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Playing with Fire - Verbotene Gefühle

Playing with Fire - Verbotene Gefühle

Titel: Playing with Fire - Verbotene Gefühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Probst
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orange glühende Schein der Abendsonne durchbrach die dichten Wolken und fiel auf den beleuchteten Bogen der Newburgh-Beacon-Bridge. Nick steckte die Hände in die Taschen seines Armani-Sakkos und atmete tief die frische, saubere Luft ein. Eine Art innere Ruhe machte sich in ihm breit, während er seine geliebten Berge betrachtete. Einmal mehr war er davon überzeugt, dass er genau hierher gehörte.
    Vor zehn Jahren war der alte Hafen noch völlig heruntergekommen gewesen, eine verrufene Gegend, in der vor allem Drogendealer und Crackabhängige ihr Unwesen trieben. Das Flussufer war mit Müll übersät, und die schönen alten Backsteinbauten standen leer und verfielen. Jedes der zerbrochenen Fenster wirkte wie ein stiller Hilferuf. Schließlich fanden sich Investoren, die das Potenzial des Areals erkannten und jede Menge Geld in die Restaurierung steckten.
    Nick und sein Onkel hatten das Projekt aufmerksam im Auge behalten und geduldig abgewartet. Sie witterten beide, dass sich für Dreamscape früher oder später eine Gelegenheit ergeben würde, vor Ort tätig zu werden. Der erste Mutige, der in der Gegend ein Lokal eröffnete, lockte ein ganz neues Publikum an, das gerne bei Bier und knusprigen Hähnchenflügeln zusammensitzen und den Möwen am Fluss zusehen wollte. Zeitgleich mit der Polizei, die im Viertel verstärkt für geordnete Verhältnisse sorgte, befreiten gemeinnützige Vereine und Bürgerinitiativen die Gegend vom Müll. Die letzten fünf Jahre hatten bewiesen, dass es sich lohnte, in dieses Projekt zu investieren. Die Restaurants und das Wellness-Zentrum, die Nick hier erbauen wollte, würden dem Hudson Valley für alle Zeit eine neue Prägung geben. Und für diese Aufgabe, das stand für ihn felsenfest, war er genau der Richtige.
    Nick dachte an sein Treffen am Nachmittag mit Hyoshi Komo zurück, bei dem er endlich mit dem Japaner handelseinig geworden war. Jetzt gab es nur noch einen Menschen, der ihn von seinem Traum trennte.
    Michael Conte.
    Nick wandte seinen Blick der untergehenden Sonne zu und fluchte leise. Hyoshi hatte ihm den Auftrag nur unter der Bedingung zugesagt, dass auch Michael Conte seine Zustimmung gab. Sollte es Nick nicht gelingen, Conte von seinen Qualitäten zu überzeugen, würde Hyoshi einen anderen Architekten für das Projekt suchen, und Dreamscape ging leer aus.
    Das konnte Nick nicht zulassen.
    Er war viel auf der Welt umhergereist, um sich architektonisch zu bilden. Er hatte den Dom von Florenz mit seiner beeindruckenden Kuppel und den Pariser Eiffelturm bewundert. Auch alle möglichen Landschaften hatte er bereist: vom Menschen nahezu unberührte exotische Inseln, die majestätischen Schweizer Alpen und den Grand Canyon mit seinen schroffen, atemberaubenden Felsformationen.
    Aber nichts davon hatte ihn so tief berührt, so ganz und gar verzaubert und hingerissen wie diese Berge.
    Er musste selbst über seine kitschigen Anwandlungen lächeln.
    Vertieft in die Aussicht grübelte er über die verzwickte Lage mit seiner Frau, über den Auftrag und Contes Zustimmung nach, ohne irgendeine Lösung zu finden. Da riss ihn das Klingeln seines Handys aus den Gedanken.
    Er drückte auf den Knopf, ohne mit einem Blick auf die Nummer im Display zu prüfen, wer ihn anrief. «Hallo.»
    «Nicky?»
    Er unterdrückte einen Fluch. «Gabriella. Weshalb rufst du an?»
    Sie antwortete erst nach kurzem Schweigen. «Ich muss dich sehen. Ich habe etwas Wichtiges mit dir zu besprechen, und das geht nicht am Telefon.»
    «Ich bin gerade unten am Fluss. Wie wär’s, wenn du morgen ins Büro kommst?»
    «Unten am Yachthafen?»
    «Ja, aber …»
    «Bin schon unterwegs. In zehn Minuten bin ich da.» Sie legte auf.
    «Verfluchter Mist», brummte er vor sich hin und überlegte eilig, was er tun konnte. Eigentlich sprach nichts dagegen, einfach abzuhauen, das wäre sein gutes Recht. Aber dann meldete sich sein schlechtes Gewissen. Vielleicht war Gabriella ihm noch böse, weil er ihr ohne Vorwarnung den Laufpass gegeben hatte. Vielleicht hatte sie das Bedürfnis, ihn noch einmal so richtig anzubrüllen. Frauen legten Wert auf einen sauberen Schlussstrich und pflegten ein ausgeprägtes Konkurrenzdenken. Wahrscheinlich war sie noch nicht darüber hinweg, dass Alexa ihn ihr «ausgespannt» hatte.
    Also entschied er, zu warten, ihre Tiraden über sich ergehen zu lassen und sie dann um Verzeihung zu bitten, um sein Leben danach ungestört fortsetzen zu können. Eine Viertelstunde später tauchte Gabriella

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