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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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ist …«
    Als ich herumfuhr, um nach Frida Ausschau zu halten, knallte ich voll gegen Christopher, der noch immer hinter mir stand und Nikki anstarrte. Nur dass er jetzt eher besorgt aussah. »Du, äh, Em«, sagte er. »Schau mal …«
    Was als Nächstes passierte, geschah so zeitlupenartig langsam, dass ich das Gefühl hatte, es müsse ein Traum sein. Oder besser gesagt: ein Albtraum. Ich sah, wie meine Schwester auf Nikki und ihr Gefolge zuging.
    Da riss ein Typ, der in der Nähe stand, seinen Trenchcoat auf, und darunter kamen ein T-Shirt mit dem Aufdruck E.L.F . und ein Paintballgewehr zum Vorschein. Ein Wachmann vom Megastore mit Knopf im Ohr bemerkte ihn im selben Augenblick wie ich und zog Nikki am Handgelenk aus der Schusslinie. In der Zwischenzeit hatte der Paintballschütze aber schon mit unheilvollem Grinsen sein Gewehr gehoben und auf den Plasmabildschirm gefeuert, der unmittelbar über Nikkis Kopf hing. An der Stelle, an der gerade eben noch Nikkis Oberkörper zu sehen gewesen war, lief eine fette gelbe Farbschliere über den Schirm. Es sah aus, als hätte sie einen Hot Dog gegessen und der ganze Senf wäre ihr aufs Dekolletee getropft … etwas, das mir persönlich ziemlich oft passiert.
    Gleich darauf riss eines der Stahlseile, an denen der Monitor aufgehängt war, und eine Sekunde später ein zweites.
    Direkt darunter stand meine Schwester Frida, die Nikki einen Stift hinhielt, um ein Autogramm zu bekommen.
    Mein Herzschlag setzte einen Moment lang aus. »Frida! Aus dem Weg!«, rief ich.
    Gerade als ich auf sie zustürzte, um sie aus der Gefahrenzone zu ziehen, gab das letzte Stahlseil mit einem metallischen Pling , das sogar noch die aus den Lautsprechern dröhnende Musik übertönte, nach.
    Der Bildschirm krachte von der Decke.
    Auf mich drauf.
    Genau wie bei Journeyquest , wenn ich einen Fehler mache und meine Figur stirbt, wurde schlagartig alles schwarz.

Seltsam herumwirbelnde Gebilde. Das war das Erste, was ich wahrnahm. So ähnlich wie die Flecken, die man hinter den Lidern sieht, wenn man Kopfschmerzen hat und die Handballen fest gegen die Augäpfel presst. Verschwommene kleine Objekte, die im Nichts schweben.
    Ich betrachtete sie verwundert und fragte mich, was sie waren. Sie sahen ein bisschen aus wie Amöben … Oder nein, so wie Christophers Haare unter Wasser, als wir vor Kurzem in Sport Bahnen schwimmen mussten und ich ihn heimlich mit meiner Schwimmbrille beobachtet hatte …
    Sekunde mal, hatten wir gerade Sport? War ich vielleicht ins Becken gefallen?
    Nein, ich war nicht nass. Jedenfalls war ich mir ziemlich sicher, dass ich nicht nass war … Ich hatte nicht das Gefühl, nass zu sein.
    Aber wie konnte ich Christophers Haare unter Wasser sehen, wenn ich noch nicht mal nass war? Vielleicht waren meine Augen gar nicht offen. Waren sie geöffnet oder geschlossen? Wieso konnte ich meine Hand nicht heben, um mein Gesicht zu betasten? Meine Hand fühlte sich so schwer an … Ich konnte sie einfach nicht heben …
    Warum war ich nur so müde?
    So unglaublich müde …
    Ich hörte Stimmen. Leute, die redeten. Was sagten sie? Keine Ahnung. Ich konnte sie nicht verstehen. Dazu war ich viel zu müde. Wer sprach da die ganze Zeit? Wieso ließen die mich nicht in Ruhe schlafen?
    Moment mal. Jetzt erkannte ich sie. Das eine war Moms Stimme. Mom und … wer noch? Dad. Ja, das war eindeutig Dads Stimme. Mom und Dad redeten miteinander. Sie sagten irgendwas. Sie wollten, dass ich aufwachte. Aber wozu? Warum ließen sie mich nicht einfach schlafen?
    Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht reagierte. Normalerweise gehorchen wir immer, wenn meine Mutter mir oder Frida sagt, dass wir irgendwas tun sollen. Jedenfalls früher oder später.
    Aber ich hatte das Gefühl, mich nicht bewegen zu können. So als hätte ich mich in Stein verwandelt. Ich wollte einfach nur noch schlafen, am liebsten für immer.
    Mom hörte einfach nicht auf, auf mich einzureden. Ihre Stimme klang immer drängender.
    »Em! Em, wenn du mich hören kannst, dann mach die Augen auf! Mach deine Augen auf. Bitte, nur ganz kurz, Em!«
    Den Trick kannte ich. Sobald sie wusste, dass ich wach war, würde sie mich zum Aufstehen zwingen. Ich sollte die Geschirrspülmaschine ausräumen, in die Schule gehen oder sonst etwas Unangenehmes tun. Darauf fiel ich nicht rein.
    »Em, bitte! Bitte mach doch die Augen auf!«
    Zugegeben, sie klang ziemlich aufgelöst. Was war los? Stand unsere Wohnung in Flammen? Vielleicht sollte ich tun, was

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