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Plötzlich durch Gewalt

Plötzlich durch Gewalt

Titel: Plötzlich durch Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einen detaillierten Bericht, Boyd«, brüllte er, »oder ich entlasse
Sie! Sofort!«
    »Dann bin ich eben entlassen«,
sagte ich. »Leben Sie wohl, Mr. Masters. Wissen Sie vielleicht, wo ich billig
ein paar Antibiotika einkaufen kann ?«
    Ich beobachtete ihn, während
sein Gesicht von einer Reihe heftiger und krampfhafter Zuckungen verzerrt
wurde, die in schmerzlicher Weise denen eines Herzkranken glichen, der seinen
ersten Anfall erleidet. Nach etwa zwanzig Sekunden gelang es ihm mühsam, seinen
Wutanfall einigermaßen zu beherrschen.
    »Hören Sie mich an«, sagte ich
geduldig. »Wenn ich Ihnen eine detaillierte Schilderung geben würde, würde
Ihnen das gar nichts helfen. Sie haben mich engagiert, zwei Leute für Sie in
die Ecke zu treiben und sie dann für Sie zu töten, und nicht eine Geschichte zu
erfinden, um Ihnen über eine langweilige Stunde hinwegzuhelfen. Ich arbeite an
der Sache. Ich rechne damit, daß ich zum Ziel komme, und nicht später als bis morgen abend .«
    Sein Gesicht erhellte sich
hoffnungsvoll. »Glauben Sie das wirklich, Boyd ?«
    »Gewiß«, bestätigte ich. »Ich
könnte sogar noch schneller dazu kommen, wenn Sie mir gegenüber ehrlich wären .«
    Sein Gesicht begann sich wieder
zu verfärben. »Wovon reden Sie denn jetzt ?«
    »Es geht um das von Douglas Sheatham gemalte Porträt, das Sie in Ihrer Wohnung haben«,
sagte ich. »Sie sagten mir, Sie wüßten nicht, wer das Mädchen ist, das für das
Bild Modell gesessen hat .«
    »Das stimmt auch .«
    »Ich glaube nicht, daß das die
Wahrheit ist«, antwortete ich. »Sie heißt Pandora, und sie steckt bis an ihren
schönen weißen Hals in dieser Geschichte mit drin .«
    »Das ist gelogen«, sagte er
laut. »Das glaube ich einfach nicht .«
    »Na schön.« Ich zuckte mit den
Schultern. »Dann bin ich eben ein Lügner .«
    Masters sah mich einen
Augenblick unsicher an, dann biß er sich auf die Unterlippe. »Ich bitte um
Entschuldigung«, sagte er schließlich. »Aber was Sie sagen, ist unmöglich.
Dieses Mädchen ist ganz eindeutig nicht das Mädchen, das sich Deirdre Cooper
nannte .«
    »Vielleicht steckt sie aber mit
dieser Deirdre Cooper unter einer Decke«, meinte ich.
    »Ich kann das nicht glauben«,
erklärte er nachdrücklich.
    »Kennen Sie ein Mädchen namens
Suzy Lakeman ?«
    Wieder schüttelte er den Kopf.
»Den Namen habe ich nie gehört .«
    »Sie ging mit dieser Pandora
aufs College«, sagte ich. »Ich habe erfahren, daß sie dick miteinander
befreundet waren. Bis vor kurzer Zeit waren Pandora und Douglas Sheatham ein trautes Pärchen in Greenwich Village . Dann tauchte diese Suzy Lakeman auf, und aus dem Pärchen wurde ein Trio, aber traut blieb es .«
    »Und was hat das zu bedeuten ?« fragte er in gelangweiltem Ton.
    »Suzy Lakeman ist dunkelhaarig«, erklärte ich.
    »Falls Deirdre Cooper mit
dieser Suzy Lakeman identisch sein sollte, ist es mir
nicht bekannt«, sagte er. »Und solange ich sie nicht selbst gesehen habe, kann
ich es weder bestätigen noch bestreiten .«
    »Wahrscheinlich nicht«, gab ich
zu. »Ich will versuchen, Sie mit ihr zusammenzubringen .«
    »Das wäre wenigstens ein
positiver Schritt«, sagte er. »Tun Sie alles, was Sie für richtig halten, Boyd,
aber beeilen Sie sich. Ich will gar nicht erst anfangen, den Mann mit
Antibiotika zu beliefern. Er wird sie aus dem Land schmuggeln. Wenn er erwischt
wird oder die Lieferungen sonst irgendwie auf mich zurückgeführt werden und sie
meine Bücher überprüfen und feststellen, daß ich sie vorsätzlich gefälscht
habe, werden sie zu dem naheliegenden Schluß kommen, daß ich an dem Geschäft
beteiligt bin. Und damit wäre ich zum Verbrecher gestempelt .«
    »Das leuchtet mir ein«,
antwortete ich. » Morgen abend ist der letzte Termin .«
    »Meine ganzen Hoffnungen hängen
an Ihnen, Boyd«, sagte er. »Viel Glück. Und versprechen Sie mir, daß Sie mich
von jetzt an auf dem laufenden halten .«
    »Bestimmt«, sagte ich. »Ich
rufe Sie morgen früh gegen halb neun an, um zu erfahren, ob man Sie wieder früh
gestört hat .«
    »Gut«, sagte er nachdrücklich.
    »Haben Sie noch die Waffe, mit
der Sie mich neulich abends umbringen wollten ?« fragte
ich ihn.
    Bei dem Gedanken daran lächelte
er flüchtig. »Ich habe sie noch. Warum?«
    »Ich habe meine gestern abend verloren«, erklärte ich. »Darum mußte ich mir heute morgen eine neue
kaufen. Ihre Waffe hatte ich völlig vergessen. Ich hätte sie mir von Ihnen
leihen und dadurch Geld sparen können

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