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Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen

Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen

Titel: Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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denn im Zuge dieser Entwicklung müssen die Bundesstaaten und Städte wiederum teure innerstädtische Wiederbelebungsmaßnahmen finanzieren, die für gewöhnlich schon von vornherein zum Scheitern verurteilt sind. So gut wie jeder kauft nämlich letzten Endes lieber bei Stark ein, wo man stets einen Parkplatz findet.«
    Ich blickte um mich, weil ich die Reaktionen der anderen einfangen wollte. Normalerweise schlief so früh am Morgen die halbe Klasse - Mr Greer eingeschlossen, der die schlechte Angewohnheit hatte, während der mündlichen Vorträge seiner Schüler in eine Art Dämmerzustand zu verfallen.
    Doch seltsamerweise waren plötzlich alle hellwach und hörten Christopher aufmerksam zu. Und das feuerte ihn in seiner Wutrede natürlich nur noch mehr an.
    »Stark senkt die Kosten immer weiter, indem mehr und mehr Arbeitsschritte dem Outsourcing anheimfallen, sodass kaum mehr etwas an den amerikanischen Arbeiter geht«, setzte er seinen Vortrag fort. »Auch der Stark Quark, dieser Computer, den Stark im neuen Jahr auf den Markt bringen will, bildet in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Keine einzige am Herstellungsprozess beteiligte Person ist ein Beschäftigter dieses Landes. Und damit auch garantiert jedes Kind und jeder junge Mensch in diesem Land sich einen von diesen Computern zu Weihnachten wünscht, hat Stark dafür gesorgt, dass Realm , die neueste Version des Computer-Rollenspiels
Journeyquest , ausschließlich in einem Kombi-Deal mit dem Quark erhältlich ist. Seit Wochen schon läuft für diesen PC eine äußerst aggressive Marketingkampagne …«
    Jetzt versank ich noch tiefer in meinem Stuhl. Keinem hier konnte der Werbespot entgangen sein, der marketingmäßig auf YouTube gelaufen war. In dem Filmchen sah man Nikki Howard in einem Bikini von Stark in einem Pool, der wie ein Laptop geformt war, auf einem Floß treiben. Dabei klapperte sie auf der Tastatur eines Quark herum, der auf ihrem nackten Bauch ruhte. Der Quark ist tatsächlich wasserdicht (na gut, zumindest spritzwassergeschützt - man sollte ihn natürlich nicht direkt ins Wasser werfen, wie ich erfuhr, als mir blöderweise genau das passierte) und man kriegt ihn in einer ganzen Reihe verschiedener Trendfarben. Der Spot zeigte Nikki in verschiedenfarbenen Bikinis, immer passend zur Farbe des jeweiligen Laptops, und im Hintergrund lief ein fröhlich-beschwingter Rocksong. Selbstverständlich wurden die technischen Vorzüge des Computers mit keinem Wort erwähnt … nur dass er hübsch sei.
    Irgendwie wie Nikki Howard, wenn ich jetzt so darüber nachdachte.
    »Wenn wir verhindern wollen, dass Amerika einen Niedergang erlebt wie das antike Rom, dann muss sich etwas ändern«, erklärte Christopher gerade. Offensichtlich hatte er nicht mitbekommen, dass sich plötzlich peinliche Stille breitmachte, weil Lindsey gerade den Quark-Werbejingle vor sich hinsummte. »Im fünften Jahrhundert hatte Rom sich in einer vergleichbaren Situation befunden, als die Wirtschaft langsam zusammenzubrechen begann, weil die Gesellschaft fast ausschließlich auf Importe angewiesen war. Deshalb sollten wir wieder vermehrt darauf achten, selbst die Produzenten von Gütern statt reiner Konsumenten zu sein. Sonst werden
Leute wie Robert Stark auch weiterhin von unserer eigenen Faulheit profitieren und abartig reich werden, weil wir es noch nicht einmal schaffen, CDs in CD-Läden, Bücher in Buchhandlungen, Lebensmittel bei Lebensmittelhändlern und Bekleidung in Bekleidungsgeschäften zu kaufen. Denn es ist ja schließlich so viel einfacher, all diese Dinge in einem einzigen Laden zu besorgen. Manche von uns sind sogar so faul, dass sie lieber wertvolle fossile Brennstoffe verschwenden, nur um ein paar Meilen weiter raus zu fahren und alles in einem Kaufhaus zu kaufen. Noch dazu handelt es sich bei dem Kaufhaus-Warenangebot meist um Produkte, die zu Dumpingpreisen in Fernost hergestellt wurden - und in vielen Fällen von unterirdischer Qualität sind. Wie viel besser wäre es, wenn die Leute diese Sachen in ein paar kleineren Geschäften in der Nachbarschaft besorgen würden, wo es noch Waren gibt, die in den guten alten USA hergestellt wurden. Nehmen wir uns doch kurz die Zeit und überlegen wir uns, was die bisherige Entwicklung für Auswirkungen hat für die Gemeinden, in denen wir leben, ganz zu schweigen, was das für den berühmten ›American Spirit‹ bedeutet - nämlich das Aus. Denn nicht Fortschritt, sondern Niedergang - der Mord am ›American Spirit‹ - ist

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