Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3
keinen Fall Journeyquest . Sieh ihn dir doch an. Hi, ich bin Curt. Ich steh auf die Dave Matthews Band. Ich trinke ausschließlich Bio-Kaffee. Ich geh immer zum Monatsende in Seattle mit meinem Hund wandern. Ich bin ein Volltrottel.«
Ich betrachtete Curts Profil. Er war definitiv kein Gamer. Als Hobbies nannte er Laufen und Radfahren. Er war recht attraktiv und hatte kein Gramm Fett am Körper. Er mochte Hunde und seine Neffen und wollte gern die Wale retten.
Das waren ja alles bewundernswerte Eigenheiten und es war gemein von Felix, sich über ihn lustig zu machen.
»Zeig mir noch einen«, sagte ich.
»Hi«, las Felix wieder vor, nachdem er auf das nächste Profil gegangen war. »Mein Name ist Kerry. Oooh, Kerry ist total scharf. Sie schreibt gern und steht auf Sonnenuntergänge. Ich schreib auch gern und liebe Sonnenuntergänge. Kerry. Seht euch das an, Kerry geht nächsten Monat nach Guatemala, um dort Kindern Lesen beizubringen. Das ist aber nett von ihr. Was weiß Stark sonst noch über Kerry? Wollen wir uns mal ihre Krankenakten ansehen. Die musste sie nämlich den Leuten, die ihren Trip nach Guatemala organisieren, per Mail schicken. Oh, schaut mal. Absolut gesund. Nicht mal eine Plombe hat die. Überraschung. Diese Quark-Käufer sind einfach viel zu gesund. Iss mal einen Cheeseburger, Kerry, der schwimmt im Fett!«, brüllte Felix dem Monitor entgegen.
Felix regt sich viel zu leicht auf. Vielleicht wegen dem vielen Koffein und Zucker vom Cola-Trinken.
»Schon komisch«, sagte ich, »dass die alle so kerngesund sind.«
»Oder aber«, meinte Christopher und sah mich dabei an, »jemand bei Stark durchsucht ganz bewusst all diese Daten.«
»Um dann nur die Daten von Leuten zu behalten, die gesund und attraktiv sind?« Blinzelnd betrachtete ich das Facebook-Profilfoto von Kerry. Sie stand in T-Shirt und kurzer Hose auf einem Wanderweg in der Sonne. Sie sah schlank und strahlend und glücklich aus.
»Aber warum?« Felix griff nach meiner Cola, die ich nicht angerührt hatte (Nikkis Körper vertrug kein Koffein und keinen Maissirup mit hohem Fruktoseanteil). »Ich hasse gesunde Menschen.«
»Keine Ahnung«, sagte Christopher. »Was haben die alle sonst noch so gemeinsam?«
»Sie achten auf ihren Körper«, schlug ich vor.
»Sie sind alle superscharf«, meinte Felix.
»Und sie alle wollen in der Welt herumkommen«, erklärte Christopher.
»Robert Stark stellt eine Art Armee auf«, sagte ich verblüfft.
»Genau«, entgegnete Felix sarkastisch. »Eine Armee von totalen Langweilern.«
FÜNFZEHN
»Oh, mein Gott, zum Glück bist du da«, sagte Gabriel, als er mich an seiner Wohnungstür begrüßte.
Ich hatte keinen Schimmer, warum er sich so freute. Zumindest nicht im ersten Moment.
Ich hatte angeboten, zu ihm rüberzukommen und was zu essen vorbeizubringen, da ich festgestellt hatte, dass ich bei der Lösung des Rätsels um die Operation Phoenix keine große Hilfe war.
Ich konnte dort nur tatenlos rumsitzen und mir die Daten von einem attraktiven Stark-Quark-Besitzer nach dem anderen ansehen. Das schafften Christopher und Felix auch ganz gut allein.
Man kann sich also vorstellen, wie überrascht ich war, als Christopher sagte, er könne mich ja zu Gabriel begleiten. Keine Ahnung, warum, echt. Er hatte mich nicht wieder gepackt und geküsst oder irgendeine Erklärung geliefert, warum er das am Nachmittag im Taxi gemacht hatte. Soweit ich das beurteilen konnte, hasste er mich immer noch und hatte vor, das für alle Ewigkeit durchzuziehen.
Fast wünschte ich mir plötzlich, ein bisschen mehr wie Nikki zu sein. Bestimmt hatte schon ein ganzer Haufen Jungs so verrückte Psychospiele mit ihr gespielt. Sie hätte sich Christophers Blödsinn nicht länger als fünf Minuten gefallen lassen. Ich hätte sie nur zu gern gefragt, wie sie mit Typen wie ihm immer klargekommen war. Wirklich …
… wenn ich mir sicher hätte sein können, dass sie mir dafür nicht eins aufs Maul gegeben und erneut verlangt hätte, dass ich ihr ihren Körper zurückgab.
Drinnen in dem Thai-Restaurant, wo wir Essen geholt hatten, war es warm und trocken gewesen, und es hatte unsagbar lecker geduftet. Ich hatte fast von allem etwas zum Mitnehmen bestellt, dann saß ich auf einem roten, gepolsterten Plastikstuhl und wartete auf die Gerichte, während Cosy auf meinem Schoß und Christopher neben mir hockte und eine SMS an Felix schickte.
Nachdem ich mich eine Weile vergeblich bemüht hatte, Christophers Anwesenheit zu ignorieren –
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