Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen
nicht, Miss Howard und Miss Collins«, schaltete Felix sich ein, »dass ich Sie irgendwie anders behandeln werde, nur weil Sie berühmt sind. Für mich sind Sie nichts anderes als zwei ganz normale attraktive Damen. Ich kenne bereits ein paar Berühmtheiten - einige meiner besten Freunde sind Promis, aber ich kann natürlich keine Namen nennen. Dazu bin ich viel zu cool. Und ich weiß ganz genau, wie sehr es sie aufregt, wenn man ein großes Getue um ihre Berühmtheit macht. Also machen Sie sich keine Gedanken. Mich lässt diese Promikiste völlig kalt.«
Lulu und ich tauschten nervöse Blicke. Dann sagte ich das
Einzige, was mir unter diesen Umständen einfiel, nämlich: »Äh … prima. Danke.«
Wenn ich ehrlich bin, sagten die Leute die ganze Zeit ganz ähnliche Sachen zu mir. Jeder wollte für einen Menschen gehalten werden, der sich nichts daraus machte, einen Promi zu treffen. Sie alle beteuerten mir ständig, dass sie mich wie einen »ganz normalen Menschen« behandeln würden.
Blöd war nur, dass sie mir genau dadurch das Gefühl gaben, eben kein normaler Mensch zu sein.
Christopher, dem klar sein musste, dass sein Cousin sich idiotisch benahm, hielt sich trotzdem raus und sah die meiste Zeit über woandershin, als ginge ihn die ganze Sache nichts an und als wollte er sich in seine eigene kleine Welt flüchten. Doch schließlich fragte er: »Nikki, hast du denn nun diese Daten, um die wir dich gebeten haben?«
»Oh.« Ich war ein wenig überrumpelt. Christopher war ja einer der wenigen gewesen, der mich immer ganz normal und nicht wie eine Berühmtheit behandelt hatte. Er ging sogar bisweilen so weit, dass er mich noch nicht einmal wie einen Menschen behandelte. »Klar …«
Ich war mir noch nicht so ganz sicher, wie ich mich angesichts dessen fühlte, dass ich drauf und dran war, Stark an Christopher und Felix zu verraten. Einerseits glaubte ich nicht ernsthaft, dass ihr Plan aufgehen würde. Ich meine, wir hatten es hier immerhin mit Stark zu tun, Christopher zufolge einer der größten Konzerne der Welt. Sollten zwei Teenager echt in der Lage sein, mit einer lächerlichen Hackerattacke diesen Konzern in den Ruin zu treiben?
Also ehrlich, natürlich nicht.
Aber man würde sie garantiert dabei erwischen. Einer von den beiden trug ja immerhin schon eine Fußfessel, und so wie es aussah … na ja, er lebte in einem Keller, spielte Videospiele
und stopfte den ganzen Tag lang Brownies in sich rein, die seine Mutter ihm vorsetzte. Oberflächlich betrachtet erschien das sicherlich wie das perfekte Leben für ein Kind. In der Realität war es aber ziemlich schauderhaft, wo er doch ganz offensichtlich schon so gestört war, dass er vorgab, Beziehungen zu Berühmtheiten zu haben, und sich selbst in seiner Großartigkeit voll überschätzte. War das wirklich die Zukunft, die ich mir für Christopher erhoffte?
Nein, natürlich nicht.
Doch wenn es wirklich so weit kommen würde, wäre ich dann am Morgen in die Schule gegangen, um ihn den ganzen Weg nach Brooklyn zum Haus seines Cousins zu schleifen?
In dem Punkt war ich mir nicht so ganz sicher. Aber ich musste irgendetwas unternehmen. Denn die Tage, an denen ich mit einem Wanzendetektor in der Tasche durch die Gegend lief, waren für mich ein für alle Mal vorbei.
»Dr. Louise Higgins«, hörte ich mich jetzt selbst sagen. »So lautet ihr Benutzername.«
SIEBZEHN
Felix verlor keine weitere Sekunde. Er drehte sich um und steuerte zielstrebig auf seinen Schreibtischstuhl zu, der inmitten der vielen Computermonitore stand, die nicht zusammenzupassen schienen.
»Und ihr Passwort«, sagte ich, während ich mich daran erinnerte, wie die Finger von Dr. Higgins über die Tastatur geflogen waren, »lautet Miss Kitty, ein Wort, alles klein geschrieben.«
»Wie niedlich«, kommentierte Felix, während er tippte.
»Was, bitte schön«, meinte Steven, »soll denn all das mit dem Verschwinden meiner Mutter zu tun haben?« Dabei machte er ein paar Schritte vorwärts, damit er beobachten konnte, was auf den flimmernden Computerbildschirmen geschah.
»Ach, das ist nur das Passwort, das ich ihnen besorgen sollte, damit sie nach ihr suchen können«, versuchte ich zu erklären.
»Und wir sind Männer, die zu ihrem Wort stehen«, ergänzte Felix. »Seht mal.« Er griff nach mehreren Blättern Papier, die unmittelbar neben uns aus einem der unzähligen Drucker herausgeschossen waren. Damit fuchtelte er vor unseren Gesichtern
herum. »Hier haben wir die letzten
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