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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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auf den Gedächtnisverlust schieben. Wieso? Was ist denn ein Manolo Tip?«
    Lulu ignorierte jedoch meine Frage.
    »Gott«, keuchte sie. »Das ist echt zu witzig. Ich kann's kaum erwarten, Brandon davon zu erzählen.«
    »Nicht!«, rief ich und umfasste ihr knochiges Handgelenk. »Du darfst es ihm nicht erzählen, Lulu! Das ist ein Geheimnis. Verstehst du, ich ziehe bald bei dir ein, in Nikkis Loft, meine ich, und dann muss es für alle aussehen, als hätte sich nichts verändert. Du darfst niemandem die Wahrheit sagen. Sonst kriegen meine Eltern totalen Ärger.«
    Lulu wurde plötzlich wieder ernst.
    »Schon okay«, sagte sie sanft. »Ich verspreche es dir, Nik … oder wie auch immer du jetzt heißt.« Sie schwang ihre Beine mit den zierlichen Füßen, die in zehn Zentimeter hohen Stilettos steckten, zu Boden. »Soll ich bei Bliss im Salon anrufen und dir einen Termin für eine Notfallnagelreparatur besorgen?«
    »Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Das ist jetzt erst mal nicht so wichtig. Ach so, aber was anderes, Lulu. Als ich bei dir im Loft war – in unserem Loft –, da ist mir was an Nikkis Computer aufgefallen …«
    Schlagartig gelangweilt betrachtete Lulu ihre Nagelhäutchen. »Ja? Was denn?«
    »Irgendjemand spioniert Nikkis Mailprogramm aus«, sagte ich. »Und nicht nur das. Alles, was sie eintippt oder im Netz recherchiert, wird gleichzeitig von einer Spionagesoftware aufgezeichnet und per Modem irgendwohin übertragen. Hast du eine Ahnung, wer dahinterstecken könnte?«
    »Nein.« Lulu sah ratlos aus. »Der Computer ist brandneu. Sie hat ihn von Mr Stark geschenkt bekommen. Mir hat er auch so einen geschenkt. Einen pinken Laptop.«
    »Ja«, sagte ich. »Ich weiß schon, dass die Dinger pink sind. Und dir hat er auch so einen geschenkt, ja?«
    Lulu nickte. »Das ist das neueste Modell von Stark Enterprises.« Sie blies eine Kaugummiblase und ließ sie dann kunstvoll zerplatzen. »Wie meinst du das, dass jemand Nikkis Mails ausspioniert?«
    In diesem Moment kam eine Schwester mit einem Klemmbrett in der Hand ins Zimmer.
    »Äh … hallo«, sagte sie verunsichert, als sie Lulu an meinem Bett sitzen sah. »Kennen wir uns?«
    »Nein.« Lulu sprang vom Bett und tat so, als würde sie etwas auf ihrem eigenen (gestohlenen) Klemmbrett eintragen. »Ich war nur schnell zur Visite hier.«
    Die Schwester, die offenbar nicht dumm war – und vielleicht auch wusste, dass ihre Kolleginnen in der Regel Crocs trugen und keine hochhackigen Sandaletten – verengte misstrauisch die Augen. »Entschuldigung, aber könnte ich vielleicht Ihren Stationspass sehen?«
    »Oh, mein Beeper! Man braucht mich im OP«, verkündete Lulu hastig. »Ich muss schnell los. Wiedersehen!« Sie lief aus dem Zimmer, während die Schwester ihr hinterhereilte und rief: »Warten Sie doch! Warten Sie!«
    Ich drückte Lulu die Daumen.
    Komisch. Wenn mich vor einem Monat jemand gefragt hätte, wie ich Lulu Collins finde, hätte ich geantwortet, dass ich sie für eine dieser oberflächlichen Promischnepfen halte, die nichts anderes als Klamotten und Partys im Kopf haben.
    Aber jetzt … fing ich an, sie richtig zu mögen.
    Tja, was sagt das über mich aus?

Und dann wurde ich auf einmal entlassen.
    Eigentlich hätte es mich nicht überraschen dürfen. Dass sie mich gehen ließen, meine ich. Immerhin hatten die Ärzte jede erdenkliche Art von Test an mir durchgeführt. Und das Komischste war, dass ich bei allen gut abgeschnitten hatte.
    Dabei waren es hauptsächlich physiologische Tests gewesen, und, sagen wir mal so, körperliche Leistungsfähigkeit ist noch nie meine Stärke gewesen. Sport war einfach nicht mein Ding. Wenn bei Volley- oder Basketball die Mannschaften zusammengestellt wurden, wurde ich immer als Letzte ausgewählt. Und bei Softball habe ich immer absichtlich im Außenfeld gespielt, weil ich dadurch genug Platz zum Ausweichen hatte, in dem unwahrscheinlichen Fall, dass der Ball in meine Richtung geflogen kam. Ich habe mir immer irgendwelche ausgeklügelten Ausreden einfallen lassen, weshalb ich nicht zum Schwimmen, Bowlen oder sogar Inlineskaten mitkommen konnte. Körperliche Betätigung macht mir einfach keinen Spaß . Ich lese lieber ein gutes Buch. Oder spiele Computerspiele.
    Deswegen muss ich zugeben, dass selbst ich erstaunt war, als ich die Testergebnisse erfuhr. Ich musste zehn Minuten lang auf einem Laufband laufen und hielt durch … und das, obwohl ich einen ganzen Monat lang im Koma gelegen hatte! In meinem alten Körper

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