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Platinblondes Dynamit

Platinblondes Dynamit

Titel: Platinblondes Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Juretzka
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dass er die Zelle seit gestern Abend nicht mehr verlassen hat?“
    Meckenheim. Windell setzte sich auf.
    „Na, so sicher, wie man bei so was sein kann, in Kölle.
    Sie wissen ja: Häftlinge mit den richtigen Beziehungen zum Klüngel gehen hier ein und aus, wie sie lustig sind.“
    Es folgte ein Moment dermaßen eisigen Schweigens, dass sich Reif auf der Innenseite der Zellentür zu bilden begann.
    „Scherz, Herr Kommissar.“
    Die Inspektionsluke öffnete sich. Meckenheims Augen waren rot und sein Blick müde und hasserfüllt.
    „Sie sind es tatsächlich“, stellte er tonlos fest.
    „Ich will einen Anwalt!“
    „Den werden Sie auch brauchen, Windell.“
    Eine zusammengerollte Zeitung kam in die Zelle geflogen und die Luke schloss sich wieder. Mit einem Knall.
    Windell nahm die Gazette auf. Entrollte sie. Las die Schlagzeile. Sah das Foto. Setzte sich schwer auf seine Pritsche.Verdrehte die Augen. Fiel nach hinten um.
    Pussy erwachte zu dem eindringlichen Gefühl eines vorabendlichen alkoholischen Zuviels zwischen den Ohren, gepaart mit dem ebenso deutlichen eines sexuellen Zuwenigs zwischen den Schenkeln.
    Kopflos, das war sie gewesen. Himmel und Hölle! Howard Heffener! Wie konnte sie nur! Wie war sie nur auf die Idee verfallen, sich diesem Mann hinzugeben? Ohne … ohne Ring ?
    Verdammt noch mal, hätte sie ihre Triebe nur ein ganz klein bisschen besser unter Kontrolle gehabt, sie könnte jetzt seine Witwe sein!
    Draußen auf dem Gang klopfte jemand an eine der Türen. „Ja?“ – „Ihr Frühstück und Ihre Zeitung, mein Herr!“ – „Stellen Sie’s vor die Tür.“
    Pussy zählte bis zehn, schlich sich raus, griff sich das Tablett und schlich wieder zurück. Schloss die Tür ohne Geräusch. Ließ sich mitsamt Tablett auf dem Bett nieder. Goss Kaffee ein, biss in ein Croissant, schlürfte ein vorsichtiges Schlückchen, schlug die Zeitung auf. Spie Kaffee und Krümel quer durch das Zimmer.
    „Nein! Ich habe weder Zeit noch Lust, Ihnen ein Interview zu geben. Und das ist mein letztes Wort!“
    Meckenheim hieb den Hörer auf die Gabel. Diese Unverfrorenheit!
    „Zu viel Platinblondes Dynamit für den Lustgreis?“, in fetten roten Lettern. Schmale schwarze Balken kaschierten die Augenpartien des Fotos.Völlig unkaschiert geblieben waren allerdings die Titten. ‚Kölner Polizei baff ‘, stand darunter.
    Und dann glaubten diese Sudeljournalisten auch noch allen Ernstes, ihm die Zeit mit Fragen stehlen zu können.
    Er nahm den Hörer wieder auf. Tippte eine Nummer aus dem Gedächtnis. Meldete sich.
    „Todesursache Herzversagen“, erfuhr er, ungefragt. „Brisanter Mix von Alkohol und diversen anderen Substanzen in Magen und Blut. Bisher ist keine eindeutige Identifizierung der Person möglich. Fingerabdruck- und DNA-Abgleich negativ. Der Tote ähnelt niemandem auf der Liste vermisster Personen. Selbst seine Herkunft ist schwer zu bestimmen. Alles, was er am Leib trug, von der Fliegerjacke bis runter zu den Lederslippern, ist von hervorragender Qualität, aber ohne Label und daher vermutlich maßgeschneidert. Zähne samt und sonders blendend weiß überkront. Ich würde auf einen reichen, exzentrischen Amerikaner tippen. Was auch das einzige gefundene Dokument unterstützt: eine USamerikanische Pilotenlizenz, allerdings seit über sechzig Jahren abgelaufen. Ausgestellt auf den Namen ‚Howard Heffener‘. Soll ich das buchstabieren?“
    Meckenheim verneinte, bedankte sich, wählte eine andere Nummer.
    „Wofür genau habt ihr Windell eingebuchtet?“, fragte er, sobald sich am anderen Ende jemand meldete. Trunkenheit am Steuer, Autodiebstahl, Verdacht auf Drogenmissbrauch, Widerstand, Fluchtversuch, erfuhr er.
    Meckenheim erhob sich langsam, fügte sich ins Unvermeidbare und ging zurück in den Zellentrakt.
    War dies das Hochkommen aus einer Ohnmacht? Oder der Anfang einer Schussfahrt ins Grauen? Windell nahm die Zeitung wieder auf. Hatte er sich wirklich diese … dieses Wesen ausgedacht?
    Die Zellentür flog auf und Meckenheim stürmte herein. „Wer zum Teufel ist Howard Heffener?“, wollte er wissen.
    Windell hob den Blick von der Zeitung, in gewisser Weise dankbar für die Ablenkung.
    „Fliegerass und Frauenheld“, antwortete er, „wenn auch als beides leicht angejahrt.“
    Meckenheim legte sich die nächste Frage vorsichtig zurecht.
    „Woher … kommt er?“
    „Aus ‚Jack Knife und der Tauchgang des Phoenix‘.“
    Der Kommissar ließ sich schwer auf der Pritsche nieder. Es war, alles in

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