Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen
Soleil zuzusehen. Sondern so, als wolle er mir signalisieren: Ist das nicht unglaublich? Doch gleichzeitig lächelte er. Also bedeutete sein Blick zur Decke höchstwahrscheinlich: Ich weiß, ich weiß. Das hier ist total verrückt … aber irgendwie macht es doch auch riesig Spaß!
Da dämmerte mir, dass die Lage gar nicht so aussichtslos war. Immerhin hatte ich scheinbar einen Draht zu jemandem, der die Dinge ähnlich sah wie ich.
Komisch war nur, dass das ausgerechnet Nikkis Bruder Steven war.
Vielleicht, so dachte ich, hatte Frida ja recht. Wenn auch nur ein klein wenig. Und zwar nicht in Bezug auf ihren Vorwurf, ich würde mich langsam in Nikki Howard verwandeln, sondern in dem Punkt, dass ich eine neue Familie gefunden hatte. Vielleicht verschaffte ich mir ja tatsächlich ganz ähnlich wie Lulu eine neue Familie… eine, die meine alte Familie mit einschloss.
Das war allerdings nicht so überraschend wie das, was als Nächstes passierte: Die Menge teilte sich, und dann sah ich etwas, womit ich nicht in einer Million Jahren gerechnet hätte.
Es war ein Mitglied meiner alten Familie: meine Schwester Frida nämlich. Sie tanzte mit Brandon Stark.
Ich hatte keinen Schimmer, was sie hier machte. Offensichtlich hatte sie sich einfach selbst eingeladen, denn ich hatte ihr ja ganz entschieden meine Zustimmung verweigert.
Was noch schlimmer war: Sie trug ein krass knappes Kleid, ungefähr so groß wie zwei Taschentücher, die man aneinandergenäht hat. (Okay, vielleicht übertreibe ich ein kleines bisschen, aber bestimmt nicht viel.) Sie ließ ihre Hüften kreisen, als würde sie sich für Miley Cyrus oder jemand Ähnlichen halten. Das war ganz und gar nicht cool. Ich fand das so dermaßen uncool, dass ich zu ihr rübermarschierte, um ihr gehörig meine Meinung zu geigen. Doch da vernahm ich eine vertraute Stimme, die meinen Namen rief. »Nikki.« Ich wirbelte herum.
Kein Mensch auf der Welt hätte mich in diesem Moment davon abbringen können, meine Schwester umzubringen. Nicht ein einziger Mensch. Außer vielleicht die zweitletzte Person, die ich nach meiner Schwester am allerwenigsten auf der Party vermutet hätte: nämlich Christopher.
Was machte der denn hier? Ich hatte ihn doch gar nicht eingeladen. Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, jetzt wo er zur dunklen Seite übergewechselt war.
Ich hatte ihm doch schon alles gegeben, worum er mich gebeten hatte. Was wollte er denn jetzt noch von mir?
Dann schaute ich ihm ins Gesicht, und meine Verblüffung verwandelte sich sogleich in Besorgnis: Christopher war kreidebleich. Was war denn mit dem los?
Auf einmal traf mich die Erkenntnis wie ein Schlag: Oh mein Gott! Man hatte Felix festgenommen. Ich wusste es! Ich wusste, dass das passieren würde! Sie hatten uns in Christophers Wohnung doch belauscht. Klar hatten sie uns belauscht! Ich hatte ja damals den Störsender noch gar nicht gehabt.
Als Nächstes würden sie sich Christopher schnappen. Er
war auf der Flucht! Und nun war er zu mir gekommen, um mich um Hilfe zu bitten.
Da wurde mir klar… Sosehr ich mir auch eingeredet hatte, dass ich mir nichts mehr aus Christopher machte und dass ich ihn McKayla Donofrio überlassen würde, merkte ich jetzt, dass ich mich selbst belogen hatte. Ich liebte ihn. Ich würde ihn immer lieben. Und ich würde alles in meiner Macht Stehende tun, um ihn vor den Bullen zu verstecken. Selbst dann, wenn er mich nie beachtet hätte, würde ich das tun.
Denn für Menschen, die man liebte, nahm man so etwas nun mal auf sich. Selbst wenn diese Leute einen nicht ebenfalls liebten.
»Kann ich dich kurz sprechen?«, fragte Christopher mich. Er musste fast schreien, damit ich ihn über das Hämmern der Musik verstehen konnte.
»Was ist denn los?« Die Angst schnürte mir die Kehle zu. Doch war es eine andere Art von Angst als die, die ich verspürt hatte, als ich Frida auf der Party entdeckt hatte, wie sie in ihrem Taschentuchkleidchen mit Brandon tanzte. Eigentlich war ich bei dem Anblick eher genervt gewesen. Ich brauchte mir aber keine Sorgen zu machen, dass sie Ärger bekommen würde, wo doch Lauren Conrad gleich neben ihr vor laufender Kamera tanzte und die ganze Aufmerksamkeit auf sich lenkte. »Ist …«
Christopher schien meine Gedanken gelesen zu haben. Er schüttelte den Kopf.
»Alles in Ordnung«, beruhigte er mich. »Na ja, zumindest fast alles. Ich rassle in der Schule möglicherweise durch. Aber sonst… Und übrigens, tut mir leid, dass ich einfach so bei eurer
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