Playboy mit Herz
Worte in Portugiesisch geflüstert, Worte, die er nicht verstand. Doch sein Körper, sein Mund, seine Hände hatten deren Bedeutung genau erfasst.
Er schaute in ihr Gesicht, jeder Muskel in ihm angespannt. „Aber dir gefiel es, was wir danach gemacht haben, wenn wir wieder in deinem Apartment oder in meiner Wohnung zurück waren.“ Seine Stimme wurde tiefer und rau. „Was wir zusammen im Bett gemacht haben.“
Ihre Wangen färbten sich rot, oder vielleicht verlor auch nur der Rest ihres Gesichts die Farbe. Ihm sollte es gleich sein. Wenn sie sich einbildete, sie würde die jetzige Situation kontrollieren, so wie sie sie heute Morgen kontrolliert hatte, täuschte sie sich.
Sie holte tief Luft, ihr Busen hob und senkte sich. Ihre Brüste schienen größer zu sein als früher. Voller. Aber er hatte ihre Brüste ja schon lange nicht mehr gesehen.
Zu lange, dachte er, und jäh schlug eine Welle der Lust über ihm zusammen.
Lust? Für eine Frau, die nicht einmal geschminkt war? Eine Frau, die eine schlichte Baumwollbluse zu einer schlecht sitzenden Jeans trug? Sie war dennoch schön, obwohl er sie noch nie in einem solchen Aufzug gesehen hatte. Früher hatte sie raffinierte Designerkleider getragen. Ihre eigenen. Obwohl er immer wieder versucht hatte, etwas für sie zu kaufen.
„Ich komme lieber für mich selbst auf“, hatte sie ihn mit einem Lächeln abgewehrt. Und hatte diesen Satz selbst bei den kleinsten Geschenken, die er ihr machen wollte, genutzt.
Inzwischen sah sie das wohl anders. Bei fünf Millionen Dollar heute Morgen hatte sie nicht einmal mit der Wimper gezuckt.
„Was wir in New York zusammen getan haben, senhor , ist vorbei.“
„So förmlich, Süße? Nach allem, was wir zusammen erlebt haben?“
„Die Vergangenheit hat in diesem Falle keine Bedeutung.“
„Aber ja“, sagte er leise. „immerhin habe ich heute dieses Haus gekauft.“
Sie nickte, verschränkte die Arme vor der Brust. „Richtig. Und das war … sehr großzügig von dir.“
„So, wie du deinen Freund angesehen hast, sollte man vermuten, du bist froh darum.“
„Ja . Das bin ich. Aber Ferrantes ist nicht mein …“
„Freund, Galan, Lover …“ Dante zuckte mit einer Schulter. „Wie immer du es nennen willst.“
Er beobachtete, wie ihre Zungenspitze hervorschnellte und über die Oberlippe fuhr. Er hasste sich für die Reaktion, die es in ihm auslöste. Hasste sie für die Geste. Das machte sie absichtlich. Alles, seit der Sekunde, da sie ihn erblickt hatte, tat sie mit Absicht.
„Es muss die Hölle sein für eine Frau wie dich, mit einem Kerl wie Ferrantes zu schlafen.“
Sie ohrfeigte ihn. So schnell, dass er den Schlag nicht kommen sah. Er konnte nur noch zurückzucken, ihr Handgelenk packen und sie zu sich heranziehen.
„Was ist los, Baby? Ist dir die Wahrheit unangenehm?“
„Raus“, zischelte sie. „Raus aus meinem Haus!“
„Es ist nicht dein Haus. Nicht mehr.“
Tränen schwammen in ihren Augen. Entweder Wut- oder Krokodilstränen. Er wusste genau, etwas anderes konnte es nicht sein.
„Ich habe es gekauft. Darauf hast du doch spekuliert.“
Sie starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren. „Spekuliert? Ich wusste ja nicht einmal, dass du in Brasilien bist. Da wir gerade davon sprechen … Wieso bist du in Brasilien?“
„Geschäftlich. Familienangelegenheit.“
Sie schüttelte das Haar zurück. „Ah ja. Die berüchtigte Orsini-Familie. Wie hatte ich das vergessen können!“
Gabriella schnappte nach Luft, als der Griff an ihrem Handgelenk fester wurde. Während ihrer gemeinsamen Zeit hatten sie nie über seine Familie gesprochen, kein Wort war über die Verbindungen seines Vaters zur Unterwelt erwähnt worden. Natürlich hatte sie dennoch davon gewusst. Dass die Gebrüder Orsini die Söhne von Cesare Orsini waren, erfuhr man aus jeder Klatschzeitung.
„Was willst du damit sagen?“
„Vielleicht fällt der Apfel ja doch nicht weit vom Stamm. Verdammt, du tust mir weh!“ Sie versuchte, sich aus seiner Umklammerung zu befreien, doch jede Bewegung brachte sie nur näher an seinen Körper heran.
Es war die pure Folter.
Eine süße Folter.
Der leichte Druck ihrer vollen Brüste an seinem Oberkörper. Ihr Bauch flach an seinem. Das Reiben ihrer Schenkel an seinen Beinen. Erinnerungen stürzten auf Dante ein. Ihr Geschmack, ihr Duft, ihre Leidenschaft …
Verlangen schoss in ihm auf, heiß und wild und gefährlich. Vielleicht hatte sie ja recht. Vielleicht fiel der Apfel
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