Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
Vom Netzwerk:
dass du es wirklich bist.«
    »Natürlich bin ich es«, sagte ich. Was war denn auf einmal mit meiner kleinen Schwester los? Ich bin ja immer schon der Ansicht gewesen, dass sie sich zu sehr mit ihrem Äußeren beschäftigt und zu wenig Bücher liest (noch nicht mal Mangas), aber trotzdem. Das war einfach lächerlich. »Wer sollte ich denn sonst sein?«
    Irgendetwas an dieser Frage führte dazu, dass Frida vollends die Fassung verlor. Ihr Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse und plötzlich weinte sie. Diesmal aber richtig.
    »Hey«, fragte ich besorgt. »Was ist los?«
    »Na so was! Wer unterhält sich denn da so munter?«, erklang eine laute Stimme, und wir zuckten beide zusammen. Als ich zur Tür blickte, sah ich Dr. Holcombe ins Zimmer kommen, gefolgt von meinen Eltern. Alle drei lächelten, als sie merkten, dass ich wach war.
    »Sie … sie will was zu trinken«, piepste Frida, die immer noch aussah wie eine zu Tode erschrockene Ratte im Scheinwerferlicht einer heranrasenden U-Bahn.
    »Ich glaube, diesen Wunsch können wir ihr erfüllen«, sagte Dr. Holcombe fröhlich. »Frida, sei doch bitte so nett und geh ins Schwesternzimmer, um eine Flasche Mineralwasser und ein Glas zu holen, ja?«
    Frida, die erleichtert schien, einen Grund zu haben, das Zimmer verlassen zu können, stürzte davon. In der Zwischenzeit hatte Dr. Holcombe die Pflaster entdeckt, die ich mir mitsamt der Kabel von der Stirn abgezogen hatte, und schnalzte missbilligend mit der Zunge.
    »Na, na, na«, rügte er mich mit milder Strenge und befestigte eines davon wieder auf meiner Stirn. »Ich freue mich, dass es dir anscheinend besser geht, aber das ist kein Grund, übermütig zu werden. Du bist nach wie vor sehr krank.«
    »Ich fühle mich aber nicht krank«, sagte ich. »Bis auf meinen Kopf. Der tut weh, ein bisschen jedenfalls.«
    »Das war zu erwarten«, sagte der Arzt, der sich immer noch an den Kabeln zu schaffen machte. »Du brauchst viel Ruhe.«
    Ich blickte zu meinen Eltern und wartete darauf, dass sie dem Mann widersprachen, weil er es mit dem Ausruhen ja wohl eindeutig übertrieb. Ich fühlte mich wirklich relativ fit. Wenn ich tatsächlich so krank wäre, wie er behauptete, müsste ich mich dann nicht schlechter fühlen?
    Aber Mom und Dad sahen ziemlich besorgt aus.
    »Du solltest auf Dr. Holcombe hören, Schatz.« Mom streichelte meine Hand. »Er wird schon wissen, was das Beste für dich ist.«
    Schon möglich. Trotzdem nervte er.
    »Ich verstehe das alles nicht«, sagte ich. »Weshalb bin ich überhaupt hier? Was ist passiert?«
    »Du bekommst ziemlich starke Medikamente«, erklärte Dad mir mit einer bemüht fröhlichen Stimme, die mich misstrauisch machte. Er klang, als wäre ihm in Wirklichkeit gar nicht so fröhlich zumute, sondern als hätte ihm jemand gesagt, dass er Optimismus ausstrahlen sollte. In meiner Gegenwart jedenfalls. Keine Ahnung, wie ich auf diesen leicht paranoiden Gedanken kam, aber ich konnte ihn nicht mehr abschütteln.
    »Das stimmt«, bestätigte Dr. Holcombe, dessen Stimme genauso bemüht munter klang wie die meines Vaters. »Mit etwas Glück können wir die Dosis bald immer weiter herabsetzen, bis du gar keine Medikamente mehr brauchst. Aber noch ist es dazu zu früh.«
    Das hieß also, dass ich quasi unter Drogen stand. Okay, das erklärte so manches. Mein übertrieben starkes Schlafbedürfnis und auch die Halluzinationen.
    Doch ein kurzer Blick zur Fensterbank bewies mir, dass das nicht alles nur in meiner Einbildung stattgefunden haben konnte. Und der verwelkte Zustand der Rosen sagte mir noch etwas anderes.
    »Wie lang?«, fragte ich.
    »Bis wir deine Medikamente absetzen können, meinst du?« Dr. Holcombe, der die Maschinen neben meinem Bett überprüfte, richtete sich auf. »Nun, das ist schwer zu …«
    »Nein«, unterbrach ich ihn. »Ich meine, wie lange liege ich jetzt schon im Krankenhaus? Wie viel habe ich in der Schule verpasst?«
    »Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Em«, antwortete Dad mit seiner gekünstelt sorglosen Stimme. »Wir haben mit allen deinen Lehrern gesprochen und …«
    Sie hatten mit meinen Lehrern gesprochen? Sie waren in der Schule gewesen? Oh Gott. Wieso konnte das nicht auch eine Halluzination sein, so wie die, dass Lulu Collins sich für meine beste Freundin hielt?
    »Wie lang«, wiederholte ich und meine komische Stimme – was war nur mit meiner Stimme los? – zitterte dabei ein bisschen.
    »Nicht besonders lang«, beruhigte Dr. Holcombe mich. »Nur

Weitere Kostenlose Bücher