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Plasma City

Plasma City

Titel: Plasma City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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unbekannten Gebäude abzapfen. Aber meine Gruppe hat die Station sorgfältig durchsucht und nichts gefunden.« Sie zuckt die Achseln. »Wir haben zwei Tage dafür gebraucht, aber wir wissen nicht mehr, als dass jemand die Zähler manipuliert und Plasma unterschlagen hat.«
    »Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ausgerechnet dort zu beginnen?«
    Aiah beschließt, nichts über die ehemalige Plastikfabrik zu sagen, die sie in Rocketman auf den Folien gefunden hat. Das Original befindet sich noch in ihrem Besitz, und sie glaubt nicht, dass es irgendwo noch eine weitere Kopie der vierhundert Jahre alten Pläne gibt.
    »Die Pneumastation schien vielversprechend«, sagt sie, »und irgendwo mussten wir beginnen. Wir haben in dieser Gegend ganz allein gearbeitet.«
    Mit einem Klicken klappt eine kleine Metallflagge um und Aiah zuckt zusammen. Eine Sendung ist beendet.
    Rohder nickt. »Oeneme war wohl der Ansicht, die Suche auf der Old Parade könnte lohnender sein.« Er nickt noch einmal. »Aber auf der Old Parade wurde nichts gefunden.«
    »Nicht viel jedenfalls«, sagt Aiah. »Ein paar Lecks, die sich allerdings im Laufe der Jahre zu einem Leck der A-Klasse hätten aufbauen können.«
    Rohder zieht nachdenklich an der Zigarette. Die helle Glut, die sich an der Zigarette entlangfrisst, berührt fast seine Lippen, aber er scheint daran gewöhnt zu sein. Er nimmt den Stummel aus dem Mund, sieht ihn einen Augenblick lang unsicher an und legt ihn auf Aiahs Schreibtischkante, sodass die Glut über die Kante hinaushängt. Er atmet den Rauch aus, starrt den Stummel an und runzelt die Stirn.
    »Ich habe gesehen, dass die Speiseleitung der Erscheinung nach Osten ging«, sagt er. »Ich war etwas verwirrt, als ich ins Krankenhaus kam, und habe mich vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt, aber ich weiß, dass ich mich nicht geirrt habe.« Er lächelt leicht, »Es ist doch seltsam, wie Oeneme meine Informationen ignoriert hat. Die Old Parade war aber auch viel bequemer – in aller Öffentlichkeit und in der Nähe des Sendezentrums, sodass er jede Menge Presseerklärungen abgeben konnte und es zu seiner Wohnung in den Grand Towers nicht zu weit hatte.«
    Er langt in eine Jackentasche, zieht ein Zigarettenetui heraus und klappt es auf.
    »Haben Sie sich eigentlich mal gefragt, warum die Pneumastation geschlossen wurde?«, fragt er.
    Genau diese Überlegungen haben Aiah auf die alte Plastikfabrik gebracht. Es gefällt ihr überhaupt nicht, dass Rohders Gedanken sich in die gleiche Richtung bewegen.
    »Nein«, sagt sie ohne Zögern. Dann zuckt sie die Achseln. »Die Pläne zeigen lauter alte Gebäude.«
    Rohder zündet sich mit methodischen Bewegungen seine Zigarette an und lässt den Rauch zur Decke steigen. »Dieses Viertel wurde vor vierhundert Jahren gebaut«, erklärt er. »Ich habe es ein paar Leute in Rocketman nachprüfen lassen.«
    Aiah versucht zu lächeln. »Ich wünschte, ich hätte die Autorität gehabt, eine solche Nachprüfung zu verlangen. Das hätte mir einen ganzen Tag Arbeit erspart.«
    »Der Terminal wurde auf dem Gelände einer früheren Anlage gebaut, aber es gibt keine Daten, was dort war. Eine Kläranlage vielleicht, eine Lebensmittelfabrik, irgendetwas Großes. Und als die Leute nicht mehr zur Arbeit zum Terminal fahren mussten, wurde die Pneumastation geschlossen.«
    Aiah macht ein nachdenkliches Gesicht. »Wenn Sie die Erlaubnis erwirken können, kann ich die Suche fortsetzen«, schlägt sie vor. Und dabei kann ich natürlich dafür sorgen, dass nichts gefunden wird, denkt sie sich. »Ich kenne mich inzwischen dort etwas aus.«
    Rohder schüttelt den Kopf. »Oeneme hatte die Einsatzleitung«, sagt er, »und er hat verkündet, das Problem sei gelöst.« Er seufzt. »Ich könnte die Untersuchung wieder aufnehmen lassen, aber es wäre ein mühsamer Kampf, und ich habe zu viele Feinde in dieser Behörde.« Er sieht sie an. »Nein, wir müssen einfach abwarten und die Streifen in dem Viertel informieren. Wenn jemand das alte Gebäude anzapft, dann kann man davon ausgehen, dass sie früher oder später angezeigt wird.«
    Dass sie angezeigt wird?, denkt Aiah. Sie lächelt und spürt kleine Insektenbeinchen über ihren Rücken krabbeln.
    Rohder steht auf und erwidert ihr Lächeln. »Ich wollte nur meine Neugierde befriedigen«, sagt er. »Mengene meint, Sie wären klug, und das wollte ich mit eigenen Augen sehen.«
    Aiah steht auf, um sich von ihm zu verabschieden. Die Schnur des Kopfhörers behindert sie.
    »Es

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