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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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vergleichbar hübscher Typ so nahe gekommen, dass ich seine Hand hätte halten können … Okay, mit Ausnahme von Christopher, aber den fand nur ich hübsch, während der Rest der Welt – na ja, zumindest Frida und die anderen Mitglieder vom Clan der »Lebenden Toten« – anscheinend anderer Meinung war. Jedenfalls solange er sich nicht die Haare schnitt.
    Christopher hatte mir noch nie Rosen geschenkt. Christopher war ja noch nicht mal ins Krankenhaus gekommen, um mich zu besuchen. (Wieso eigentlich nicht?) Christopher hatte mir auch noch nie so zärtlich mit dem Daumen über den Handrücken gestrichen, wie Gabriel es jetzt tat. Die paar Male, die ich Christophers Hand berührt hatte, hatte er sie immer erschrocken weggezogen, weil er dachte, es sei eine versehentliche Berührung gewesen. (Als ob!)
    Aber ich wusste ja, dass Gabriel Luna bloß eine Halluzination war, weshalb es mir kein bisschen peinlich war. Es war die ideale Gelegenheit, um schon mal zu üben, die Hand eines Jungen zu halten, damit ich später mal, wenn ich vielleicht irgendwann Christophers Hand hielt (und dieser Tag musste ja irgendwann kommen, oder?), wusste, was zu tun war.
    Als ich meine Hand auf seine legte, sah Gabriel plötzlich nicht mehr so aus, als würde er gleich wieder gehen wollen. Seine Züge wurden weicher, und er drehte seine Hand sogar und schob sie unter meine, um sie zart zu drücken. Dabei strei chelte er mich weiter mit dem Daumen und sagte mit seiner tiefen, beruhigenden Stimme: »Keine Sorge. Ich bleibe bei dir, bis du wieder eingeschlafen bist.«
    Gott, wie süß war das denn?
    Supersüß.
    Und es war genau das, was eine gute Halluzination sagen sollte. Ich konnte nur hoffen, dass Christopher später mal – wenn es dann so weit war – genauso süß sein würde.
    Trotzdem war ich noch nicht ganz zufrieden. Irgendetwas fehlte noch, um meine Halluzination so richtig perfekt zu machen.
    Plötzlich fiel es mir ein.
    »Kannst du mir das Lied vorsingen?«, bat ich ihn, und meine Lider wurden so schwer, dass ich ihn nur noch durch schmale Schlitze sah. »Das Lied, das du gesungen hast, als …« Wann und wo hatte er es nur gesungen? Ich wusste selbst nicht, wovon ich redete. Ich wusste nur, dass ich ihn irgendwann irgendwo singen gehört hatte … Jedenfalls bildete ich es mir ein.
    Er lächelte. »Ich hab gar nicht gewusst, dass du davon überhaupt was mitgekriegt hast«, sagte er. »Ich hab gedacht, du wärst erst später gekommen, als der Auftritt schon vorbei war. Aber wenn du willst, singe ich dir gern was vor.«
    Welcher Auftritt? Wovon redete er?
    Dann fing er ganz leise und sanft an zu singen, und es war egal, wovon er geredet hatte.
    Eingelullt von seiner süßen Stimme, driftete ich bald wieder in den Schlaf … Aber bevor ich ganz wegdöste, hörte ich aus der Ferne eine Stimme, die klang wie die von der Ärztin mit den hochgesteckten braunen Haaren. »Hey, Sie da! Was machen Sie da?«
    Abrupt brach der Gesang ab.
    Aber das war nicht so schlimm, weil ich mittlerweile sowieso eingeschlafen war.
    Ein wunderhübscher Junge namens Gabriel Luna hatte mich in den Schlaf gesungen.
    Ein wunderhübscher Junge namens Gabriel Luna hatte mir Rosen mitgebracht.
    Ein wunderhübscher Junge namens Gabriel Luna hatte meine Hand gehalten.
    Es musste ein Traum gewesen sein. Der perfekteste Traum, den ich je geträumt hatte. Obwohl er noch perfekter gewe sen wäre, wenn es ein anderer Junge gewesen wäre und nicht Gabriel Luna.
    Am liebsten wollte ich nie mehr aufwachen.
    Natürlich tat ich es dann doch. Aufwachen, meine ich.
    Als ich das nächste Mal die Augen öffnete, war es wieder Tag.
    In dem Sessel neben mir saß ein Mädchen, das mich am Arm rüttelte und rief: »Nikki! Nikki, wach doch auf. Wach auf!«
    Als sie sah, dass ich die Augen aufschlug, stieß sie einen erleichterten Seufzer aus. »Gott sei Dank! Mit was haben die dich vollgepumpt? Du hast geschlafen wie ein Stein. Ich hab schon gedacht, du liegst im Koma.«
    Ich blinzelte das Mädchen verstört an. Sie kam mir irgendwie entfernt bekannt vor, aber ich wusste nicht, woher ich sie kennen könnte. Aus der Schule vielleicht? Aber wieso redete sie dann mit mir? Sie war nämlich unglaublich hübsch – mit makelloser, porentief reiner milchkaffeebrauner Haut, einem trendigen blond gefärbten Pagenschnitt und Schlüsselbeinen, die so spitz waren, dass sie aussahen, als könnte man damit Dosen aufschlitzen. So wie mit diesen superscharfen Messern, die sie immer im Home

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