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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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gerade im Badezimmerspiegel betrachtet hatte. Auf den mit Photoshop nachbearbeiteten Fotos für die Dessouswerbung sah er sogar noch perfekter aus als im Spiegel.
    Komisch, dass Lulu Collins versuchte, Nikkis Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, indem sie ihr (mir) ihre Modelauf-nahmen präsentierte. Wieso zeigte sie mir keine Fotos ihrer Familie?
    Wobei es in gewisser Weise kein wirkungsvolleres Mittel gab, mir vor Augen zu führen, wer ich wirklich war – nämlich eine stinknormale Elftklässlerin –, als mir Fotos eines Supermodels in brillantbesetzten BHs zu zeigen. Diese Welt lag mir so fern!
    »Oh!« Lulu schlug die nächste Seite auf. »Und hier ist die erste Printanzeige für deine neue Kollektion! Schau nur, wie hübsch du aussiehst! Deine Augen haben genau dieselbe Farbe wie diese Saphire und dabei ist das Foto noch nicht mal bearbeitet. Deine Augen sehen wirklich so aus …«
    »Jetzt ist es mir wieder eingefallen!«, brüllte Brandon plötzlich. Lulu und ich zuckten erschrocken zusammen und Cosabella hob ihren Kopf aus meinem Schoß, legte ihn schräg und sah ihn fragend an. »Emerson Watts! So hieß das Mädchen, das bei der Eröffnungsparty vom neuen Megastore in SoHo von dem Flachbildschirm getroffen wurde.«
    Ich blinzelte. Das Wort › Flachbildschirm‹ entzündete ei nen winzigen Funken tief in meinem Gehirn. Ganz schwach kehrte die Erinnerung an den Tag zurück, an dem Christopher und ich Frida zu der großen Eröffnungsparty begleitet hatten … Erst nur tröpfelnd wie ein Traum, den ich vor langer Zeit gehabt hatte … dann wie eine Flut.
    »Davon rede ich doch die ganze Zeit!«, rief ich und klatschte vor lauter Begeisterung in die Hände, worauf Cosabella sich ängstlich zwischen meinen Beinen verkroch. »Das war ich! Ich bin Emerson Watts! Ich war an dem Tag im Megastore!«
    »Ich auch!«, rief Lulu, und ihre dunklen Augen weiteten sich. »Mein Gott, war das schrecklich! Erinnerst du dich jetzt wieder, Nikki? Du bist in Ohnmacht gefallen.«
    »Ich bin nicht Nikki«, erinnerte ich sie. »Ich bin Emerson Watts. Ich bin das Mädchen, das von dem Flachbildfernseher getroffen wurde.«
    »Du warst auf einmal bewusstlos«, plapperte Lulu weiter, ohne meinen Einwand zu beachten. »Und dann kam dieser Gabriel Luna angerannt und hat dich in die Arme genommen, aber er hat es auch nicht geschafft, dich zu wecken. Du warst komplett weg. Und dann kamen die Sanitäter …« Lulu wandte mir den Kopf zu und sah mich anklagend an. »Und danach warst du plötzlich wie vom Erdboden verschluckt und ich hab nichts mehr von dir gehört. Kelly hat gesagt, sie hätten eine chronische Unterzuckerung bei dir festgestellt, und du würdest dir einige Zeit freinehmen, um eine Therapie zu machen. Aber ich wusste genau, dass das nicht stimmt. Erstens hast du mir nie was davon erzählt, dass du an Unterzuckerung leidest. Das mit deinem chronischen Sodbrennen, das weiß ich, aber von einer Unterzuckerung hab ich noch nie was gehört. Und zweitens würdest du dir nie eine Auszeit nehmen, ohne mir zu sagen, wo du hingehst. Und du würdest auch Cosy niemals alleine hierlassen.«
    Ich sah auf das kleine Fellbündel in meinem Schoß. Nein, niemand würde es übers Herz bringen, Cosy alleine irgendwo zurückzulassen.
    Es sei denn, demjenigen bliebe nichts anderes übrig.
    »Außerdem hättest du mich auf jeden Fall angerufen«, schaltete Brandon sich ein. Ich warf ihm einen Blick zu und bemerkte, dass er mich auf eine Art ansah … na ja, auf die mich noch nie ein Junge angesehen hatte.
    Außer vielleicht Gabriel Luna in jener Nacht im Krankenhaus.
    Nur dass es damals gar nicht ich gewesen war, die Gabriel angesehen hatte, wie mir jetzt mit einem leichten Stich der Enttäuschung klar wurde. Es war Nikki Howard gewesen. Nikki Howard, die er in die Arme genommen hatte, nachdem sie auf der Eröffnungsparty des Stark Megastores in Ohnmacht gefallen war, und die er später im Krankenhaus besucht hatte.
    Wie hatte ich nur so naiv sein können? Wie hatte ich mir jemals einbilden können, Gabriel Luna würde mir - mir! - Blumen mitbringen? Diese Blumen waren nicht für mich bestimmt gewesen, sondern für Nikki Howard.
    Gott. Wie dämlich kann man eigentlich sein? Welcher Junge würde ein Mädchen wie mich – ein ganz normales Mädchen, wie es sie zu Tausenden gibt – auch nur eines Blickes würdigen, wenn jemand wie Nikki Howard in der Nähe war? Nicht einmal Christopher hatte seinen Blick von ihr losreißen können, als sie damals

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