Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen
wenn nicht ich?
Als ich an diesem Tag aus der Schule nach Hause kam, traf ich auf Steven, der zwar immer noch nicht in Partystimmung war, jedoch einen ziemlich zufriedenen Eindruck machte.
»Komm mit«, meinte er und führte mich zu dem Schrank, in dem die Stereoanlage stand.
»Was denn?«, fragte ich neugierig und befreite mich von meinem Schal, während Cosabella mir aufgeregt an den Beinen hochsprang. »Du hast uns beiden doch nicht etwa ein Geschenk besorgt, oder? Das wäre doch nicht nötig gewesen …«
Aber als ich sah, was hinter der Schranktür zum Vorschein kam und was Steven mir da zeigte, verstummte ich ganz plötzlich.
Da stand es, gleich neben unserem CD-Player: ein kleines schwarzes Gerät mit unzähligen Knöpfen dran.
»Oh«, brachte ich hervor. »Das ist ja toll. Aber ich glaube, so eins haben wir bereits.« Um ehrlich zu sein, ich hatte keinen Schimmer, was das war. Wir hatten ganz einfach schon ein Exemplar von so ziemlich allem. »Aber ich bin sicher, deins ist viel besser«, schob ich schnell hinterher, damit er sich nicht schlecht fühlte.
»So eins habt ihr garantiert noch nicht«, versicherte Steven mir kichernd. »Es handelt sich nämlich um einen akustischen Rauschgenerator. Und frag mich jetzt bitte nicht, woher ich den habe, denn das willst du lieber nicht wissen, glaub mir. Er funktioniert so, dass er auf allen Frequenzen, auf denen man dich über Wanzen abhören könnte, Störgeräusche aussendet. In deinem Fall …« Erwies mit dem Finger nach oben zur Decke.
Ich legte den Kopf zurück. »Aber… ich kann gar nichts hören.«
»Ganz genau«, meinte Steven. »Das ist ja das Tolle daran. Du sollst ja auch gar nicht mitkriegen, dass das Teil da ist. Und sie auch nicht. Sie werden lediglich mitbekommen, dass sie dich nicht länger hören können. Wahrscheinlich schicken sie bald jemanden vorbei, der herausfinden soll, woran das liegt. Aber sie werden nicht draufkommen. Denn solch ein Gerät haben die garantiert noch nie zu Gesicht bekommen. Die kommen nämlich ausschließlich beim Militär zum Einsatz.«
Ich starrte ihn fassungslos an. »Und aus dem Grund soll ich auch nicht fragen, wo du das Ding herhast, richtig?«
»Richtig«, bestätigte er. »Und frag mich auch nicht, wo ich das hier herhabe.« Er reichte mir ein kleines schwarzes Gerät, nicht viel größer als mein Wanzendetektor.
»Das hier ist ein tragbarer Störsender«, erklärte er mir, als ich ihn fragend ansah. »Er funktioniert auf zwei Frequenzen, stört aber jedes Abhörmikrofon in einem Umkreis von fünfzig Metern, sodass keine Gespräche mehr aufgefangen werden können. Und das alles völlig lautlos.«
Ich betrachtete das glänzende schwarze Gerät in meiner Hand. Ich war echt überwältigt.
»Das ist ja so lieb von dir, Steven«, sagte ich gerührt und merkte, wie meine Augen feucht wurden. Ich litt schon seit so langer Zeit unter Verfolgungswahn, weil Stark jedes Wort von mir mithörte. Aber jetzt musste ich mir auf einmal keine Sorgen mehr machen. Und alles war so schnell gegangen. »Aber ich … ich hab doch gar nichts für dich.«
»Wie bitte?« Steven sah mich mit großen Augen an. »Also bitte, du hast doch schon so viel für mich getan. Das hier war das Mindeste, was ich im Gegenzug tun konnte.«
Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte es nicht fassen, dass mir Tränen in die Augen traten. Aber wenn ich es mir recht überlege, hatte ich schon immer ziemlich nah am Wasser gebaut. Das war wohl Beweis genug, dass an Fridas Vorwurf nichts dran war: Ich verwandelte mich ganz sicher nicht in Nikki Howard! Die hätte sich nämlich garantiert nicht beeindrucken lassen, wenn sie einen Rauschgenerator und einen akustischen Störsender geschenkt bekommen hätte. »Was meinst du denn?«
»Die Fernsehsender, denen du ein Interview gegeben hast, reden davon, dass sie Hunderte von Anrufen erhalten hätten«, erklärte Steven. »Und zwar von Leuten, die glauben, Mom gesehen zu haben.«
»Und waren da auch glaubwürdige Aussagen darunter?« Lulu, die sich damit wieder einmal ihres Law and Order -Vokabulars bediente, war unvermittelt im Loft aufgetaucht. Sie
half Katerina mit den Caterern, die nun nach und nach wegen der Party einzutrudeln begannen.
»Nein.« Hastig schloss Steven die Tür des Medienschranks. »Noch nicht. Aber ich hab das Gefühl, wir kommen der Sache näher.«
»Fantastisch!« Lulu schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln. Dann deutete sie mit gebieterischer Geste auf einen jungen Mann, der einen
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