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Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht

Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht

Titel: Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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mich und ich versuchte verzweifelt, aufzustehen und mich zur Tür vorzutasten. Mein schwaches Bein ließ mich im Stich, ich fiel und schlug mit dem Kopf auf dem kalten Steinboden auf, wobei mir die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Keuchend zog ich mich mit einem Arm durch das Zimmer. Meine linke Körperhälfte war vollkommen taub, alles um mich herum drehte sich wie wild und am Rande meines Gesichtsfeldes tauchten dunkle Flecken auf. Ich unterdrückte den Schmerz und die Übelkeit und versuchte, um Hilfe zu rufen, doch aus meiner Kehle kam nur ein heiseres Keuchen. Niemand war da, der mich gehört hätte.
    Bis auf den Wächter, der reglos dastand und zusah, wie ich kämpfte. Zusah, wie ich starb. »Der Tod«, erklärte er gleichgültig, während das Licht der Blitze über ihn huschte, »holt alle Sterblichen. Und am Ende wird er auch dich holen.«
    Noch einmal versuchte ich aufzustehen und am Leben zu bleiben, auch wenn ein Teil von mir sich fragte, welchen Sinn das haben sollte. Aber es half nichts. Ich war so müde. Mein Kopf sank auf den kalten Boden und die Dunkelheit breitete sich wie eine leichte, weiche Decke über mich. Ich spürte, wie der letzte Atemzug meinen Körper verließ und mein Herz – endgültig und unwiderruflich – aufhörte zu schlagen.

Das letzte Opfer
    Kalt.
    Alles war kalt.
    Ich flog durch einen dunklen Tunnel, Bilder aus meinem Leben zogen an mir vorbei und ich konnte einfach nicht anhalten. Ein Ausritt mit Meghan im Wilden Wald. Kierran und Glitch, die im Hof trainierten. Die Geburt meines Sohnes. Ein inniger Tanz mit Meghan auf irgendeinem Ball. Unsere Hochzeit …
    Keuchend kam ich zu mir und stemmte mich von einem kalten, harten Untergrund hoch. Mein Herz trommelte panisch in meiner Brust, lautstark und lebendig. Ich tastete danach und sah mich um, da ich keine Ahnung hatte, wo ich mich befand. Steinerne Mauern, flackernde Kerzen in kleinen Alkoven, die tiefe Schatten warfen. Die große Gestalt in der Robe stand neben mir und beobachtete mich schweigend, und plötzlich kehrte die Erinnerung zurück.
    Das Feld der Prüfungen. Die Aufgaben. Was mich hierhergeführt hatte, war der verzweifelte Wunsch nach einer Seele, damit ich mit Meghan im Eisernen Reich leben konnte. Ich sank in mich zusammen und schlug die Hände vors Gesicht. Es fiel mir schwer, auch nur irgendeinen klaren Gedanken zu fassen. In meinem Kopf herrschte das totale Chaos, angestrengt versuchte ich die Fäden zu entwirren und herauszufinden, was real war und was in das Reich der Fantasie gehörte. Dabei spürte ich den kalten, abschätzenden Blick des Wächters auf mir, der offenbar auf meine Reaktion wartete.
    »War das echt?« Meine Stimme war so schwach und rau, dass ich sie kaum erkannte. »War irgendetwas davon echt?«
    Reglos starrte der Wächter mich an. »Möglicherweise.«
    »Ash!«
    Laute Schritte näherten sich und dann tauchte Puck auf. Kurz flammte Hass in mir auf, als ich meinen alten Erzfeind sah und daran dachte, wie er und Meghan getanzt und gelacht hatten … Doch dann hielt ich inne. Das war ja gar nicht passiert. Nichts von all dem war passiert. Mein gesamtes Leben als Mensch – meine Hochzeit, meine Frau, mein Sohn –, das alles war eine Illusion.
    »Verdammt, Eisbubi«, keuchte Puck, während er auf mich zulief, »wir haben schon überall nach dir gesucht. Was ist passiert? Haben wir die Prüfung verpasst? Ist sie schon vorbei?«
    Ungläubig starrte ich ihn an. Sekunden. Es waren nur wenige Sekunden vergangen, aber für mich war es ein ganzes Leben gewesen. Vorsichtig stand ich auf und atmete tief durch. Mein Bein war stark und gesund, mein Blick klar und ungetrübt. Als ich auf meine Hände sah, fand ich dort helle, straffe Haut, wo zuvor Falten und Altersflecken waren. Ich machte eine Faust und spürte die Kraft in meinen Gliedern.
    »Es ist vorbei«, verkündete der Wächter. »Die Prüfungen sind vorüber. Du hast den Heldenparcours bestanden, Ritter des Eisernen Hofes. Du hast erfahren, was es bedeutet, ein Mensch zu werden – hast körperliche Schwäche, Gewissen und Sterblichkeit kennengelernt. Ohne diese Dinge würde eine Seele in deinem Körper verkümmern und sterben. Du bist weit gekommen, viel weiter als jeder andere vor dir. Doch eine letzte Frage ist noch offen. Eines musst du noch herausfinden, bevor du für eine Seele bereit bist.
    Willst du sie wirklich haben?«
    »Was?« Puck hatte sich neben mich gestellt und warf dem Wächter nun einen finsteren Blick zu. »Was ist das denn

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