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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Becher grünen Tee.
    Ich hasse grünen Tee.
    Ganz im Gegensatz zu Nikki Howard, denn ehe ich mich versah, hatte ich den Tee schon fast ausgetrunken. Und danach schaufelte ich den Zackenbarsch und die Suppe in mich hinein.
    Tja, was soll ich sagen? Es war das köstlichste Essen, das ich je gegessen hatte.
    Lulu und Brandon fiel anscheinend auch auf, dass es mir schmeckte. Die beiden sahen mir zu, wie ich reinhaute, und Lulu sagte fast bewundernd: »Der gegrillte Zackenbarsch von Nobu war schon immer dein Lieblingsessen, Nikki.«
    Okay, jetzt reichte es mir endgültig. Ich legte klirrend meine Gabel hin. (Wobei ich zugeben muss, dass ich den Fisch sowieso schon ganz aufgegessen hatte und dass auch von der Suppe nicht mehr viel übrig war.)
    »Hört mal zu, Leute«, sagte ich. »Im Ernst jetzt. Ganz offen sichtlich bin ich nicht Nikki Howard. Ich meine, ich habe im ersten Moment nicht einmal gewusst, wer ihr seid. Ich kenne euch zwar aus Zeitschriften … aber ich weiß praktisch nichts von euch.«
    Brandon sah Lulu traurig an. »Sie hat mich weggestoßen, als ich sie geküsst habe.«
    Lulu warf mir einen entsetzten Blick zu. »Nikki! Du fieses Miststück!«
    Ich spürte, wie ich bis zum Haaransatz rot wurde. Wenn sie nur wüssten, wie schwer es mir gefallen war, ihn wegzustoßen.
    »Aber das versuche ich euch doch die ganze Zeit zu sagen!«, rief ich. »Ich bin nicht Nikki Howard. Ich bin Emerson Watts – ehrlich! Das ist die Wahrheit!«
    »Ich weiß, Nikki.« Lulu legte mir mitleidig eine Hand auf den Arm. »Deswegen bin ich ja auch auf die Idee mit der Krisenintervention gekommen. Wir wollen dir helfen, dich daran zu erinnern, wer du wirklich bist. Du bist nicht diese Emerson Watts oder wie auch immer sie heißt. Hier, schau.« Sie beugte sich vor und zog ein schwarzes Album unter der Couch hervor. »Ich hab dein Modelbook hier. Das wird sicher ein paar Erinnerungen wecken.«
    Sie schlug die erste Seite auf. In der Klarsichtfolie steckte eine aus einer Zeitschrift herausgerissene Werbeanzeige, auf der man sah, wie Nikki Howard in einem Abendkleid auf einem Trampolin herumhüpfte. »Das ist noch aus der Zeit, als du gerade angefangen hattest. Dein erstes Shooting für Stark. Erinnerst du dich? Rebecca hatte dich gerade erst nach New York gebracht und wir beide kannten uns noch gar nicht. An Rebecca erinnerst du dich doch noch, oder? Sie ist deine Agentin.« Als ich Lulu verständnislos ansah, seufzte sie frustriert. »Du musst dich doch daran erinnern, dass du einen Vertrag bei Ford bekommen hast, einer der wichtigsten Model agenturen der Welt. Die haben gesagt, du wärst die professionellste Fünfzehnjährige, die sie je repräsentiert haben, und dass du reifer seist als die meisten ihrer zwanzigjährigen Models.«
    »Schön und gut«, erwiderte ich. »Aber ich hab dir doch gesagt, dass ich nicht Nikki bin. Ich bin Emerson Watts …«
    »Emerson Watts.« Brandon zog die Augenbrauen zusammen. Er schien angestrengt nachzudenken … was ihm sichtlich schwer fiel. »Emerson Watts. Wieso kommt mir der Name so bekannt vor?«
    »Schsch«, zischte Lulu. »Verwirr sie nicht.« Sie blätterte zur nächsten Seite. »Guck mal, Nikki. Das sind die Fotos von deiner ersten Modenschau für Chanel. Erinnerst du dich? Ich saß in der ersten Reihe. Und auf der Afterparty habe ich dich gefragt, ob diese Gladiatorsandaletten mit den Stilettoabsätzen nicht irre unbequem sind, und du hast gesagt, dass sie … «
    »Emerson Watts«, sagte Brandon wieder, und diesmal sah sein Gesicht so verzerrt aus, als hätte er Schmerzen. Aber das kam nur daher, dass er sich so angestrengt konzentrierte. »Ich hab diesen Namen schon irgendwo mal gehört …«
    »Beachte ihn gar nicht«, sagte Lulu zu mir und blätterte wieder um. »Er ist einfach komplett übermüdet. Gestern war er die ganze Nacht im Cave und hat durchgetanzt. Ach, guck mal! Das war deine erste doppelseitige Anzeige für Victoria's Secret!«
    Ich starrte stumm auf die Bilder und drückte Cosabella an mich, die nicht den Eindruck machte, als wollte sie jemals wieder von meinem Schoß herunter. Was von mir aus okay war. Ich fand es tröstlich, ihr kleines pochendes Herz an meinen Oberschenkeln zu spüren – oder jedenfalls an Nikki Howards Oberschenkeln. Irgendwie hatte dieses kleine Geschöpf, das mich so anbetete, eine beruhigende Wirkung auf mich. Dass das Tier in Wirklichkeit Nikki Howard anbetete, war mir egal.
    Als ich die Bilder ansah, erkannte ich den Körper wieder, den ich

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