihr mit einem Knall eine Nachrichtenkapsel in den Eingangskorb. Sie öffnet den Behälter und überfliegt den Text. Schon wieder einer dieser lästigen Hinweise, dass man das Telefon nicht für private Zwecke benutzen soll. Sie knüllt die Plastikfolie zusammen und wirft sie in den Recyclingbehälter.
    Warum machen die sich überhaupt die Mühe?
    Anscheinend gibt es in der ganzen Behörde niemanden, der ernsthaft arbeitet. Die Leute beschäftigen sich nur damit, sinnlose Anweisungen hin und her zu schicken.
    Galaiah hat sie über Esmons Genesung auf dem Laufenden gehalten. Er hat Plasmabehandlungen bekommen, und es geht ihm viel besser, er sei guter Dinge. Aiah will ihn später anrufen und selbst mit ihm sprechen.
    Eines der privaten Telefonate, über die man in der Behörde so ungehalten ist. Zum Teufel damit!
    Mehr als neunzig Prozent des Etats, hat Constanti ne ihr gesagt, werden darauf verwendet, das zu bewahren, was gerade existiert. Jeder Angestellte sitzt in seinem kleinen Verschlag, langweilt sich zu Tode und wartet nur darauf, dass die Vorgesetzten sterben oder versetzt werden, damit er selbst befördert wird. Es ist wie ein Tanz, bei dem jeder Schritt zehn Jahre dauert.
    Sie erinnert sich an das Mosaik auf dem Bahnsteig der Rocketman-Station, an die leuchtende Stadt aus weißem Stein, von der prächtige goldene Strahlen ausgingen … Das Mosaik ist für sie zum Inbegriff von Constantines Neuer Stadt geworden. Ein wenig verschmutzt und angeschlagen vielleicht, aber auf jeden Fall der Mühe wert.
    Aiah wendet sich an Tella, die den kleinen Jayme beobachtet, der auf dem Boden herumrutscht. Er kann noch nicht richtig auf Händen und Knien krabbeln, sondern bewegt sich eher wie ein Insekt.
    »Die wissen einfach nicht, was sie wollen«, sagt Aiah. »Der Dekorateur sagt einen Ton, und schon reißen sie die eingepassten Schränke wieder heraus und bauen alles um. Und dann muss ich die ganzen Anschlussbuchsen neu verlegen.«
    »Wenigstens wirst du für die Arbeit bezahlt«, tröstet Tella sie. Ihre Augen glänzen. »Wie kommt er denn mit Momo zurecht?«
    »Sie haben sich wieder ineinander verliebt.«
    »So ein Pech aber auch.«
    »Ich glaube, es wird nicht lange halten. Ich gebe ihnen eine Woche.«
    Tella sieht zur Wanduhr. »Zeit für die Pause. Willst du zuerst?«
    »Nein, geh nur.« Aiah schüttelt den Kopf.
    Tella meldet sich bei der Disposition ab und gibt durch, dass sie die nächsten fünfzehn Minuten nicht am Platz ist. Aiah lächelt. Sie hat einen falschen Constantine und eine falsche Sorya erfunden, um Tella abzufertigen. Sie nennt die beiden Bobo und Momo. Jeden Tag erfindet sie neue Einzelheiten über ihre turbulente Beziehung und ihre Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen. Sie hat sich das absurdeste Paar ausgedacht, das man sich nur vorstellen kann, wie aus einer Chromo-Komödie entsprungen.
    Ein solches Paar würde doch ganz sicher nichts Illegales tun, oder?
    Tella hebt Jayme auf, wischt ihm den Sabber vom Kinn und schleppt ihn hinaus. Aiah programmiert die nächste Sendung, lehnt sich zurück und hört dem Klicken der Relais zu.
    »Darf ich reinkommen?«
    Ein Mann steht in der Tür. Er trägt einen zerknitterten grauen Anzug. Blaue

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