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Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht

Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht

Titel: Ploetzlich Fee 04 - Frühlingsnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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will, dass sich dieses Ding einzig und allein auf mich konzentriert. Wenn Puck tut, was nötig ist, müsste das hier bald vorbei sein.« Neben uns fiel eine Säule um, dann erklang ein frustriertes Knurren. »Geh zurück zum Portal und warte dort auf uns«, fuhr ich hastig fort. »Falls möglich, such Grim und den Wolf. Wir kommen, so schnell wir können, mit den Schlüsseln zu euch.«
    »Wie …«, setzte Ariella an, doch in diesem Moment sprengte der Wächterlöwe die Mauer neben uns und brüllte durchdringend, als er mich entdeckte.
    Ich rannte los, tiefer in das Labyrinth hinein, dicht gefolgt von dem Wächter. Steine flogen und Statuen verwandelten sich in Marmorstaub, während sich das massige steinerne Monster hinter mir durch die Gänge schob.
    Als ich um eine eingestürzte Mauer herumlief, sah ich plötzlich Puck, der aus der anderen Richtung angerannt kam. Er riss die Augen auf, als wir aufeinander zuliefen, aber genau auf diesen Moment hatte ich gewartet. In letzter Sekunde warfen wir uns zur Seite. Als die Wächterlöwen um die Ecke bogen, prallten sie mit einer solchen Wucht aufeinander, dass die Erde bebte.
    Nach diesem frontalen Zusammenstoß blieben die steinernen Riesen einen Moment lang reglos und völlig verwirrt stehen. Bei einem war die Nase abgebrochen, bei dem anderen zog sich ein Riss wie eine Narbe quer durch sein Gesicht. Am anderen Ende des Ganges stemmte sich Puck auf die Ellbogen hoch und grinste triumphierend.
    »Weißt du, egal wie oft ich so etwas sehe, es ist immer wieder lustig.«
    Ich sprang auf die Füße. »Schnapp dir den Schlüssel«, fauchte ich und näherte mich vorsichtig einem der Wächterlöwen. Da er noch immer benommen war, konnte ich ihm unbemerkt die goldene Halbkugel von seinem Hals lösen. Puck machte es bei dem zweiten Wächter genauso, blieb dann aber noch kurz vor ihm stehen und grinste ihm ins Gesicht.
    »Ich wette, das hat wehgetan, oder?« Er schwenkte den Schlüssel vor der Nase des Löwen hin und her. »Ja, ja, ihr werdet noch wochenlang Kopfschmerzen haben. Das habt ihr jetzt davon, dass ihr so dickköpfig wart.«
    »Puck!« Wütend fuhr ich zu ihm herum. »Hör auf, dich wie ein Idiot aufzuführen und lass uns von hier verschwinden.«
    Lachend schlenderte Puck zu mir herüber und warf die Halbkugel von einer Hand in die andere. »Ach ja, die Klassiker sind immer noch am besten«, murmelte er, als wir uns an der Ecke gegenüberstanden. »Hey, weißt du noch, wie wir diese Nummer mit den Minotauren durchgezogen haben? Die waren dermaßen sauer, dass sie …«
    Ein leises, sehr wütendes Knurren aus zwei Kehlen unterbrach ihn. Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu, den er mit einem schwachen Grinsen erwiderte.
    »Ich weiß, ich weiß. Du wirst mich umbringen.«
    Wir rannten durch das Ruinenlabyrinth und umklammerten krampfhaft die beiden Halbkugeln, während die Wächterlöwen hinter uns herwalzten. Diesmal gab es keine Ausweichmanöver, keine Versuche, die Wächterlöwen in irgendwelche Ecken zu locken – wir rannten direkt auf das Portal zu, auf dem kürzesten Weg, den wir finden konnten. Ariella stand auf den Stufen und legte mit zusammengepressten Lippen auf die Löwen an. Sie wusste genau, dass ihre Pfeile den Wächtern höchstens ein Blinzeln entlocken konnten. Die letzten hundert Meter waren am gefährlichsten: offenes Gelände, auf dem es nichts gab, das unsere Verfolger aufhalten konnte. Ich spürte das Beben ihrer wuchtigen Sprünge hinter uns, als sie langsam aufholten.
    Da flog der Wolf wie ein dunkler Schatten über eine Mauer hinweg und prallte so hart gegen einen der Wächterlöwen, dass er von den Füßen gerissen wurde und gegen seinen Kumpanen fiel. Ungebremst krachten die Statuen in eine Mauer und stolperten mit dem knirschenden Lärm eines entgleisenden Zuges übereinander. Keuchend aber triumphierend sprang der Wolf die Stufen hinauf zu Ariella und Grimalkin, der direkt vor dem Portal erschienen war und ungeduldig mit dem Schwanz peitschte.
    »Schnell!«, fauchte der Kater, als Puck und ich angerannt kamen. »Steckt die Schlüssel ins Schloss!«
    »Du denkst wohl, du kannst einfach verschwinden und dann wieder auftauchen und Anweisungen brüllen, nachdem wir anderen die ganze Arbeit gemacht haben«, protestierte Puck, als wir das Portal erreichten. Grimalkin fauchte ihn aufgebracht an.
    »Uns bleibt keine Zeit, um über deine Dummheit zu debattieren, Goodfellow. Die Wächter kommen. Die Schlüssel …«
    Seine Worte gingen im Brüllen

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