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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Helm nicht sehen konnte, wie rot ich geworden war. Trotzdem war es mir wichtig, die Sache aufzuklären. »Er ist jedenfalls … nicht mein Freund oder so. Falls du das gedacht hast.«
    »Nicht?«
    Voller Entsetzen wurde mir klar, dass meine Worte das, was er auf der Centre Street beobachtet hatte, nur in einem noch viel schlechteren Licht erscheinen ließ.
    »Nein«, versuchte ich zu erklären. »Er ist eigentlich der Freund von meiner Mitbewohnerin. Ich glaub, er … er hat da wohl was missverstanden.«
    »Ja, sah ganz so aus«, sagte Gabriel trocken.
    Oh Gott. Mit jedem Satz, den ich von mir gab, machte ich die Sache nur noch schlimmer. Trotzdem konnte ich einfach nicht die Klappe halten. Als Gabriel die Vespa abstellte und wir abstiegen, fragte ich ihn: »Sag mal, woher wusstest du eigentlich, wo ich war? Also, dass ich bei Nikk … ich meine, bei mir zu Hause war?«
    »Das war bloß so eine Vermutung.« Gabriel verstaute den Helm, den ich mir sehr vorsichtig vom Kopf gezogen und ihm gegeben hatte, unter dem Sitz. »Aber anscheinend die richtige. Ich kann schon verstehen, dass du abgehauen bist, wenn du nicht mal Besuch bekommen darfst. Aber du hast ihnen echt einen Schreck eingejagt. Deinen Eltern, meine ich. Jedenfalls nehme ich an, dass die beiden deine Eltern waren. Ich hab sie in deinem Zimmer sitzen sehen, als ich mich heute Morgen auf die Station geschmuggelt hab, bevor ich rausgeworfen wurde. Deine Mutter hat geweint.«
    Ich kaute auf meiner Unterlippe. Obwohl ich nicht in Gabriel verliebt war, sollte er mich nicht für die Art von Mädchen halten, das einfach so aus dem Krankenhaus abhaut und seine Mutter zum Weinen bringt, bloß um die Nacht mit einem Vollidioten wie Justin Bay zu verbringen …
    Ich hätte ihm gern die Wahrheit gesagt. Über das, was mit mir passiert war, meine ich. Ich hatte das Gefühl, dass er es verstehen würde. Jemand, der so singen konnte wie er … Na ja, der musste es verstehen, oder?
    Aber das ging nicht. Aus der Tatsache, dass man nicht einmal mir die Wahrheit gesagt hatte, dass ich keine Besucher außer meinen unmittelbaren Angehörigen empfangen durfte und dass sie jeden, der mich doch besuchte, sofort rauswarfen, schloss ich messerscharf, dass die ganze Aktion wohl geheim bleiben sollte. Ich wusste zwar nicht, wieso – aber das würde ich bald herausfinden.
    Und zwar noch heute.
    »Es …« Irgendwie war es absurd, dass Gabriel und ich uns hier in einer Tiefgarage gegenüberstanden. In derselben Tiefgarage, in der ich Brandon Stark in der Nacht zuvor gebissen hatte, als er mich mit Gewalt in eine Limousine verfrachten wollte. »Es ist echt nett von dir, dass du dir solche Sorgen um mich machst. Ich meine, vor allem wenn man bedenkt, dass wir uns kaum kennen.«
    »Weißt du was?«, sagte Gabriel. »Dadurch, dass ich so hautnah dabei war, als du im Stark Megastore umgekippt bist, habe ich irgendwie das Gefühl, dich ein bisschen zu kennen. Ich hab damals einen ganz schönen Schreck bekommen. Du musst … du musst wirklich besser auf dich achtgeben, Nikki.«
    Ich blinzelte ihn verwirrt an. Wovon redete er?
    »Äh … was?«
    Gabriel zögerte, als wüsste er nicht, wie er das, was er sagen wollte, ausdrücken sollte. Dann nahm er meine Hand, sah mich mit seinen durchdringenden blauen Augen an und sagte: »Hey … du bist ein unglaublich süßes und nettes Mädchen. Mach dich nicht mit Drogen und Alkohol kaputt, okay? Das ist es nicht wert.«
    Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. »Was?«, krächzte ich wieder, diesmal ungläubig.
    »Ich weiß schon, dass deine PR-Agentin verbreitet, du wärst wegen chronischer Unterzuckerung im Krankenhaus und wegen … wie hat sie das noch mal genannt … ach ja, akutem Erschöpfungssyndrom«, sagte er. »Aber ich hab dich an dem Tag erlebt, Nikki. Ich hatte echt Angst, dass du nicht durchkommst. Du hast dich überhaupt nicht mehr gerührt. Ich dachte schon, du wärst tot.«
    Ich glaube nicht, dass ich in der Lage gewesen wäre, darauf zu antworten, selbst wenn ich es versucht hätte. Gabriel Luna glaubte also, Nikki Howard hätte den letzten Monat in einem Krankenhaus verbracht, um eine Entziehungskur zu machen? Glaubten das etwa alle? Gott, wie peinlich! Ich spürte, wie meine Wangen vor lauter Verlegenheit sofort wieder ganz heiß wurden.
    Aber was machte ich mir überhaupt Gedanken? Schließlich konnte es mir schnurzegal sein, was andere Leute über Nikki Howard dachten. Das hatte nichts mit mir zu tun …
    Oops, Moment mal. Irgendwie

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