Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen
verzeichneten Aufenthaltsorte von Dolores Howard, auch Dee Dee genannt, oder besser bekannt als eure Mom.«
Steven riss Felix die Seiten aus der Hand, während Christopher herüberkam, um Felix dabei zuzusehen, wie er die Daten eingab, die er soeben von mir erhalten hatte. Felix schien jegliches Interesse an uns verloren zu haben.
»Funktioniert es?«, erkundigte Christopher sich bei seinem Cousin. »Sind wir drin?«
»Und ob wir das sind«, antwortete Felix und klang dabei höchst erfreut. »Wir sind tatsächlich drin.«
»Warte mal.« Steven starrte auf die Seiten in seiner Hand und blätterte eine nach der anderen um, nachdem er sie jeweils eingehend betrachtet hatte. »Hier steht doch überhaupt nicht, wo sie sich befindet. Hier sieht man nur, dass ihre Sozialversicherungsnummer nicht mehr für irgendwelche Registrierungen für neue Jobs oder Kreditkarten oder Wohnungen benutzt wurde, seit sie verschwunden ist, sonst nichts.«
»Das ist schon korrekt, Kumpel.« Felix’ Finger rasten über die Tastatur vor ihm, während auf den diversen Monitoren verschiedenste Informationen aufleuchteten, die für mich nach einem Durcheinander an Zahlen und unverständlichen Daten aussahen.
»Aber …« Ich spürte, wie mir das Blut in den Adern gefror, als ich mir vorstellte, wie Steven sich fühlen musste. »Christopher, du sagtest doch, Felix könne sie finden.«
»Es sei denn, sie ist tot, ja.« Christopher machte sich noch nicht einmal die Mühe, in meine Richtung zu blicken. Er deutete auf einen der Monitore und meinte zu Felix: »Da, schau. Sieh dir das mal an.«
»Ja, ich seh’s schon«, erwiderte Felix lässig.
Lulu kam durch den Raum geschlendert. Dabei klackerten
ihre Absätze laut auf dem Zementboden. Sie stellte sich ganz dicht neben Steven. Dann griff sie nach seiner Hand, die andere, in der er nicht die Seiten voll mit Informationen über seine Mutter hielt. Sie sagte keinen Ton. Sie griff nur nach seiner Hand und drückte sie.
Aber er schien das nicht zu registrieren.
»Du glaubst also, seine Mutter ist tot?«, fragte ich ihn vorwurfsvoll. Ich wollte ja gar nicht so sauer klingen, aber ich war wirklich verärgert. Nicht so sehr wegen Felix, denn obwohl er so viel wusste, war er trotz allem noch ein Kind, das sich selbst für einen Gangster hielt. Er konnte nichts dafür. Aber Christopher - er hätte sich viel besorgter und verantwortungsvoller gegenüber Steven zeigen müssen.
Doch seine ganze Aufmerksamkeit war auf diese doofen, wahllos zusammengewürfelten Computermonitore gerichtet. Ich hatte keinen Zweifel, dass er nichts lieber wollte, als endlich seinen diabolischen Plan, Stark Enterprises zugrunde zu richten, in die Tat umzusetzen und den ungerechten vorzeitigen Tod von Em Watts zu rächen. Ein Mädchen, das zu küssen ihn nicht gekümmert hatte, solange sie rechtlich gesehen noch am Leben war.
Aber er hätte wenigstens ein Mal zu uns rübersehen können. Er hätte wenigstens sagen können, dass es ihm leidtat. Verdammt, immerhin war die Mutter von einem von uns höchstwahrscheinlich tot!
»Was denn?« Christopher musste den Blick, mit dem ich ihn löcherte, gespürt haben, denn schließlich sah er doch zu uns herüber. »Worüber redet ihr denn?«
Jetzt blickte auch Felix auf.
»Tot?«, kam jetzt sein Echo. »Ich hab doch nicht gesagt, dass sie tot ist. Hab ich vielleicht behauptet, sie wäre tot? Nein. Es gab keine einzige unidentifizierte Tote, deren Beschreibung
auf Dee Dee Howard in Alter oder Aussehen zugetroffen hätte oder deren zahnärztliche Unterlagen in einer der vielen Datenbanken, die ich in den vergangenen Wochen angezapft habe, aufgetaucht wären. Das waren übrigens sämtliche Datenbanken, die es gibt.« Felix zuckte mit den Schultern und wendete sich wieder einem seiner Keyboards zu. Mit Lichtgeschwindigkeit fing er an zu tippen. »Allerdings kann es durchaus sein, dass jemand sie für immer zum Schweigen gebracht und sie in irgendeinem See versenkt hat. Wasserleichen kommen für gewöhnlich nicht vor dem Frühjahr an die Oberfläche, wenn die Temperaturen ansteigen und die Gase im Körper den Verwesungsprozess in Gang setzen …«
»Hey, Mann«, warnte Christopher ihn und verpasste ihm einen Hieb gegen die Schulter. »Das ist überhaupt nicht witzig.«
Felix schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Wir wissen doch alle, dass nichts dergleichen passiert ist.«
Fragend starrte ich ihn an. Ich wusste nicht, ob ich jetzt erleichtert sein sollte. »Wissen wir das
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