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Platinblondes Dynamit

Platinblondes Dynamit

Titel: Platinblondes Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Juretzka
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und ich schicke euch alle drei zur Hölle!“
    „Von uns hast du nichts mehr zu befürchten, Jack. Wir sind, buchstäblich, fertig mit dir.“ Kichern.
    „Ich sollte euch alle drei …“
    „Nu, jetzt sei mal nicht so nachtragend.“
    „Dann sagt mir, warum ich euch am Leben lassen sollte.“ „Weil nur wir dir sagen können, wo die wirkliche Bedrohung für dich hin ist.“
    „Jawohl. Deine Nachfolgerin.“
    „Pussy.“
    Jack zuckte bei der Erwähnung des Namens unmerklich zusammen. Verkrampfte regelrecht. Nur seiner übermenschlichen Selbstbeherrschung war es zu verdanken, dass sich dabei kein Schuss aus seiner Waffe löste.
    „Die überaus beliebte Pussy Cat.“
    Jack spürte seine Selbstbeherrschung schwinden. Vielleicht sollte er eine von den dreien umpusten, nur um seine Laune zu verbessern. Blieben immer noch zwei, ihm zu verraten, was er wissen wollte. Nur ein Rest von Ritterlichkeit ließ ihn den Abzugsfinger zügeln.
    „Also, raus mit der Sprache: Wo finde ich diese Pussy?“
    Wanda Molanski deutete mit dem Daumen hinter sich: „Die ist durch diese Tür gegangen. Und nicht wieder aufge taucht.“
    Die Zellentür stand weit offen.
    „Ihr wollt mich wohl verarschen!“
    „Nein“, sagte Sabie mit unschuldigem Augenaufschlag. „Das würden wir niemals zu versuchen wagen.“
    „Wieso müssen Sie denn hier durch?“, wunderte sich Meckenheim und blickte durch den goldenen Türrahmen in die Zelle wie eine Beutelratte in das offene Maul eines Krokodils. „Pussy läuft doch in Köln herum.“
    „Um glaubhaft und überzeugend auf Pussy einwirken zu können, muss ich erst einen Persönlichkeitswandel vollziehen“, erklärte Windell wichtig.
    Persönlichkeitswandel, oh ja. Der Kommissar erinnerte sich. Schaudernd.
    „Aha. Nun, ich kann Sie nicht begleiten. Ich habe hier schon genug am Hals. Deshalb, bevor Sie gehen, noch eine Frage: Sie wissen wirklich nicht, wo ich Polizeiobermeisterin Zahn finden könnte?“
    Windell runzelte kurz die Stirn in gemimter Nachdenklichkeit. In Wahrheit erinnerte er sich an den Gummihandschuh. Und wie sie lachten.
    „Nein“, antwortete er dann und stapfte die lange, schmale Zelle hinunter. Ging durch die Tür und zog sie hinter sich ins Schloss. Mit einem Knall.
    Jarvis Chevalier schnitt eine frische Rose aus dem üppig blühenden Strauch, steckte sie sich sorgfältig ans Revers. Seufzend betrachtete er noch einmal das Panorama der großen Stadt, dann trat er von der Terrasse zurück in sein luxuriöses Penthouse, rief den Lift und glitt hinab ins Foyer.
    Wenn alles Delegieren scheitert, muss ein Mann eben selber das Heft in die Hand nehmen und eigenhändig die Initiative ergreifen.
    Livrierte verbeugten sich vor ihm, nur zu bereit, ihm jeden Wunsch zu erfüllen, der Rezeptionist wedelte mit dem dicken Packen Morgenpost, doch Chevalier winkte nur ab. Die Freuden wie die Pflichten, sie hatten zu warten. Er trat hinaus auf die Straße und ging langen, athletischen Schrittesdie zwei Blocks bis zu Pussy Cats Appartement, nahm die Stufen hinauf zwei auf einmal. Die Zeit drängte. Ohne zu klopfen, ließ er sich ein.
    „Hey, hoppla“, meinte Wanda. „Der Schreiberling.“ Respektlos wie immer, die Würgerin. „Na, endlich mal ein Wandel zum Besseren“, fand sie und schnalzte anerkennend mit der Zunge. „Zweireiher mit Weste, Schuhe mit Gamaschen. Hals- und Einstecktuch, Rose im Knopfloch. Sehr elegant. Viel besser als diese schlabberigen Cordhosen und die fürchterlichen Hemden.“
    „Aber ausgerechnet in Weiß?“, rümpfte Ida die Nase. „Sieht man doch jeden Flecken drauf. Da war dieser graubraune Strickpullunder viel praktischer. Wenn auch eine Beleidigung fürs Auge.“
    „Ich war inkognito unterwegs“, verteidigte sich der berühmte Dandy. „Und der Stil, den ich dazu verwendet habe, nennt sich ‚Intellektuelle Indifferenz‘.“
    „So sah es auch aus“, grunzte Wanda. „Ich sag nur eins: Wenn meine Tochter mit so einem Schluffi ginge, ich würd sie erwürgen.“
    „Und ich meine vergiften“, stimmte Ida ihr zu.
    „Ach, ich weiß nicht“, widersprach Sabie. „Das hatte was. Männer, die sich so kleiden, haben was Latentes an sich, wie tickende Zeitbomben, sehr interessant. Ich mochte vor allem die Sandalen. Männer in Sandalen strahlen etwas aus, finde ich.“
    „Oh ja, vor allem Fußgeruch“, sagte Ida, und alle drei giggelten wie die Schulmädchen, während Chevalier grußlos durch die Zelle davonstapfte. Und, kurz vor dem Türeknallen, ruckartig

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