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Platinblondes Dynamit

Platinblondes Dynamit

Titel: Platinblondes Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Juretzka
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nach dem Geisteszustand des Beschuldigten muss an anderer Stelle und von anderer Seite geklärt werden. Herr Folkmar Windell, ich verhafte Sie hiermit wegen Körper …“
    Die Tür zu Kommissar Meckenheims Büro ging auf. Und die Situation eskalierte.
    Pussy schnaubte vor Wut. Ein Komplott! Ein ausgewachsenes Komplott! Sie hätte es gleich ahnen müssen. McIntyme war überhaupt nicht er selbst gewesen. So zu tun, als sei ihm Wanda Molanski oder, so gesehen, sie, Pussy Cat, noch nie begegnet! Was für eine jämmerliche Vorstellung. Er wurde erpresst, war die einzige logische Erklärung. Oder er stand unter Rauschgift. Ob Ida Shyst auch hier ihre Giftmischerfinger im Spiel hatte? Und wer verdammt noch mal war Folkmar Windell ? Nie gehört.
    Und dann war SIE zur Tür hereingekommen. Unglaublich. Nicht nur, dass sie sich die Uniform überzog und so tat, als ob sie tatsächlich im Dienst wäre, sie schien den halben Apparat davon überzeugt zu haben, eine echte Polizistin zu sein. Selbst McIntyme!
    Schritte kamen ihr entgegen, eilige, laufende Schritte, also bog Pussy in den nächsten abzweigenden Gang ab.
    Eine Unterwanderung der Polizei durch kriminelle Elemente! Das war ihr in diesem Moment klar geworden, als Sabie Tooth in das Büro gekommen war und McIntyme sie wie eine Kollegin begrüßte, anstatt auf sie anzulegen. „Ist das die Person, die versucht hat, Sie bei der Ausübung Ihres Dienstes mit dem Auto zu überfahren?“, hatte er dieses Luder gefragt und dabei auf sie, auf Pussy gezeigt. Und das nach all den Fällen, die sie schon zusammen gelöst hatten!
    Da war ihr nichts anderes übrig geblieben, als ihre treuen Billardkugeln zum Klackern zu bringen wie schon lange nicht mehr. Dieser Skandal schrie nach Aufklärung, und sie war die Frau, die die Wahrheit ans Licht zerren würde, koste es, was es wolle. Sie schulterte eine Tür auf, fand sich in einem Hof wieder und – da machte sich dieser impertinente Abschleppwagenfahrer doch schon wieder an ihrem Autochen zu schaffen! Pussy krempelte ihre Ärmel auf und versetzte ihre Handtasche in Rotation.
    Sie hatte es kommen sehen. Genau wie die Vermieterin. Vielleicht wissen Frauen einfach mehr über den potentiell letalen Wirkungsgrad von Handtaschen in den richtigen Händen. Die Männer waren dagegen unvorbereitet gewesen. Als Folge davon lief Meckenheims linke Gesichtshälfte nun blaurot an und zeigte mehrere halbkugelförmig eingedellte Stellen, während der Wachhabende, den es von oben herab auf die Mütze getroffen hatte, von Glück sagen konnte, wenn er ohne Schädelbruch davongekommen war. Im Moment konnte er allerdings erstmal gar nichts sagen. Sirenengeheul von draußen zeigte an, dass ein Notarzt unterwegs war. Sabrina Zahn, ihre Dienstwaffe immer noch in beidhändigem Griff, blickte ernst und gefasst. Niemand sollte ihr den inneren Jubel ansehen. Sie kam sich vor wie … wie Dr. Frankenstein, in gewissem Sinne. Sie hatte ein dämmerndes Etwas geweckt, hatte einen menschförmigen Klumpen unter Strom gesetzt, und nun lief er herum und stellte sich als Monster heraus. Alles, was je über die Macht des geschriebenen Wortes gesagt worden war, es stimmte. Was für eine Energie sich doch freisetzen ließ mit nichts als einem schlichten Kugelschreiber!
    Und einem Strafzettelblock, nicht zu vergessen.
    „Er ist in der Fahndung“, sagte Meckenheim und legte den Telefonhörer auf. „Personenbeschreibung mit und ohne Verkleidung. Sämtliche Streifen sind alarmiert. Der kommt nicht weit.“
    „Besser wär das“, knarzte die Lautsprecherstimme. „Vor allem für Sie, Meckenheim.“
    Das Namensschild auf der Brust von Per Chartreuse las sich ‚P. Hugenboltz‘, weil die Leitung des City-Hotels der Ansicht war, ein Nachtportier bräuchte keinen Künstlernamen, auch wenn er im wahren Leben und an seinen freien Abenden als Burlesque-Künstler auftrat.
    Die Drehtür drehte sich und Per ließ das Heft aus seinen Händen in die wartende Schublade fallen, die er mit einem gekonnten Stoß seiner Hüfte schloss. Die Leitung des City-Hotels war der Ansicht, dass nicht unbedingt jeder Gast Verständnis dafür aufbrachte, wenn sich der Rezeptionist in Momenten der arbeitsmäßigen Unterforderung am Anblick kräftiger, bestenfalls spärlich bekleideter Männer mit üppigen Brüsten und auffallend reichlichem und ungewöhnlich dichtem Körperhaar erfreute. Unverständlich, sicher, aber so war sie nun mal, die Leitung.
    Die Drehtür drehte sich und Per Chartreuse spürte ein

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