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Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht

Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht

Titel: Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Geister umschwärmten ihn, griffen nach seinen Pfoten und seinem Fell und schwebten auf seinen Rücken. Wild knurrend schnappte er nach ihnen, wich aber nicht von seiner Stellung unter dem Tor ab, ganz egal, was die geisterhaften Gestalten auch versuchten.
    Mit meinem Schwert kämpfte ich mich durch das Gespenstermeer und erreichte so das Tor. Hastig wirbelte ich herum und wartete auf Puck und Ariella. Beide wurden von hartnäckigen Geistern verfolgt. Einer erwischte Ariella an den Haaren und riss sie zurück, doch sofort ließ Puck seinen Dolch aufblitzen, trennte die Hand ab und schob Ariella voran. Als sie mich erreichte, taumelte sie so stark, dass ich sie stützen musste, damit sie nicht umfiel.
    »Puck …«, keuchte sie und drehte sich in meinen Armen nach ihm um.
    »Alles in Ordnung, Ari!«, brüllte Puck und brachte sich eilig vor den Geistern in Sicherheit, die ihn noch immer bedrängten. »Geh einfach!«
    Mit einem zustimmenden Nicken ließ ich sie los. »Geh«, wiederholte ich Pucks Befehl. »Wir kommen sofort nach.«
    Sie rollte sich unter dem Tor hindurch und entging dabei nur knapp einer durchscheinenden Banshee, die plötzlich aus dem Boden emporschoss. Ich durchbohrte den Kopf des Geistes und sah mich gleichzeitig nach Puck um.
    Er tastete sich rückwärts voran und stach unermüdlich auf die Hände ein, die nach ihm griffen. Anderen wich er gekonnt aus.
    »Oh Mann, Leute. Ich weiß ja, dass ich eine Berühmtheit bin, aber ernsthaft, ihr klammert schon extrem. Bleibt doch bitte von meinem persönlichen Wohlfühlbereich weg.« Eine grazile Frau, deren Körper wie eine Kletterpflanze geformt war, schlang ihre Ranken um seinen Arm, woraufhin er sie mit seinem Dolch abschnitt. »Aus! Böser Geist! Nicht anfassen!«
    »Würdest du dich dann vielleicht mal hierher bequemen?«, rief ich ihm zu und erstach einen Dunkerwichtel, der sich an meinem Bein festkrallte.
    Puck ließ noch einmal seinen Dolch kreisen, hechtete zum Tor und krabbelte darunter hindurch. Ich wandte mich dem Wolf zu, um ihm zu helfen.
    Er war völlig mit Geistern bedeckt; es waren so viele, dass er darunter kaum noch zu sehen war. Und immer mehr von ihnen schwebten heran, stiegen aus dem Boden auf oder glitten durch die Wände, um uns wieder in den runden Raum zurückzuzerren. Hinter mir torkelte ein Oger durch die Wand und griff nach meinem Arm, den ich ihm gerade noch entreißen konnte.
    »Kümmere dich nicht um mich«, knurrte der Wolf. »Geh!«
    Ich erstach einen Sidheritter, der mich irgendwie an meinen Bruder Rowan erinnerte. Er löste sich auf, nahm aber sofort wieder Gestalt an, als meine Klinge seinen Körper verließ. »Ich werde dich nicht hier sterben lassen.«
    »Närrischer Prinz!« Der Wolf starrte mich wütend an und fletschte abwehrend die Zähne. »Das hier ist deine Geschichte. Du musst es bis zum Ende schaffen. Deshalb bin ich doch nur mitgekommen – um dafür zu sorgen, dass die Geschichte weitergeht.« Er schnappte nach einem Kobold, der sich seinem Kopf genähert hatte und nun zu einer nebligen Wolke wurde. »Anscheinend können die Geister den Tempel nicht verlassen, aber sie lassen mich auch nicht durch. Also geh jetzt, solange du noch Zeit hast!«
    »Ash!«, rief Puck auf der anderen Seite des Tors. »Komm schon, Eisbubi, worauf wartest du noch?«
    Noch einmal sah ich den Wolf eindringlich an, dann schob ich mich unter dem Tor durch und kam auf der anderen Seite wieder auf die Füße. Die Geister heulten auf, drängten sich um den offenen Spalt zwischen Boden und Tor und streckten die Hände nach uns aus, doch sie konnten die Schwelle nicht passieren.
    Der Wolf keuchte angestrengt und zitterte von der Anstrengung, sich dem Tor entgegenzustemmen und sich den zahllosen Wesen zu widersetzen, die an ihm zerrten. »Mach dich auf den Weg, Prinz«, knurrte er und sah mir fest in die Augen. »Du kannst mir nicht mehr helfen. Stell dich der Herausforderung, beende die Geschichte und vergiss nicht, mich zu erwähnen, wenn du sie weitererzählst. So lautete unser Handel.«
    Ich starrte den Wolf hilflos an und suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Doch er hatte recht – es gab nichts, was wir noch tun konnten. Ich hob mein Schwert zu einem feierlichen Salut. »Ich werde nie vergessen, was du für mich getan hast.«
    »Pah!« Trotz der Anstrengung gelang es dem Wolf, verächtlich zu lachen. »Glaubst du etwa, das hier würde mich umbringen, Junge? Du solltest es besser wissen. Nichts in diesem erbärmlichen Heldenparcours

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