Plötzlich blond - Superbeauty in Gefahr - Plötzlich blond; 3
Supermodel Nikki Howard bei einer Projekt-Phoenix-Auktion heute Abend zeigen, zukommen lassen …«
Ich bemerkte, wie die Stark-Aktionäre sich nun nach und nach mit panischen Gesichtern auf die Tür der Sky Bar zubewegten.
Doch sie würden es schwer haben, einfach so abzuhauen.
Denn genau in dem Moment wurden die Türen aufgerissen und Dutzende von New Yorks besten Polizisten strömten in ihren dunkelblauen Uniformen nach drinnen. Ihre Abzeichen glitzerten in der Diskobeleuchtung.
»Jeder bleibt stehen, wo er ist«, rief einer von ihnen durch ein Megafon, damit ihn auch ja jeder über das plötzliche Stimmengewirr der schockierten Partygäste hinweg verstand. »Niemand rührt sich vom Fleck.«
»Aber ich brauch doch mein Blutdruckmedikament«, rief der Ehemann der Dame mit dem Glitzer am Saum ihres Rocks.
»Das werden wir Ihnen schon besorgen«, versicherte ihm einer der Cops, »im Gefängnis.«
»Passiert das alles wirklich?«, wollte Nikki wissen, die zu mir herübergekommen war.
»Ich glaube schon«, bestätigte ich, wobei ich mich mindestens so benommen fühlte wie sie.
Drüben an der Bar ging Brandon, der endlich geschnallt hatte, dass jetzt sein großer Moment gekommen war, eilig auf die Fotografen zu, die vorhin noch die Fotos von mir und seinem Dad geschossen hatten.
»In Anbetracht der jüngsten Verwicklungen, die meinen Vater betreffen«, sagte er und klang auf einmal so, als hätte er den ganzen Abend keinen Tropfen Alkohol angerührt, »möchte ich nur sagen – und ich muss betonen, dass meine Beziehung zu ihm immer schon eher schwierig war –, dass ich hiermit das Tagesgeschäft bei Stark Enterprises bis auf Weiteres übernehme und dass ich mein Bestes geben werde, aus Stark einen umweltfreundlicheren, humaneren Betrieb zu machen. Ich werde mich um meine Angestellten kümmern, die schon so lange ohne Gewerkschaft und ohne richtige Gesundheitsvorsorge schuften müssen. Und ich werde den Eindruck widerlegen, den Stark vermittelt haben mag, nämlich dass der Konzern sich einen Dreck um die kleineren Geschäftsinhaber schert …«
Doch keiner der Reporter hörte ihm zu. Sie interessierten sich ausschließlich für das, was sich in der Mitte des Raums abspielte.
»Robert Stark?«, sagte in diesem Moment ein Polizeihauptkommissar und ging auf Brandons Dad zu, wobei er ihm sein Abzeichen hinhielt. »Wir würden Ihnen gern auf dem Präsidium ein paar Fragen stellen, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
»Nicht ohne meinen Anwalt«, fauchte Robert Stark.
»Ich würde nicht im Traum daran denken«, entgegnete der Hauptkommissar höflich.
Mit diesen Worten legte er Robert Stark Handschellen an und führte ihn ab.
ZWEIUNDZWANZIG
Erst nach Monaten hatte sich alles wieder etwas beruhigt.
Und selbst dann noch konnte ich nirgendwo hingehen, ohne dass mir jemand ein Mikro vor die Nase hielt und mich zu der Sache befragen wollte.
Mir war allerdings nicht gestattet, darüber zu sprechen. Wegen der Zeugenaussage, die ich gegen Robert Stark vor dem Geschworenengericht machen musste – und gegen die ganzen Aktionäre, die an jenem Abend an der Projekt-Phoenix-Auktion beteiligt gewesen waren, und auch gegen Dr. Holcombe sowie, ja genau, auch gegen Dr. Higgins.
Klar, ich war natürlich nicht die einzige Zeugin. Nach unserer Aktion konnte Dr. Fong endlich wieder aus seinem Versteck auftauchen und berichten, was er über die Vorgänge am Stark Institute für Neurologie und Neurochirurgie wusste, wofür man ihm im Gegenzug Immunität und Schutz vor einer Strafverfolgung gewährte.
Einige der Operationen, so beharrte er, seien aus medizinischer Sicht unerlässlich gewesen, um das Leben von Patienten zu retten, und daher absolut gerechtfertigt.
Doch viele von ihnen …
Na ja, wollen wir nur so viel sagen, sie waren alles andere als legal.
Auch die Angehörigen von manchen »Spenderkörpern« waren an die Öffentlichkeit getreten, um ihre Aussagen zu machen. Den Rechtsexperten zufolge, die ich hin und wieder in den Nachrichten sah, würde Robert Stark sich aus der Sache nicht wieder rausmogeln können. Es ging hier um vielfachen Mord sowie in Nikkis Fall auch um einen Angriff mit einer tödlichen Waffe (dem Skalpell).
Robert Stark, ehemals einer der mächtigsten Männer der Welt, würde für lange Zeit von der Bildfläche verschwinden.
Für sehr lange Zeit.
Dr. Fong war nicht der Einzige, der nun endlich wieder in Sicherheit war. Nikki, Steven und Mrs Howard waren dank unserer Aktion ebenfalls nicht länger
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