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Plötzlich durch Gewalt

Plötzlich durch Gewalt

Titel: Plötzlich durch Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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daß er sie hatte. Wie achtlos von uns.«
    »Beantworten Sie mir eine
Frage«, warf ich jetzt ein. »Welche Rolle hat Benard in der Geschichte gespielt ?«
    »Bedaure, Danny«, sagte sie
kühl, »fragen Sie etwas anderes .«
    »Also gut«, sagte ich. »Als ich
Sie in diesem Apartment in Greenwich Village fand, wußten
Sie, daß Benards Leiche in dem Schrank versteckt war. Aber Sie führten mir eine
Schau vor, daß Sie nicht zu Ihrem alten Herrn nach Hause zurück wollten.
Weshalb?«
    »Weil ich nicht wollte«,
antwortete sie einfach. »Erstens wäre er neugierig gewesen, weshalb ich mit
Benard überhaupt fortgelaufen war; und zweitens hätte er wissen wollen, was aus
ihm geworden war .«
    Ich zündete mir eine Zigarette
an und wartete darauf, daß sie weiterspreche, aber sie schwieg.
    »Jedenfalls gehört das der
Vergangenheit an«, sagte sie schließlich tonlos. »Jetzt haben wir Masters genau
da, wo wir ihn haben wollen. Aber etwas steht noch im Weg, und das sind Sie .«
    »Mit >wir< meinen Sie
wohl Thurston und sich ?«
    »Selbstverständlich. Jerry kann
leicht alle alten Verbindungen meines Vaters neu anknüpfen, nachdem mein Vater
jetzt nicht mehr da ist, um ihn daran zu hindern. Die Leute, die das Rauschgift
ins Land bringen, können die Antibiotika ebenso leicht hinausschaffen. Es ist
ein großartiges Geschäft. Alles ist vorbereitet, Danny, und so, wie wir es
organisiert haben... wenn irgend etwas schiefgeht,
bleibt alles nur an Masters hängen .«
    »Das weiß ich alles«, sagte
ich. »Wann werden Sie denn dem mir bekannten Bild etwas Neues hinzufügen ?«
    »Jetzt sofort«, antwortete sie.
»Uns scheint jetzt, daß es eine andere Möglichkeit gibt, mit Ihnen fertig zu
werden, Danny. Sie sind in unserer Wertschätzung sehr gestiegen. Gestern abend sah es so aus, als
wären Sie für eine ganze Weile ausgeschaltet. Aber irgendwie ist es Ihnen
gelungen, aus der Klemme herauszukommen. Ich nehme an, Sie sind ein gut Teil
gerissener, als wir Ihnen zugetraut haben .«
    »Vielen Dank, das glaube ich
auch .«
    »Aber wir selbst sind auch
nicht dumm«, fuhr sie fort. »Wir sind auch nicht zu geldgierig, und tatsächlich
besteht auch keine Notwendigkeit zu weiteren Gewalttaten; jedenfalls nicht,
wenn Sie mitspielen, Danny. Bei der Geschichte kann man ein Vermögen machen —
für uns alle drei .«
    Für einen Augenblick starrte
ich sie verständnislos an. »Sie meinen, daß Sie bereit sind, mich zu
beteiligen? Sie fordern mich auf, mich Ihnen anzuschließen ?«
    »Nennen Sie es, wie Sie
wollen«, sagte sie ruhig. »Sagen Sie, was Sie verlangen, Danny. Sie sollen es
haben .«
    »Das ist ein interessantes
Angebot«, antwortete ich. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich darüber nachdenke ?«
    »Lassen Sie sich Zeit .«
    Sie ließ sich gegen das
Rückenpolster der Couch sinken, schlürfte an ihrem Whisky. Ich rauchte meine
Zigarette zu Ende und zündete mir eine neue an.
    »Wo gingen Sie gestern abend hin, nachdem Sie das Haus in South Hampton
verließen ?« fragte ich.
    »Wir vier fuhren zu Sheathams Atelier zurück«, antwortete sie. »Jerry ist jetzt
noch dort. Wir trafen ein Abkommen mit Pandora und Douglas. Die glauben, sie
wären beteiligt, aber da irren sie sich. Der Gedanke, bei dem Geschäft
mitzuverdienen, wird sie so lange stillhalten, bis es keine Rolle mehr spielt .«
    »Ein ganzes Jahr lang ?« fragte ich ungläubig. »Ganze zwölf Monate, während Sie
Monat für Monat die Antibiotika aus Masters herausquetschen?«
    Sie lächelte scheu wie ein
Schulmädchen, das im Begriff ist, ihr erstes Geheimnis zu offenbaren. »Dieses
Geschäft Monat für Monat ist nur eine Finte, Danny«, sagte sie leise. »Damit
Masters nicht gleich durchdreht. Augenblicklich hat er genügend Vorräte in
seiner Fabrik, daß wir auf einen Schlag eine Million Dollar daran verdienen
können. Eine klare, saubere Sache, Danny. Wir räumen sein Lager völlig aus .«
    »Masters wird toben«, sagte
ich.
    »Auch daran haben wir gedacht«,
sagte sie. »Ein tiefer Schnitt — dann brauchen wir Harold nicht mehr. Es wäre
ein Jammer, wenn wir diese Todesanzeige ganz umsonst aufgesetzt hätten. Glauben
Sie nicht ?«
    »Ein kompletter Schnitt, und
Masters ist zum Schweigen gebracht«, sagte ich. »Aber dann wird jeder nach den
Mördern und den fehlenden Medikamenten suchen .«
    »Sollen sie doch suchen«, sagte
sie gleichgültig. »Bis sie auch nur die erste Spur gefunden haben, sind die
Arzneimittel verkauft, und wir haben unser Vermögen gemacht und

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