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Platinblondes Dynamit

Platinblondes Dynamit

Titel: Platinblondes Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Juretzka
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bis achttausend. Nicht bei einem Diesel.
    „Und dazu müssen wir in eure Wohnung? Und da bleiben?“
    Ja, dachte Elmo und vermisste den eigentlich zu erwarten gewesenen Lustschub bei dem Gedanken. Erst müssten sie ankommen. Heil ankommen.
    „Können wir das Ding nicht mitnehmen und im Institut aufstellen? Das würde uns Gelegenheit zu einer lückenlosen Dokumentation geben.“
    Wie eine Taubblinde fuhr die Ärztin. Wie eine Taubblinde auf Droge. Mit suizidalen Absichten. Niemand umrundet einen Müllwagen, während der Gegenverkehr mehrspurig auf einen zubrandet.
    „Nein. Dazu bleibt keine Zeit.“
    „Ich kann auch schneller fahren.“ „Vielleicht besser nicht.“
    Ankommen. Nur heil ankommen.
    Wie lange kann man sich eigentlich die Haare machen lassen?
    Celeb Hunter wartete. Doch er langweilte sich nicht. Elektrisch verstellbare Sitze? Check. Heizbar? Check. Mit Massagefunktion? Check. Mit Memory-Funktion? Check. Mit Ventilation? Check. Leder? Sowieso.
    Er war im Begriff, sich einen flatschneuen Jaguar zu bestellen, und jemand wie er, der so viel Zeit im Sitzen verbrachte, legte selbstverständlich Wert auf größtmöglichen Komfort.
    Ein Passant blieb vor dem Friseurladen stehen, linste durch das Fenster.
    Celeb Hunter hob den Blick von der Zubehörliste, schenkte ihn dem Neuankömmling. Pfiff durch die Zähne. Legte die Liste beiseite und die Hand auf seine treue Nikon.
    Ein Stutzer, ein echter Geck, dieser Typ.Weißer Anzug. Mit Gamaschen. Weia. Doch sehr fotogen.
    Celeb ließ die Seitenscheibe heruntersurren. Legte sich die Kamera mit dem langen Bazooka-Objektiv quer über die Schenkel.
    Irgendetwas an dem Typen kam ihm mächtig vertraut vor.
    Stand jetzt einfach rum und wartete, der Kerl. Soviel Celeb wusste, befand sich nur eine einzige Kundin im Laden. Was bedeutete, Pussy hatte offenbar schon wieder einen neuen Verehrer.
    Er würde den Zwölfzylinder nehmen, entschied Celeb in diesem Moment. Acht waren einfach nicht genug.
    Woher nur kam ihm der Typ so bekannt vor? Diese runden Züge? Er sah aus wie – wie Pussy ohne Locken, durchfuhr es Celeb. Und er kannte ihn! Er kannte den Typen im Anzug! Er hatte ihn vor Jahren schon mal fotografiert. Folkmar Dingens – Folkmar Windell! Der ‚Schwanzwedler vom Dom‘!
    Doch was hatte das zu bedeuten? Dass die beiden sich glichen wie, tja, ein Ei dem anderen?
    Erst schießen, dann fragen.
    Und konnte man sich die Schlagzeilen vorstellen? Zu dem Foto? ‚Der Schwanzwedler und die Sexbombe‘?
    Ich nehme das Cabrio, entschied Celeb, hob die Kamera ans Auge, just als Pussy aus dem Laden trat, legte den Zeigefinger sachte auf den Auslöser und schrak fürchterlich zusammen, weil ihm ein viel zu dicht vorbeirasendes Auto die Bazooka glatt von der Kamera fetzte.
    „Mr. Chevalier! Na, so ein Zufall! Was machen Sie denn hier?“ Pussy Cat nahm die Knie zusammen, blickte in schüchterner Verzückung zu Boden und das Flattern ihrer Wimpern ließ eine Böe durch die Altstadtgasse fegen.
    Mag sein, es lag an dem Windstoß, mag aber auch sein, es war schiere Überwältigung beim Anblick der lebenden Pussy, auf alle Fälle kam Windell nahe daran, sich auf denArsch zu setzen. Mit kolossaler Anstrengung zwang er sich zu einem Lächeln.
    „Nun, Pussy, lass mich offen sein: Ich habe dich gesucht.“
    Und gefunden. Das war der vergleichsweise leichte Part gewesen.Wohin ging eine Frau wie Pussy als Erstes, nachdem ihr eine wassersprühende Feuerlöschanlage überm lockigen Haupt losgegangen war? In direkter Linie zum nächsten Haarkünstler. Und keine Minute vor dem Schaufenster von ‚Pirate Cuts‘ und wer kam herausstolziert? Eben. In Kopftuch, Regenmantel, Stöckelschuhen. Unglaublich. Die Dinge liefen, wenn man so will, wie sie sollten. Und Zeit wurde es. Aber echt.
    „Mich gesucht? Aber warum das denn?“ Ganz das unschuldige kleine Mädchen. Einhundertzehn Kilo davon. Und so geschmeichelt . Furchtbar. Und trotzdem natürlich von Vorteil. Alles was er jetzt noch zu tun hatte, war, ebenso taktvoll wie kalt entschlossen mit der Tür ins Haus zu fallen.
    „Nun, Pussy, ich will ehrlich mit dir sein …“
    „Warten Sie! Sie haben da etwas am Kinn kleben. Und am Kragen auch.“
    „Was? Oh, da muss ich wohl ein wenig mit, äh, Cremelikör herum-, äh, herumgeschlabbert haben, fürchte ich.“
    „Doch das haben wir gleich.“ Pussy schnappte ihre enorme Handtasche auf, holte ein Taschentuch heraus und – bei Windell sträubte sich alles, bis runter zu den Härchen auf seinen

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