Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Platinblondes Dynamit

Platinblondes Dynamit

Titel: Platinblondes Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Juretzka
Vom Netzwerk:
vor dem für ‚M‘ zuständigen Sachbearbeiter der örtlichen Arbeitsagentur.
    Er starrte Windell an, der sich aller angetrunkenen Widerborstigkeit zum Trotz unter diesem Blick sichtlich unwohl zu fühlen begann.
    Ich treffe auf diesen schlaffen, versoffenen Typen, dachte Meckenheim, und meine ganze Existenz gerät in Schieflage, ja regelrecht in Gefahr. Und das jedes einzelne gottverdammte Mal. Es müsste eigentlich unter den Notwehr-Paragraphen fallen, wenn ich ihn hier und jetzt über den Haufen schieße.
    „Und was ist mit meinem Auto?“
    „Das werden wir vorläufig sicherstellen.“ Knochenmüller hatte sich rundheraus geweigert, den Wagen auf seinem Gelände zu deponieren, warum auch immer. „Es müsste noch diese Nacht auf dem Hof des Präsidiums ankommen. Dort können Sie es wieder abholen, sobald unsere Ermittlungen abgeschlossen sind.“
    Damit machte der Kommissar auf der Hacke kehrt. Immer gut, sich mit einer ominösen Note zu verabschieden. Sollte die Gegenseite ruhig rätseln, was es noch zu ermitteln gab.
    „Los“, entschied Folkmar, kaum dass Meckenheim weg war. „Wenn sie tot ist, wenn sie wirklich im Rhein ersoffen ist, haben wir vielleicht die Chance eines Neuanfangs.“
    „Du glaubst also, das war tatsächlich Pussy?“
    „‚Glauben‘ ist das falsche Verb. Nach allem, was wir wissen, sieht sie aus wie ich und agiert wie Jack Knife. ‚Fürchten‘ wäre angebracht.“
    „Aber ich denke, sie ist tot?“
    „Hoffen. Lass es uns hoffen. Inständig.“
    Es gibt einfach keine damenhafte, züchtige und schon gar keine elegante Art, sich in einem klatschnassen Kostüm eine senkrechte Sprossenleiter hoch und oben über die Kante auf einen Hafenkai zu ziehen. Bäuchlings, dann wälzen, dann am nächsten Laternenmast Griff für Griff hoch in die Senkrechte. Gottseidank hatte sie zumindest ihre Schuhe und ihre Handtasche retten können. Doch sie troff. Wie eine frisch ersäufte Katze. Wenn sie jemand sah! An ihre Frisur durfte sie noch nicht mal denken. Und sollte das Kostüm am Körper trocknen, gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder es hing anschließend an ihr wie ein Sack, oder aber es zog sich zusammen, bis Atemnot und Glubschäugigkeit unausweichlich wurden.
    Und alles nur wegen Sabie Tooth! Heimtückisch zur Seite gesprungen, die verdammte Verbrecherin in Uniform, und dann hatte sie noch den Nerv gehabt, das Feuer zu eröffnen. Pussy spie die Riemen ihrer Schuhe von sich. Sie brauchte dringend trockene Klamotten. Und einen Spiegel und eine Bürste und einen Fön. Und dann brauchte sie eine Wumme. Irgendwas Großkalibriges mit hundert Schuss Munition. Denn wenn es nach ihr ging, würden weder Sabie Tooth noch Wanda Molanski das Licht des neuen Tages sehen.
    Entschlossen zog sie ihre Schuhe an und goss das Wasser aus ihrer Handtasche. Stoppte mit dem Fuß die herauskullernden Billardkugeln. Bückte sich dann nach ihrem … Schlüsselbund. Natürlich! Plötzlich wusste sie, wo alles, was sie brauchte, auf sie wartete. Plötzlich wusste sie, wohin.
    Nach Hause, dachte sie und schritt drauflos.
    „Na, Wanda“, sagte die berühmte Detektivin, strich sichdurch ihr rabenschwarzes Haar und senkte dann ihre große Sonnenbrille ein Stückchen für einen klareren Blick auf das verdutzte Gesicht der Brooklyn-Würgerin, „überrascht?“
    „Oh, Mann.“ Folkmar stöhnte auf. „Ich kann so nicht arbeiten.“ Trotz geschlossener Flurtür war das rhythmische Schrillen der Türklingel genauso unüberhörbar wie die im Halbminutentakt wiederholten schrillen Aufforderungen ihrer Vermieterin, die Tür zu öffnen. „Was will diese Furie?“
    „Sie hat irgendeinen Wisch, dessen Empfang wir quittieren sollen“, antwortete Elmo.
    „Aber nie im Leben. Stell ’ne Matratze vor die Tür. Und kneif den Klingeldraht durch.“
    ‚Überrascht‘ war gar kein Ausdruck. Wanda Molanski war baff.
    „Hä?“, machte sie schrill. „Wer sind Sie denn?“
    „Man nennt mich ‚Queen Bee‘, antwortete die Detektivin kühl, stellte eine ihrer schlanken Fesseln auf Said Waindas Oberschenkel, strich ihren Rock hoch bis über das Strumpfband, was dem an den Stuhl gefesselten Inder sichtlich die Augen weitete. „Die Bienenkönigin. Und dies“, sagte sie und zückte den Dolch, den das Strumpfband gehalten hatte, „ist mein Stachel.“
    „Ich weiß genau, dass Sie zuhause sind“, tönte Frau Wolanski. „Also machen Sie auf, oder ich rufe einen Schlüssel dienst!“
    „Kann sie das wirklich

Weitere Kostenlose Bücher