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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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vors Gesicht. Ich konnte es nicht glauben. Ich konnte nicht glauben, dass mir das alles wirklich passierte.
    Und dass allem Anschein nach die Firma Stark Enterprises dahintersteckte.
    »Ich versteh das alles nicht«, sagte ich und musste gegen meine Tränen ankämpfen. Wie hatten meine Eltern bei so etwas nur mitmachen können? Wie konnten sie zulassen, dass so etwas passierte? »So was kann man doch nicht machen. Das ist total … abartig.«
    »Na, na, na, junges Fräulein«, sagte Dr. Holcombe leicht gereizt. »Was soll daran denn abartig sein? Jedes Jahr werden Tausende von Menschen offiziell für hirntot erklärt, und gleichzeitig gibt es Tausende andere Menschen, die körperlich so krank sind, dass es für sie keine Hoffnung mehr gibt. Was ist so abartig daran, diesen Patienten eine Chance zu geben weiterzuleben? Außerdem …«, fügte er in etwas versöhnlicherem Tonfall hinzu, »finde ich nicht, dass du einen Grund hast, dich zu beschweren. Du bist als schwer verletztes Mädchen in meinen Operationssaal gekommen und hast ihn als Supermodel verlassen! Millionen von Mädchen würden ihr Leben dafür geben – buchstäblich –, wenn sie an deiner Stelle sein dürften!«
    In diesem Moment wurde mir klar, dass dieser Mann mich nicht kannte – auch wenn er mir das Leben gerettet hatte, auch wenn er seine Hände um mein Gehirn gelegt, es sanft aus meinem Schädel gehoben und dann Stunden damit verbracht hatte, es in einen anderen Schädel zu verpflanzen.
    Er kannte mich ganz und gar nicht.
    »Aber ich habe Ihnen nicht mein Einverständnis gegeben!«, sagte ich streng.
    »Mag sein«, schaltete Mr Phillips sich ein. »Aber wir hatten die Einwilligung deiner Eltern.«
    Ich warf Mom und Dad einen vorwurfsvollen Blick zu und merkte, dass Moms Augen jetzt genauso in Tränen schwammen wie meine eigenen.
    »Andernfalls wärst du gestorben, Schatz«, sagte sie leise. »Ohne Dr. Holcombe und sein Team säßest du jetzt nicht hier.«
    Ich sah sie nur stumm an. Vielleicht hatte ich jetzt Nikki Howards Herz, aber es fühlte sich exakt so an wie meines früher, wenn ich wegen irgendetwas unglücklich war.
    »Okay«, sagte ich. Ich versuchte, erwachsen und vernünf tig zu klingen, was nicht so einfach war, wenn man bedenkt, wie kindlich piepsig Nikki Howards Stimme sich anhört. »Soweit ich verstanden habe, will Stark Enterprises, dass die Sache geheim bleibt, richtig? Aber wie soll das gehen? Ich meine, wenn ich am Montag in der Schule plötzlich aussehe wie Nikki Howards, aber weiterhin Emerson Watts bin, werden die Leute ja wohl Fragen stellen.«
    Mr Phillips räusperte sich. »Dazu wird es nicht kommen«, sagte er ruhig.
    »Aber …« Ich sah von ihm zu meinen Eltern und wieder zu ihm zurück. Wieso machten meine Eltern ein so schuldbewusstes Gesicht? Was wurde hier gespielt? »Aber dazu wird es ganz sicher kommen. Was denken Sie denn? Ich muss doch in die Schule.«
    »Emerson Watts wird nicht wieder in die Schule zurückkehren«, verkündete Mr Phillips sachlich, »weil Emerson Watts nicht mehr existiert.«
    »Ich existiere nicht mehr? Aber ich sitze doch hier vor Ihnen.«
    »Em.« Die Stimme meines Vaters klang sanft. »Hör zu …«
    Ich musterte ihn. Irgendetwas an seinem Gesichtsausdruck verunsicherte mich – auch wenn ich nicht in Worte fassen konnte, was.
    Aber ich wusste, dass es mir nicht gefiel. Ich bemerkte, dass Mom, die neben ihm saß, denselben Gesichtsausdruck hatte … Irgendwie leicht panisch, aber gleichzeitig auch flehend. Die beiden sahen Mr Phillips an und dann wieder mich.
    Sekunde mal, wieso schauten sie ihn an?
    »Als wir ins Krankenhaus kamen«, erklärte Dad, »und Dr. Holcombe uns von der Möglichkeit der Ganzkörpertransplantation erzählte, sagte er uns, dass … nun ja, dass bestimmte Bedingungen damit verknüpft seien. Punkte, mit denen wir uns als deine Eltern einverstanden erklären mussten, bevor die Operation durchgeführt werden konnte.«
    Ich sah von Dad zu Mom und wieder zurück zu Dad.
    »Was für Punkte?«, fragte ich. Wovon um alles in der Welt redeten sie?
    Mr Phillips zog ein dickes Bündel Unterlagen aus einer Aktentasche, die er neben sich abgestellt hatte, und reichte mir den dicksten Stapel, der ganz oben lag. Es waren etwa vierzig oder fünfzig dicht bedruckte Seiten, die ordentlich zusammengeheftet und notariell beglaubigt waren. Am unteren rechten Rand jedes einzelnen Blattes hatten meine Eltern unterschrieben.
    »Tja«, sagte Mr Phillips und blätterte durch eine Kopie des

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