Playboy mit Herz
tatsächlich nicht weit vom Stamm. Vor nur ein paar Generationen, im Land seiner Vorfahren, hätte keine Frau es gewagt, einen Orsini zum Narren zu halten, so wie sie es heute getan hatte.
Mit einem rauen Knurren packte er sie bei den Schultern, riss sie an sich und presste seinen Mund auf ihre Lippen.
Sie wehrte sich, aber das war ihm gleich. Wichtig war ihm nur noch, sie zu küssen, sie zu unterwerfen, sie zu nehmen.
Heute Morgen hatte sie ihm gesagt, was sie wollte. Jetzt würde er sie wissen lassen, was er wollte.
Er wollte sie in seinem Bett. So lange, wie es ihm gefiel. Er hatte sich noch nie an den abgelegten Gespielinnen anderer Männer vergriffen, aber das hier … das hier war anders.
Er würde die Erinnerung an Ferrantes in ihr auslöschen. Würde sie durch die Erinnerung an seine Inbesitznahme ersetzen. Und durch die an ihr eigenes Vergnügen. Denn das würde sie fühlen. Unter seinen Liebkosungen würde sie schmelzen, seine Küsse würden ihr diese leisen Seufzer entlocken, die das Blut eines Mannes in heiße Lava verwandelten.
Er stöhnte ihren Namen. Schob seine Hände unter die weite Bluse und umfasste die Rundungen ihrer Brust. Die harten Spitzen drückten durch den BH, schienen darum zu flehen, von seinen Daumen gereizt und liebkost zu werden.
„Gabriella“, murmelte er rau, und sie schlang die Arme um seinen Nacken und sog seine Zunge in die Hitze ihres Mundes …
Merda ! Was, zum Teufel, tat er hier?!
Fluchend stieß er sie von sich. Gabriella stolperte zurück, stieß mit der Schulter gegen die Wand. Sie riss die Augen auf, schockierte Augen, in denen Tränen schimmerten, aber davon ließ er sich nicht täuschen. Fast hätte er es sie wieder tun lassen. Sie setzte Sex ein, um ihn für die Realität blind zu machen, um seinen Körper aufzuheizen und seinen Verstand auszuschalten. Als wäre sie eine Zauberin und er der Narr, der sich verzaubern ließ.
Das war er nicht.
„Nett“, sagte er, als hätte er die ganze Zeit über die Kontrolle behalten. „Sehr nett. Wir werden bestimmt gut miteinander zurechtkommen.“
„Verschwinde“, befahl sie mit bebender Stimme.
„Komm schon, stell dich nicht so an. Und überleg doch mal … Mit mir ist es angenehmer für dich als mit Ferrantes, das wissen wir doch beide.“
„Du hast gesagt, keine Bedingungen.“
„Das war, bevor ich erfuhr, dass du bereits einen Deal mit dem guten André hattest.“
Sie schleuderte ihm ein Schimpfwort entgegen, und er lachte nur. Ob in Portugiesisch oder dem Sizilianisch seiner Jugend, sie hatten alle den gleichen Klang.
Er schaute ihr durchdringend in die Augen. „Du hast die Wahl“, sagte er kalt. „Ich verkaufe die Ranch sofort an Ferrantes weiter.“
„Er wird keine fünf Millionen dafür zahlen.“
„Mein Buchhalter hält mir immer vor, dass ich mehr Verlust machen muss. Wegen der Abschreibungsmöglichkeiten.“
Ihre Lippen zitterten, und ihre Augen schwammen in Tränen. Es war schwer, kein Mitleid mit ihr zu haben. Schwer, aber auch nicht unmöglich.
„Ich hasse dich, Dante Orsini!“
„Die Frage ist doch, wen hasst du mehr? Mich oder Ferrantes? Natürlich kannst du auch uns beide stehen lassen, deine Habseligkeiten zusammenpacken, ausziehen …“
Ein leiser Schrei hallte durchs Haus. Gabriella versteifte sich.
„Was war das?“
„Ein Fuchs“, behauptete sie hastig.
Sie log, er sah es ihr an. Da, noch ein Schrei. Dante kniff die Augen zusammen. „Ein Fuchs? Im Haus?“
„Dann muss es ein Affe sein. Manchmal kommen sie bis in den Speicher.“
Von wegen. Das war weder ein Fuchs noch ein Affe. Dante marschierte zur Treppe. Sie rannte los und versuchte, ihn aufzuhalten.
„Dante, bitte. Geh einfach. Ich packe noch heute. Morgen früh bin ich weg, ich verspreche es …“
„Geh mir aus dem Weg.“ Er hob sie hoch, als wäre sie leicht wie eine Feder, und stellte sie zur Seite. Zwei Stufen auf einmal nehmend, rannte er die Treppe hinauf, folgte dem Weinen, das jetzt über den Korridor zu ihm drang, hin zu einer offenen Tür, in einen Raum mit schwachem Licht …
Und erblickte ein blaues Babybettchen mit einer blauen Decke, einen Teddybären … und ein wild strampelndes Baby, das herzzerreißend weinte.
Wie vom Donner gerührt blieb er stehen. Gabriella schob sich an ihm vorbei ins Zimmer, um das Baby auf die Arme zu nehmen.
Sag etwas . Doch ihm wollte nichts einfallen. Er konnte nur Gabriella mit dem Baby auf den Armen anstarren.
„ Meu querido “, tröstete sie das Kind
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