Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen
gehen könntest oder so was. Das kannst du dir gleich aus dem Kopf schlagen. Du hast keine Chance. Denn Stark hat die Presse in der Hand. Aber ich versprech dir, ich werde alles tun, um deine Mom zu finden.«
»Wie denn?«, wollte er wissen und lockerte seinen Griff. »Wie willst du das denn bitte anstellen?«
Tja, gute Frage, wie wollte ich das eigentlich anstellen? Ich konnte ja schlecht Christopher und den verrückten Plan, den
er mit seinem Cousin Felix ausgeheckt hatte, anführen. Erstens war der dermaßen verrückt, dass nicht die geringste Aussicht auf Erfolg bestand. Und zweitens wollte ich nicht, dass Christopher noch tiefer in die ganze Sache mit reingezogen wurde, als es eh schon der Fall war. Ich liebte Christopher, auch wenn er meine Gefühle nicht erwiderte - beziehungsweise auch wenn er ein totes Mädchen liebte, das ich einmal gewesen war, nicht die, die ich jetzt war. Ich durfte ihn da nicht tiefer mit reinziehen, nicht wenn das, was Steven vermutete, der Wahrheit entsprach und seine Mom tatsächlich verschwunden war wegen der Sache mit Nikki und mir. Das war viel zu gefährlich.
Aber andererseits …
Andererseits, wenn Christopher und Felix wirklich schafften, was sie mir vorgeschlagen hatten …
»Ich kenn da ein paar Leute, die behaupten, sie könnten sie finden«, hörte ich mich plötzlich sagen.
Wie durch ein Wunder ließ Steven meine Arme los.
»Wer sind diese Leute?«, wollte er wissen.
Genau in diesem Augenblick öffnete sich langsam meine Schlafzimmertür und Lulu streckte ihr zerzaustes Köpfchen heraus.
»Was ist denn hier los?«, meinte sie und blinzelte uns verschlafen an. »Was soll der Lärm? Warum brüllt ihr euch an? Und weshalb ist Cosabella so aus dem Häuschen?«
Steven wich von mir zurück.
»Nichts«, wehrte er stirnrunzelnd ab und griff nach der Fernbedienung. Er stellte den Fernseher aus. »Nur ein kleiner Familienstreit. Geh wieder ins Bett.«
Doch Lulu hörte nicht auf ihn. Stattdessen kam sie barfuß ins Wohnzimmer getrippelt. Statt des üblichen Negligés trug sie einen pinkfarbenen Flanellschlafanzug in Übergröße, der
mit riesigen Kirschen bedruckt war. Anhand der hochgekrempelten Hosenbeine schloss ich, dass der Pyjama Nikki gehören musste.
»Nein, im Ernst«, insistierte sie. »Was ist los? Hey, hört ihr euch etwa meine CD an?«
»Klar«, log ich und wischte mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Alles in Ordnung, glaub mir. Geh wieder schlafen.«
»Nein.« Lulu torkelte entschlossen zum Sofa hinüber und ließ sich neben Cosabella in die Polster plumpsen. »Es klang ganz so, als würdet ihr euch streiten. Und ich will nicht, dass ihr euch zofft. Hört mal, ich selbst hatte nie einen Bruder oder eine Schwester, und aus dem Grund hab ich mir komischerweise immer Geschwister gewünscht, mit denen ich mich streiten konnte. Aber egal. Weshalb habt ihr euch denn in die Haare gekriegt?«
Ich warf Steven einen fragenden Blick zu. Der stierte finster auf den weißen Teppich. Da es nicht den Anschein machte, als würde er so bald irgendwas sagen, zuckte ich mit den Schultern und meinte: »Er hat das mit der Seelenübertragung rausgekriegt.«
Lulu sah erschrocken zu Steven rüber, dann griff sie nach seiner Hand. Im Vergleich zu ihren zierlichen Händen wirkte die wie eine riesige Pranke.
»Ach, mein armer Schatz!« Sie drückte ihm tröstend die Hand. »Du vermisst die alte Nikki, stimmt’s?«
Er sah sie ungläubig an. »Die alte Nikki? Wovon zum Teufel … Du weißt von der ganzen Sache?«
»Klar«, hauchte sie einfühlsam und zog liebevoll an seinem kleinen Finger, um ihn dazu zu bewegen, sich neben sie auf die Couch zu setzen. Logisch, dass er sich dagegen wehrte. »Wir wissen es doch alle. Na ja, zumindest ich und Brandon wissen Bescheid. Wir sind sogar losgezogen, um Nikki
aus dem Krankenhaus zu entführen, nachdem es passiert war. Das fand sie allerdings überhaupt nicht gut. Aber wir dachten doch, die von der al-Qaida hätten sie sich geschnappt! Oder die Scientologen, was weiß ich. Aber dann hat sich rausgestellt, dass es weder die einen noch die anderen waren. Die alte Nikki war einfach weg. Und die neue Nikki hatte ihren Platz eingenommen. Und dann haben wir beschlossen, die neue noch lieber zu mögen als die alte. Zumindest war das bei mir so. Keine Ahnung, wie das bei Brandon war. Warum fragst du?« Lulu sah abwechselnd mich und Steven an. »Hast du denn ein Problem damit?«
Steven schüttelte verstört den Kopf. »Ich brauch sofort ein
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