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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Aber bevor ich einstieg, musste ich noch etwas loswerden. »Ich setze mich viel lieber an den Computer und spiele ein gutes Spiel, als in irgendwelchen Clubs rumzuhängen. Ich wollte gestern eigentlich gar nicht weg. Ich bin bloß mitgegangen, weil Lulu mich mit einer Willkommensparty überrascht hatte und ich ihr nicht die ganze Freude verderben wollte. Sie ist nämlich echt total nett und süß. Heute Abend bleib ich zu Hause und erledige meine Hausaufgaben. Tja, da staunst du, was? So sieht mein wildes, verrücktes Leben in Wahrheit nämlich aus.«
    Gabriel musterte mich mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck. »Ich hoffe, du bekommst es nicht in den falschen Hals, dass ich mir Sorgen um dich mache. Ich habe einfach das Gefühl, dass du … Na ja, zum Beispiel diese Schulmädchen vor deinem Haus. Diese Mädchen bewundern dich, ich weiß nicht, ob dir das klar ist.«
    »Doch, das ist mir klar«, sagte ich. Schaltete diese Ampel eigentlich jemals auf Grün? Plötzlich kam mir ein Gedanke. »Warte mal«, meinte ich. »Wenn du meinen Lebenswandel so verwerflich findest, warum warst du dann unter der Woche um zwei Uhr morgens in dem Club?«
    »Ich?« Gabriel sah plötzlich verlegen aus. »Ich habe dem DJ nur ein Demo von einem neuen Song gegeben, den ich vor ein paar Tagen komponiert habe. Ich wollte wissen, ob er für einen Dance Mix geeignet ist.«
    »Ach so.« Ich lächelte. »Und? Hat ihm der Song gefallen?«
    Im Licht des Apple-Store-Schaufensters war es zwar nicht so gut zu erkennen, aber ich glaube, dass Gabriel ein bisschen rot wurde. »Er hat ihn sogar sofort gespielt. Der ganze Club war auf der Tanzfläche. Ja, ich glaub, der Song ist gut angekommen.«
    Die Limousine hielt neben mir und der Fahrer sprang aus dem Wagen. »Tut mir leid, dass Sie so lange warten mussten, Miss Howard«, entschuldigte er sich. »Vor mir war ein Reisebus, der …«
    »Kein Problem«, sagte ich. »Könnten Sie die bitte in den Wagen stellen?« Ich nahm Gabriel die riesigen Kartons ab und reichte sie dem Fahrer, der sie im Kofferraum verstaute. Anschließend drehte ich mich wieder zu Gabriel um. »Tja, dann. Mein Wagen ist da.«
    »Das sehe ich.« Gabriel betrachtete die lange schwarze Limousine mit hochgezogenen Augenbrauen. Inzwischen waren auch einige Passanten stehen geblieben, die den Wagen – und mich – bestaunten.
    »Ich würde mich gern bei dir revanchieren«, sagte ich zu Gabriel. »Also, falls du irgendwo hinmusst …«
    »Heute Abend nicht mehr, danke.« Gabriel grinste. »Aber ich komme bei Gelegenheit gern auf dein Angebot zurück.«
    Plötzlich versetzte er mir den größten Schock meines Lebens, indem er sich vorbeugte und mich küsste. Nein, eigentlich streifte er nur ganz kurz meinen Mund mit seinen Lippen, und dann flüsterte er: »Willst du wissen, wie mein neuer Song heißt?«
    »Dein neuer Song?« Meine Lippen prickelten noch immer von seinem flüchtigen Kuss, und ich stand so erstarrt vor ihm, als wäre ich am Boden angewurzelt. »Wie heißt er denn?«
    »Nikki«, sagte Gabriel. »Er heißt ›Nikki‹.«
    Und dann war er auf einmal im Gewühl der Menschen verschwunden, die sich um uns zusammengerottet hatten und mich und meine Limousine anstarrten.

Als die Limousine endlich vor dem Haus in der Centre Street hielt, schleppte ich die Kartons und mich selbst mit Karls Hilfe ins Haus und fuhr mit dem Aufzug ins Loft. Da es schon nach neun war, rechnete ich nicht damit, dass jemand zu Hause sein würde. Ich war mir sicher, dass Lulu sich irgendwo in der Stadt herumtrieb und sich amüsierte.
    Um so überraschter war ich, als ich aus dem Aufzug trat und jemand meinen Namen rief: »Nikki!«
    Eine Gestalt lag mitten im Wohnzimmer auf einer Massage-liege.
    Sie – oder zumindest der größte Teil von ihr – war von einem weißen Laken bedeckt und ließ sich von einer streng aussehenden Frau in einem weißen Kittel durchkneten.
    »Äh …« Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. »Hallo?«
    »Hallo!« Lulu hob den Kopf aus einer runden Aussparung im vorderen Teil des Massagetischs. »Ach so, ich muss euch beide ja vorstellen. Nikki, das ist unsere Haushälterin Katerina. Katerina, das ist nicht Nikki. Ich weiß, dass sie aussieht wie Nikki, aber sie ist es nicht. Zwischen ihr und einem anderen Mädchen hat eine Seelenübertragung stattgefunden und jetzt ist sie die andere. Aber du kannst sie trotzdem weiter Nikki nennen.«
    Katerina hörte auf, Lulus Schultern zu kneten, und starrte mich an. »Du sagst, das ist

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