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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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hatten, und ich war ziemlich erleichtert, sie loszuwerden. Zum Glück entfernten sie auch das Kabel, das zu dem Gerät führte, das jedes Mal so nervig pieeep machte, sobald ich mich bewegte.)
    Als Frida mit dem Eisbecher und dem Chocolate Chip Cookie zurückkehrte, fühlte ich mich schon etwas weniger wie eine unmündige Krankenhauspatientin und etwas mehr wie ein normaler Mensch.
    »Hier.« Frida stellte den toll dekorierten Eisbecher (mit heißer Karamellsoße, Schlagsahne und Krokant) auf das Tablett, das eine der Schwestern seitlich aus meinem Bett herausgeklappt hatte. Neben dem Eisbecher lag ein riesiges Chocolate Chip Cookie – die Art von Keks, von denen ich früher fünf bis sechs Stück pro Tag gegessen hatte, wenn ich genug Geld hatte, sie mir zu kaufen.
    Doch jetzt wurde mir bei der Vorstellung, diesen supersüßen Keks in den Mund zu schieben, fast ein bisschen übel. Das war extrem merkwürdig, weil der Nachtisch normalerweise definitiv zu meinen Lieblingsmahlzeiten gehört.
    Alle um mich herum schienen mit angehaltenem Atem darauf zu warten, dass ich von dem Eis aß, das mir Frida ge bracht hatte: Mom und Dad, Frida, Dr. Holcombe, drei Kran kenschwestern und der Pfleger aus meinem Halluzinationstraum. (Inzwischen war ich mir sicher, dass es eine Halluzination gewesen war. Lulu Collins konnte auf gar keinen Fall in meinem Zimmer gewesen sein … schon gar nicht mit Nikki Howards Hund.)
    Also tat ich das Einzige, was mir in dieser Situation übrig blieb: Ich tauchte den Löffel in den Eisbecher, führte ihn dann konzentriert (weil mir noch sehr gut in Erinnerung war, was vorher mit dem Wasser passiert war) an meine Lippen und schob ihn mir in den Mund.
    »Mhmmmm«, machte ich.
    Alle im Raum atmeten gleichzeitig auf und lächelten erleichtert. Der Pfleger und eine der Schwestern klatschten sich sogar triumphierend ab.
    Eilig schüttete ich einen Riesenschluck Wasser hinterher, weil das Eis viel zu süß war. Es schmeckte absolut widerlich.
    Was war nur los mit mir? Seit wann fand ich Eis eklig?
    Was hatte dieser Dr. Frankenstein mit mir gemacht?
    Zum Glück fiel niemandem etwas auf, weil alle sich begeistert darüber ausließen, wie toll es sei, dass ich solche rasanten Fortschritte machte.
    Das war ja sehr schön, aber es wäre irgendwie beruhigender gewesen, wenn ich gewusst hätte, wobei ich konkret sol che Fortschritte machte. Wovon erholte ich mich? Was war mit mir passiert? Welcher Teil von mir war verletzt?
    Und was war das für ein »operatives Verfahren« gewesen, das sie an mir ausprobiert hatten?
    Jedenfalls war jetzt klar, dass Dr. Holcombe völlig recht hatte: Es gab wirklich ein paar Sachen, die mir ungewohnt vorkamen. Und zwar nicht nur, dass ich plötzlich kein Eis mehr mochte. Das war noch das Geringste. Das Merkwürdigste war, wie sich meine Familienangehörigen mir gegenüber verhielten … irgendwie so, als würden sie mich nicht wiedererkennen.
    Ich weiß, das klingt verrückt, aber sie verhielten sich beinahe so, als wäre ich ihnen fremd.

»Was … was ist los?«
    Das fragte ich den Arzt und die Schwester, die mitten in der Nacht – so kam es mir jedenfalls vor – plötzlich vor meinem Bett standen, mich wachrüttelten und Anstalten machten, mich auf eine fahrbare Liege zu verfrachten. Sie trugen beide OP-Kleidung inklusive Mundschutz.
    »Schsch«, zischte die Schwester und zeigte auf meine Mutter, die schlafend im Sessel neben meinem Bett saß. »Weck sie nicht. Sie ist erschöpft.«
    »Aber wo bringen Sie mich hin?«, fragte ich und machte mich steif, damit sie mich auf die Liege wälzen konnten.
    »Wir müssen nur ein paar Untersuchungen durchführen«, flüsterte der Arzt und entfernte vorsichtig die restlichen Sensoren von meinem Körper.
    »Mitten in der Nacht?«, fragte ich schläfrig. »Hat das nicht bis morgen Zeit?«
    »Das sind sehr wichtige Untersuchungen«, erklärte die Schwester. »Die müssen jetzt gemacht werden.«
    »Na gut«, seufzte ich und kuschelte mich in die dünne Matratze. Wie üblich war ich so müde, dass ich nur undeutlich mitbekam, wie sie mich durch einen langen leeren Krankenhausflur schoben. Aber ich hätte es auch nicht bemerkt, wenn sie mich quer über den Time Square geschoben hätten, so müde war ich.
    »Und wie läuft's?«, erkundigte sich der Arzt, als er die Liege zum Stehen brachte und auf den Knopf des Aufzugs drückte, der gefühlte tausend Kilometer von meinem Zimmer entfernt am Ende des Gangs lag.
    »Ganz gut«, murmelte ich.
    In

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