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Plattenbaugefühle: Jugendroman

Plattenbaugefühle: Jugendroman

Titel: Plattenbaugefühle: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jannis Plastargias
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von meinen schrägen Mitschülern, was ihn beides sehr belustigt. Er erzählt mir, dass er noch Ferien hat, vertreibt sich die Zeit im Schwimmbad oder am See, geht auch nochmal aus dem Haus, um Freunde zu treffen. Das macht mich ganz neidisch. Als er die Verbindung trennt, bin ich traurig. Ich nehme Wuffi in meine Arme und knuddele ihn. »Du verlässt mich niemals!« sage ich verzweifelt zu ihm. Wenigstens etwas, was mir aus der Berliner Zeit geblieben ist. Was wird hier in Kranichstein passieren? Dieser merkwürdige Traum, dieser erste Schultag, mein neuer Freund Danny, meine Mitschüler – alles ist so anders jetzt. Als ich gerade am Einnicken bin, höre ich wie der Türknauf leicht hinuntergedrückt wird. Ich sehe nichts, es ist dunkel. Vielleicht ist es mein Vater.

VOR 65 TAGEN UND NÄCHTEN … ANDERS
    I ch befinde mich im Gebirge. Überall sind schwarze Felsen und ich sehe mich ganz vorsichtig darauf balancieren, immer ganz knapp über die Felsspalten hinweg, mir wird ganz mulmig zumute. Ich weiß nicht, wo ich hinlaufe, wo ich bin, was ich hier soll. Plötzlich sehe ich vor mir diese mittellangen Haare, das gleiche schwarz-weiße Fußballtrikot wie zuvor, er bewegt sich sehr viel sicherer als ich. Ganz laut rufe ich: »Bleib bitte stehen!« Daraufhin dreht sich der Junge um, läuft auf mich zu, aufgeregt gehe auch ich weiter in seine Richtung. Als wir nur noch zwei, drei Meter voneinander entfernt sind, schaut er an mir vorbei, brüllt plötzlich: »Oh Scheiße, sie sind hinter uns her! Lauf los! Ganz schnell!« Er dreht sich wieder um und bewegt sich flotten Schrittes davon. Ich wende mich um, überrascht sehe ich ganz viele Jungs, die ebenfalls Fußballtrikots tragen, einer von ihnen hat eine Flagge mit einem Totenkopf darauf in der Hand. Ich laufe schleunigst weiter, aber sehr viel ungeschickter als der Junge mit den mittellangen Haaren. Nach einer Weile passiert das Unvermeidliche. Ich rutsche ab, stürze fast in eine Felsspalte, kann mich gerade noch festhalten. Der Junge sieht das, als er sich auf meinem verzweifelten Hilferuf umdreht, überlegt kurz, ob er weiterlaufen oder mich retten soll. Die Entscheidung fällt ihm schwer, denn es könnte ja sein, dass wir dann beide gefangen werden. Doch dann rennt er auf mich zu – und im letzten Moment, als ich schon glaube, mich nicht mehr festhalten zu können, zieht er mich hoch. In diesem Augenblick sind unsere Verfolger ganz nah an uns herangekommen. Panik steigt in mir hoch, ich habe Angst, dass wir umgebracht werden. Dann plötzlich sagt der Junge: »Da hilft nur eins!« Er zieht mich noch näher an sich, küsst mich. Als ich mich dann wieder umblicke, steht da niemand mehr. Ich schaue ihn verdutzt an. Doch er sagt nichts.
    Ich wache auf.. Verwirrt frage ich mich, was ich da geträumt habe? Krass! Was soll das alles bedeuten?

    »Way, way, way, was schicke Klamotten!« Meint das Mohammed, der gar nicht Mohammed heißt, ernst? Möchte er mich verarschen? Denkt er, dass ich schwul aussehe? Zieht er mich nur auf? Ahnt er, welch krassen und schwulen Traum ich vor ein paar Stunden hatte? Ich schaue an mir herunter. Ich trage meine hellblauen Chucks, zerrissene Jeans, ein weißes Hemd, lose heraushängend, und eine rosa Krawatte im 80er Style, ebenfalls lose umgebunden. Oh Mann, wahrscheinlich hält er das für schwul. Oder er findet es wirklich cool? Vielleicht war das Angebot gestern, mit ihm zum Einkaufszentrum zu gehen, nicht nur aus Höflichkeit gesagt, vielleicht respektiert er mich ja, weil ich mich gegen seinen Kumpel durchgesetzt habe?
    »Beste Leben, Alda! Du hast Style, Alda! Respekt!« Nun kommt Shad M. auf mich zu. Er klopft mir auf die Schulter, während ich mich auf meinen Platz setze. Er steht nun vor mir, sagt: »Ehrlich! Ich finde deinen Style krass! Lasst uns ne Party in ein paar Wochen machen, ich organisier das. Alle Jungs müssen Hemd und Krawatte anziehen, die Mädels Abendkleider. Das ist fit! Wie beim Abschluss! Jawoll, das machen wir, ›Tschounz‹!«
    »Ich heiße Jonas!«
    »Ja, Tschounz, Alda, ist klar. Respekt! Ich plan das! Machen wir im Chillmo. Der Rolf mag mich. Der gibt mir das Chillmo für ne Party, wenn ich ihn frag.«
    Oh Mann! Verrückt! Aber auch witzig, schön, ja, ich fühle mich dazugehörig, ich weiß nicht wieso.
    »Korrekt, Alda. Korrekt! Das wird die Party des Jahrhunderts. Ich kann Partys planen. Ihr könnt jeden fragen. Das sind die fittesten Partys in Darmstadt. Ich frage noch nen Kumpel, der ein bekannter

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