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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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okay? Also kann es dir scheißegal sein, was für Schuhe ich anhab. Außerdem fände ich es gut, wenn du mich in Ruhe packen lassen würdest. Ich bin gestresst genug und brauch nicht auch noch jemanden, der mich wegen meiner Klamottenauswahl fertigmacht.«
    »Ach stimmt ja, du Arme«, sagte Frida gespielt mitleidig. »Ich hab ganz vergessen, wie hart es für dich ist, dass du jetzt auf einmal so schön bist …«
    »Was wirklich hart für mich ist«, stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, »ist die Tatsache, dass meine eigene Schwester bei den Cheerleadern vorgeturnt hat.«
    »Ich hab nicht bloß vorgeturnt«, sagte Frida stolz. »Ich bin genommen worden.«
    Ich starrte sie mit offenem Mund an. Kaum lag ich mal einen Monat lang im Koma, wird meine eigene Schwester prompt eine »Lebende Tote« (und zwar eine echte, nicht bloß eine buchstäbliche wie ich). Ihre Verwandlung war fast abgeschlossen! Sie war nur noch einen Solariumbesuch davon entfernt!
    »Nein.« Ich weigerte mich, sie anzusehen. »Das sagst du bloß, um mich zu ärgern. Das glaub ich dir nicht.«
    »Du kannst es mir aber ruhig glauben«, sagte Frida seelenruhig. »Bloß weil du die Tribeca Highschool hasst und keinen Funken Gemeinschaftsgeist hast, muss ich nicht genauso sein wie du. Und glaub bloß nicht, dass ich mich davon einschüchtern lasse, dass du demnächst als Nikki Howard bei uns auftauchst. Du kannst sowieso nichts mehr ändern. Ich bin jetzt Cheerleader.«
    »Frida.« Ich wusste nicht, wie ich es ihr erklären sollte, zumal Mom es so oft versucht hatte und offensichtlich gescheitert war. »Cheerleading ist … ganz schlimm .«
    »Cheerleading ist ein Sport, Em«, sagte Frida mit verkniffenen Lippen. »Hättest du mich auch so fertiggemacht, wenn ich mich bei den Basketballerinnen beworben hätte?«
    »Nein«, räumte ich ein. »Weil man da keine Röcke und keine HALTERTOPS tragen muss.«
    »Ich hab Neuigkeiten für dich, Em.« Frida sah so ernst aus, wie ich sie noch nie erlebt hatte. »Ich hab mir mein ganzes Leben lang gewünscht, Cheerleader zu sein. Ich hatte echt Glück, dass sie mich ins Team aufgenommen haben – auch wenn es bloß das Unterstufenteam ist –, und ich werde mir das garantiert nicht von Mom oder dir versauen lassen. Ich weiß, dass ich nicht so hübsch und zierlich bin wie die anderen Mädchen im Team. Sie haben mich bloß genommen, weil ich kräftig bin und die anderen auffangen kann, wenn sie von der Pyramide fallen. Ich kann keinen Flick-Flack und noch nicht mal besonders gut Rad schlagen, aber ich werde mein Bestes geben und alles tun, damit unser Team dieses Jahr die Meisterschaft gewinnt. Und dann wird es dir und Mom sehr leidtun, dass ihr so verächtlich über etwas geredet habt, das ganz vielen Menschen unheimlich viel Spaß bringt. Besonders mir.«
    Ich sah sie bloß stumm an.
    Dann fügte sie hinzu: »Und wenn ich mich nicht sehr irre, dann trägt Nikki Howard in einigen der Anzeigen – für die du von jetzt an modeln wirst – sehr viel weniger als ein Haltertop. Ich sage nur Victoria's Secret. Du kannst ja gern versuchen, den Art Director davon zu überzeugen, dass seine Kampagne sexistisch ist, aber soll ich dir mal was sagen? Dann suchen die sich eben ein anderes Model, das nicht so rumzickt. Alles klar?«
    Sie wirbelte herum und stampfte aus dem Zimmer, vorbei an Mom und Dad, die gerade reinkamen.
    »Was hat sie denn?«, erkundigte sich mein Vater.
    Aber ich sagte es ihm nicht. Es gab wichtigere Dinge, die mir Magenschmerzen bereiteten, als Frida – die im Übrigen in letzter Zeit deutlich bewiesen hatte, dass sie bestens allein auf sich aufpassen konnte. In wenigen Minuten würde ich offiziell mein neues Leben als Nikki Howard (äußerlich) und Em Watts (innerlich) beginnen.
    Natürlich hatte mir niemand gesagt, wie ich das am besten bewerkstelligen sollte. Dr. Holcombe und sein Team waren Wissenschaftler, keine Sozialarbeiter, und hätten sicher auch nicht gewusst, wie sie mich auf ein Dasein als Nikki Howard hätten vorbereiten sollen. Sie hatten ihre Aufgabe erfolgreich erfüllt. Ich lebte.
    Okay, ich lebte zwar das Leben von jemand anderem, aber anscheinend lag es jetzt an mir, was ich aus diesem Leben machte. An mir und … an Stark Enterprises.
    Ich hoffte wirklich sehr, dass ich es hinkriegen würde. Meinen Eltern zuliebe. Und auch für mich selbst.
    Als ich jetzt im Flur vor meinen Eltern und Frida stand, wischte ich mir den Angstschweiß von den Händen – Cosabel-las Fell

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