Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3
als ich anrief.
»Also, bist du so weit?«, wollte er wissen.
Immer noch hatte er den Arm um mich gelegt. Das fühlte sich so wundervoll an, dass ich hoffte, er würde nie wieder loslassen.
Aber mir war natürlich klar, dass Christopher nichts von alledem tat, weil er sich immer noch was aus mir machte, sondern nur der guten alten Zeit zuliebe.
Lulu hatte sich getäuscht: Es half überhaupt nichts, einem Jungen den Eindruck zu vermitteln, er werde gebraucht.
Das bewirkte nur, dass man ihn selbst noch mehr begehrte.
»Klar«, meinte ich. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie das alles hier funktionieren sollte. Jetzt würde Mr Todschicke Hose, der gerade ein paar Meter weiter auf dem Bürgersteig stand und wieder mal eine SMS schrieb, eben uns beide beschatten.
Zumindest dachte ich das.
Denn eine Sekunde später nahm Christopher seinen Arm weg, starrte den Kerl an und schrie: »Sie. Hey, Sie da!«
DREIZEHN
Der Typ, der mich die ganze Zeit verfolgt hatte, blickte überrascht von seinem Handy auf. Dann sah er sich um, ob Christopher vielleicht jemand anderen meinte.
»Ja, ich rede mit Ihnen «, rief Christopher, der jetzt schnurstracks auf Mr Todschicke Hose zumarschierte und ihn an der Schulter schubste. »Haben Sie gerade meine Freundin verfolgt?«
Ganz genau. Christopher gab dem Typen vom Stark- Sicherheitsdienst einen Rempler gegen die Schulter.
Außerdem nannte er mich seine Freundin.
Mein Herz begann wie wild zu pochen. Und das lag nicht an der möglicherweise bevorstehenden Auseinandersetzung.
Denn Mr Todschicke Hose gefiel es überhaupt nicht, dass Christopher so viel Aufmerksamkeit auf ihn lenkte. Oder vielleicht mochte er es auch nicht, geschubst zu werden, selbst wenn es eher ein winziger Stups gewesen war. Er steckte sein Handy weg und sagte mit beherrschter Stimme: »Ich kenne dich nicht, mein Junge. Bitte nimm die Hände von mir.«
»Was meinen Sie damit, Sie kennen mich nicht?«, erwiderte Christopher, immer noch laut genug, dass sämtliche Leute auf dem Gehsteig um uns herum sich umdrehten. »Sie benehmen sich aber ganz eindeutig so, als würden Sie mich kennen. Oder zumindest so, als würden Sie meine Freundin kennen: Nikki Howard. Weil Sie ihr nämlich schon vier Blocks weit gefolgt sind!«
Na bitte! Er hatte es schon wieder gesagt! Freundin! Ich hatte mich also definitiv nicht getäuscht.
Als Christopher laut Nikki Howard sagte, wurden gleich noch mehr Leute auf uns aufmerksam. Sie wurden langsamer oder blieben gleich ganz stehen und starrten uns an. Ein großer, bulliger Kerl, der gerade dabei war, Getränkedosen aus einem Lieferwagen an der Ecke zu entladen, kam zu uns rüber und rückte Mr Todschicke Hose auf die Pelle.
»Hey!«, fauchte Bulliger Kerl. »Stimmt das? Verfolgen Sie Nikki Howard?«
Mr Todschicke Hose sah sich schnell nach allen Seiten um, als würde er nach einem Fluchtweg suchen. Dann griff er in seinen Mantel. Der wollte bestimmt nicht sein Handy rausholen! Ich hatte nämlich gesehen, wie er das in einer der großen Seitentaschen hatte verschwinden lassen.
Ich stand gerade im richtigen Winkel zu ihm, um mitzubekommen, wonach er langte …
… nämlich nach einer Pistole. Die steckte in einem Schulterholster und der Griff der Knarre klemmte unter seinem Arm.
Ich sog erschrocken die Luft ein und packte Christopher so heftig am Arm, dass meine Finger sich ins Leder seiner Jacke gruben. Ich glaube, ich atmete fast eine Minute lang nicht mehr. Ich konnte es einfach nicht fassen.
Eine Pistole! Er hatte echt eine Pistole! Der wollte uns abknallen!
Aber angesichts der immer größer werdenden Menschenmenge, die Zeuge geworden wäre, überlegte es sich Mr Todschicke Hose anders. Er nahm die Hand wieder von der Knarre weg und schien stattdessen nach einem anderen Ausweg aus seiner Zwangslage zu suchen.
Ich klammerte mich weiter an Christophers Arm, so dermaßen durch den Wind, dass ich mich nicht mehr aufrecht hätte halten können, wenn ich mich nicht an ihm festgehalten hätte. Eine Pistole! Der Kerl hatte eine Pistole! Und er war kurz davor gewesen, sie zu benutzen!
»Das ist aber nicht nett!«, meinte Bulliger Kerl nun und stieß Mr Todschicke Hose seinen Finger in die Brust. Und zwar ziemlich heftig, wie ich fand. Vor allem wenn man bedachte, dass der Kerl eine Knarre hatte. »Wir lassen Promis hier normalerweise in Frieden!«
»Genau«, meinte Christopher und sah Mr Todschicke Hose kopfschüttelnd mit einem bedauernden Blick an.
Mr Todschicke Hose wirkte
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