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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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wirklich nicht, dass ich in Wirklichkeit gar nicht Nikki Howard war?
    Aber Kelly wartete meine Antwort nicht einmal ab, sondern zog ihren BlackBerry aus ihrer riesigen Umhängetasche und drückte so hektisch auf den Tasten herum, dass ihr Daumen vor meinen Augen verschwamm. »Ich werde versuchen, dir diese Woche ein bisschen Luft zum Atmen zu verschaffen, damit du dich ganz langsam wieder eingewöhnen kannst. Natür lich habe ich Verständnis dafür, dass du in die Schule willst. Habe ich wirklich, aber es gibt ein paar Leute, die ich partout nicht abschütteln konnte. Die Cosmo will dich für das Januar cover buchen, und die Redakteurin hat schon gesagt, dass sie eine Absage nicht akzeptiert. Ich sage dir, Nik, diese Amnesie-Story ist Gold wert! Die wollen dich nicht nur auf dem Titel, sondern gleich einen ganzen Artikel über dich bringen. Aber ich habe ihnen noch nichts versprochen, weil gleich zeitig Anfragen von Vogue , Elle und People laufen. Obwohl, das mit People lassen wir lieber. Das ist unter deinem Niveau. Aber jetzt halt dich fest: Weißt du, wer dich in seine Show einladen will? Larry King! Ja, stell dir vor! Du und Larry King beim intimen Plauderstündchen. Wahnsinn, oder? Ich versu che, ihn noch ein paar Wochen zu vertrösten, bis du ein größeres Projekt hast, das du promoten kannst. Andernfalls wäre es zu schade um die vertane Chance. Aber es wird noch besser, Liebes. Stell dir vor: Gleich drei Verlage wollen, dass du ein Buch für sie schreibst. Ich stehe gerade in Verhandlun gen mit ihnen. Ein Schlüsselroman, ein Enthüllungsbuch oder eine Art Erfahrungsbericht à la ›Wie ich nach meinem Gedächtnisverlust wieder ich selbst wurde‹. Mal sehen, was sich da anbietet. Den Verlagen ist es letztendlich egal. Das Schreiben erledigt natürlich ein Ghostwriter für dich … Du musst dich nur für das Cover fotografieren lassen.«
    Die Aufzugtüren gingen auf, Kelly fasste mich wieder am Arm und zerrte mich, flankiert von den beiden Bodyguards, im Stechschritt auf eine tiefschwarze Stretchlimousine zu, die mit laufendem Motor auf uns wartete. Wir waren erst ein paar Meter weit gekommen, als plötzlich ungefähr sechs Paparazzi aus dem Dunkel sprangen und wie wild drauflosknipsten. Dabei kamen sie mir mit ihren langen Objektiven teilweise so nahe, dass sie mir fast ein Auge ausgestochen hätten, wenn die Bodyguards nicht mit ruhiger Stimme »Aus dem Weg, lasst die Ladys bitte durch« gerufen und die Reporter zu Seite geschoben hätten, um uns zum wartenden Wagen zu geleiten.
    Sobald wir wohlbehalten im kühlen, ledergepolsterten Wagen saßen und die Tür hinter uns zugeschlagen worden war, setzte sich die Limousine in Bewegung, und Kelly redete weiter, als wären wir nie unterbrochen worden. »Du musst zugeben, dass das großartige Neuigkeiten sind. Wenn wir den Erscheinungstermin des Buches so legen können, dass er zeitlich mit der Vorstellung deiner neuen Kollektion und der Kosmetiklinie zusammentrifft, haben wir die Art von Werbung, die man mit Geld gar nicht bezahlen kann. Besser noch: Die bezahlen uns ! Ach so, und natürlich haben die Redaktionen aller wichtigen Fernsehsendungen angerufen, um dich einzuladen: die Morning News Show, Ellen , Oprah , The View und so weiter. Glaub mir, ich versuche, dich so gut wie möglich abzuschirmen, aber ein paar von den Terminen wirst du wahrnehmen müssen …«
    Überwältigt von dem, was da gerade geschah, war ich auf der Sitzbank zusammengebrochen, drückte Cosabella an meine Brust, spürte ihr kleines Herz an meinem pochen und war wie gelähmt. Ich wusste nicht, was mich mehr schockte – die Paparazzi, Kellys Wortschwall oder die Tatsache, dass mir Brandon Stark mit verschränkten Armen gegenübersaß. Wenn ich seine zusammengepressten Lippen richtig deutete, schien er wegen irgendetwas sauer zu sein.
    »Oh«, sagte ich zaghaft. »Hallo, Brandon.«
    Er wandte demonstrativ den Blick ab. Kelly redete währenddessen weiter wie ein Maschinengewehr auf mich ein und ich konnte ihr kaum folgen. Irgendwann gab ich es auf und betrachtete sie stattdessen. Sie war schätzungsweise Mitte bis Ende Dreißig und trug ihr rotes Haar zu einem akkuraten Pagenkopf geschnitten, der ihr professionell geschminktes Gesicht umrahmte. Ich hatte noch nie eine Frau gesehen, die so perfekt zurechtgemacht war. In ihrer anthrazitgrauen Strumpfhose war kein einziges loses Fädchen zu entdecken und die Absätze ihrer schwarzen Lacklederpumps waren mindestens zehn Zentimeter hoch. Es

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