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Ploetzlich blond

Titel: Ploetzlich blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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früheren Lebens. Noch nicht einmal um den Verlust meines früheren Selbst.
    Denn bis zu diesem Moment hatte ich nicht das Gefühl gehabt, mein früheres Selbst verloren zu haben.
    Erst als diese PR-Agentin mich wegen meiner angeknabberten Fingernägel fertigmachte, begriff ich, wie rettungslos verloren mein früheres Selbst war.
    Es ging natürlich nicht allein um die Fingernägel. Es ging auch um das, was passiert war, bevor man mich wegen meiner Fingernägel fertiggemacht hatte. Dass ich mich von meinen Eltern hatte verabschieden müssen und mit meiner Schwester im Streit auseinandergegangen war. (Wieso hatte ich ihre Entscheidung, Cheerleader zu werden, nicht unterstützt? Im Grunde genommen war es doch gar nicht so schlimm. Möglicherweise war Cheerleading ja tatsächlich eine ernst zu nehmende Sportart. Immerhin war Turnen auch eine olympische Disziplin.) Und darum dass ich von Paparazzi belagert worden war, die den Namen eines anderen Mädchens gebrüllt, aber ihre Kameras auf mich gerichtet hatten. Dass ich in eine Limousine gestiegen war, in der ein Typ saß, der mich böse ansah, und eine PR-Agentin, die mich anscheinend für komplett unfähig hielt …
    Dieses Fotoshooting würde eine Katastrophe werden, das wusste ich jetzt schon.
    »Ich schaff das nicht«, sagte ich und versuchte, meine Tränen hinunterzuschlucken.
    Damit meinte ich gar nicht, dass ich die Nikki-Howard-Nummer auf Dauer nicht durchziehen konnte. Dass ich das nicht schaffen würde, war offensichtlich. Nein, ich meinte das Fotoshooting. Weil mir nämlich plötzlich etwas einfiel. Etwas wirklich Entscheidendes. Und zwar, dass Lulu mich gefragt hatte, ob ich wüsste, was ein Manolo Tip war. Ich wusste es nicht. Wie hatte ich nur so arrogant sein können zu glauben, Modeln sei einfach? Wieso hatte ich Fridas CosmoGIRL! nicht sorgfältiger gelesen?
    »Ich … ich weiß gar nicht mehr, was man bei so einem Shoo ting machen muss!«, jammerte ich. »Ich hab's vergessen.«
    »Dann erinnere dich gefälligst wieder daran«, blaffte Kelly mich an, »und zwar schleunigst. Denn davon hängt deine Zukunft ab. Ganz zu schweigen von meiner und der von ungefähr dreißig Visagisten, Stylisten, Art Directors, Fotografen, Lichttechnikern und Assistenten, die alle auf dich warten. Ach ja, und die Leute vom Catering. Ich gebe dir einen guten Rat, junge Dame. Reiß dich zusammen. Ich habe keine Ahnung, was du für ein Problem hast – aber komm drüber hinweg. Von deinem Job hängen viele andere Jobs ab, verstanden? Wir haben einen Monat lang geduldig gewartet, während du dir freigenommen hast – was auch immer du in der Zeit getrieben hast. Aber jetzt geht es wieder an die Arbeit. Brandon!«, fauchte sie. »Ich habe dir doch gesagt, dass du kein Red Bull mehr trinken sollst. Du weißt, wie diese Energydrinks auf dich wirken.«
    »Wir sind sowieso da.« Brandon zeigte zum Fenster hinaus. »Und wir werden auch schon erwartet.«
    Kelly drehte den Kopf. Dann fluchte sie und schaltete ihr Headset wieder ein.
    »Hallo, Rico?«, bellte sie. »Schick die Jungs von der Security zum Ausgang Madison 520. Wir haben einen Trupp Demonstranten. Schon wieder! «
    Ich hatte keine Ahnung, wovon sie und Brandon redeten. Ehrlich gesagt war es mir scheißegal. Ich versuchte immer noch zu verdauen, was Kelly mir gerade gesagt hatte. Mir war nicht bewusst gewesen, dass der Lebensunterhalt so vieler Men schen von Nikki Howard abhing. Natürlich hatte ich gewusst, wie wichtig es für Stark Enterprises war, dass sie auch weiterhin als das Gesicht von Stark präsent blieb.
    Aber ich hatte nicht wirklich begriffen, was für eine Aufgabe ich da auf mich genommen hatte.
    Bis jetzt.
    Zwei Millionen Dollar? Das war die Summe, die sie bezahlt hatten, um Nikki am Leben zu erhalten? Allmählich kam mir der Verdacht, dass sie damit noch billig weggekommen waren …
    Plötzlich rief Kelly: »Raus. Raus, raus, raus!«, und schubste mich aus der Limousine …
    … in die Arme eines wartenden Wachmanns, der mich vor den Horden der Demonstranten abzuschirmen versuchte, die sich vor dem Portal eines riesigen Wolkenkratzers auf der Madison Avenue versammelt hatten, vor dem wir gerade angehalten hatten.
    »Achtung!«, hörte ich jemanden rufen. »Das ist sie!«
    Kurz darauf wurde ich an der Schulter herumgewirbelt und blickte in das Gesicht einer Frau, die ein Schild hochhielt, auf dem stand: stark enterprises = mörder!
    »Da ist Nikki Howard!« Die Frau, die Militärhosen und eine Baskenmütze trug,

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