Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3
sich Gott weiß wer Zutritt verschafft haben. Oh Gott! Vielleicht hatten sie sogar den akustischen Störsender entfernt, den Steven extra installiert hatte. Das hatte ich nicht mal überprüft. Hatten Lulu oder ich irgendwas darüber gesagt, wo Nikki und ihre Familie sich versteckt hielten? Ich dachte krampfhaft nach.
Doch ich war mir ziemlich sicher, dass wir darüber gesprochen hatten.
»Ich werde verfolgt«, raunte ich.
Es allein auszusprechen, klang beängstigend. Krampfhaft hielt ich Cosabellas Leine. Die stolzierte völlig nichts ahnend neben mir her und beschnüffelte den feuchten Boden auf der Suche nach herumliegenden Leckerbissen wie Brezeln oder Hot Dogs, die den Leuten runtergefallen waren.
»Im Ernst?« Lulu klang begeistert. »Oh mein Gott! Das ist ja fast wie in einem von den Bourne -Filmen! Und du bist so was wie Julia Stiles! Die ist ja sooooo hübsch. Wo steckst du?«
»Am Astor Place«, sagte ich. Ich ging so schnell ich konnte in die entgegengesetzte Richtung vom Loft und von dem Starbucks, um Mr Todschicke Hose auf diese Weise von den Menschen, die ich liebte, wegzulocken. Was im Grunde lächerlich war, weil Stark natürlich genau wusste, wo meine Eltern wohnen, und von mir wusste er es auch. »Wir müssen uns davon überzeugen, dass unsere Freunde dort, wo wir sie hingebracht haben, sicher sind.«
»Klar«, meinte Lulu. »Kann ich machen.«
»Aber unauffällig«, ermahnte ich sie.
»Ich kann total unauffällig sein«, erklärte Lulu. Dabei klang sie fast ein bisschen eingeschnappt.
»Ich …« Ich wagte es nicht, einen Blick über die Schulter zu werfen, um zu sehen, ob Mr Todschicke Hose immer noch hinter mir war. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass er irgendwo in der Nähe sein musste. Auch wenn ich ihn auf der anderen Straßenseite nirgends mehr entdecken konnte. »Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll. Wegen dieses Kerls, meine ich.«
»Oooh, aber ich weiß es«, flötete Lulu und jetzt klang sie so richtig begeistert. Ich hätte schwören können, dass das Ganze für sie ein höchst amüsantes Spiel war. »Ruf Christopher an.«
» Wie bitte?«, schrie ich. »Bist du verrückt?« Keine Ahnung, warum ich Lulu diese Frage stellte. Ich hatte im ersten Moment selbst dazu tendiert, Christopher anzurufen. »Warum sollte ich das bitte tun?«
Lulu seufzte laut.
»Wir haben doch vorhin erst darüber gesprochen«, meinte sie. »Erinnerst du dich nicht? Du musst ihm das Gefühl geben, dass er gebraucht wird, und ihm die Gelegenheit bieten, dir zu helfen.«
»Das kann ich nicht«, erwiderte ich. Ich ging jetzt so schnell, dass Cosabella Schwierigkeiten hatte, mit mir Schritt zu halten. »Was … was, wenn ihm was zustößt? Dann bin ich schuld daran und ich mache mir mein Leben lang Vorwürfe, und dann verwandle ich mich in einen bösartigen Superschurken.«
Ich konnte ihr nicht den wahren Grund verraten, weshalb ich Christopher nicht anrufen wollte: Ich hatte nämlich Angst, er könnte einfach so auflegen. Mit noch einer Zurückweisung von ihm wäre ich nicht klargekommen.
»Aber was, wenn sie dir wieder wehtun?«, wollte Lulu wissen. Äh, ja, genau das bereitete mir auch Sorgen … Also, dass mir jemand wehtat. Aber gar nicht mal die Leute, von denen Lulu sprach. »Und dann macht er sich noch mehr Vorwürfe, nur dass es dann um dein ultimatives Ableben geht. Und dann erfindet er so was wie einen umgekehrten Supernova-Todesstrahl, der die gesamte Sonnenenergie in sich aufsaugt. Und dann erfrieren wir alle zu Tode. Und dann verwandelt die Erde sich in eine hohle Hülse und die Menschheit hört auf zu existieren. Und es ist alles deine Schuld, nur weil du ihn nicht angerufen hast!«
»Oh mein Gott«, stöhnte ich. »Du hast definitiv wieder mal zu viel Schlagsahne erwischt.«
»Aber genau so könnte es kommen«, verteidigte Lulu sich. »Ich hab das mal im Fernsehen gesehen. Ruf ihn an!«
»Na gut«, sagte ich. Aber natürlich würde ich ihn auf gar keinen Fall anrufen! »Ach ja, Lulu. Sei bitte vorsichtig, was du bei uns in der Wohnung so sagst. Ich habe Angst, die ist wieder mal verwanzt.«
»Ich bin immer vorsichtig«, meinte Lulu. Jetzt klang sie nicht nur eingeschnappt, sondern regelrecht genervt. »Ich bin echt gut in diesen Spionagedingen. Ich hab ein ganzes Flugzeug gechartert und bin gekommen und hab Christopher geholfen, dich zu retten, ohne dass jemand das mitbekommen hätte, oder nicht?«
Äh, da war ich mir nicht so sicher. Aber ich bedankte mich trotzdem artig bei
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