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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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nichts anderes taten, als sich vor dem falschen König zu verstecken und zu hoffen, dass irgendjemand anders die Schweinerei wegmachen würde?
    Und wann habe ich angefangen, den Gremlin als meinen zu betrachten?
    Trotz der ganzen Hektik im Turm war der Platz rund um die große Eiche verlassen und ruhig. Irgendetwas zog mich dorthin, so wie in der Nacht, als wir hier angekommen waren. Am Fuß des Stammes, unter den ausladenden Ästen, bildeten die Wurzeln eine nestartige Mulde, in die ich mich setzte, bevor ich die Vorräte auspackte.
    Ash und Puck beobachteten mich misstrauisch, bis ich ihnen mit einem Plastiklöffel zuwinkte. »Setzt euch«, sagte ich und zeigte auf die Wurzeln. »Ich weiß ja, es ist kein Feenwein, aber was anderes haben wir nicht, und wir müssen etwas essen.« Ich schüttete den Inhalt einer Fruchtcocktaildose in eine Plastikschale und reichte sie Ash. Er nahm sie und hockte sich widerstrebend auf eine Wurzel.
    Puck setzte sich ebenfalls und starrte trübsinnig in die Schale, die ich ihm gab. »Kein einziges Apfelstückchen«, seufzte er und stocherte mit dem Finger in der klebrigen Masse herum. »Wie können Sterbliche das überhaupt Früchte nennen? Das ist so, als hätte ein Pfirsichbauer in eine Schale gekotzt.«
    Ash nahm seinen Löffel und starrte ihn an, als wäre er eine außerirdische Lebensform. Dann ließ er ihn wieder in das unberührte Essen fallen, stellte die Schale auf den Boden und stand auf.
    »Ash.« Ich schaute von meinen kalten Bohnen auf. »Was hast du vor?«
    »Es beobachtet uns.« Ganz langsam wanderte seine Hand an den Schwertgriff. »Diesmal ist es ganz nah. Es fühlt sich an …« Er schloss die Augen und ich sah kurz den Schein um ihn herum aufleuchten. »… als wäre es genau über uns.«
    Blitzschnell wirbelte er herum. Er schleuderte etwas gegen den Baum, blaues Licht blitzte auf und eine Sekunde später ertönte ein schrilles Kreischen, als etwas aus dem Geäst fiel und fast in meinem Schoß landete.
    Ich sprang auf. Es war irgendein großes, glänzendes Metallinsekt, das stark an eine Wespe erinnerte. Seine Flügel summten noch einmal schwach, dann starb es. Unser geheimnisvoller Verfolger war also endlich aufgeflogen. Eine Eisscherbe hatte seinen Körper durchbohrt und das Insekt fast in zwei Hälften gespalten, doch seine gekrümmten Beinchen hielten immer noch einen langen, schmalen Gegenstand. Ich bückte mich und zog das Ding aus der Umklammerung, wobei ich aufpasste, dass ich dem nadelspitzen Stachel am Hinterleib nicht zu nahe kam.
    Es war ein Stock, genauer gesagt ein Zweig, an dem noch einige Blätter wuchsen. Das Holz lebte noch, obwohl die Blätter mit Eisen gesprenkelt waren und sich glänzende Adern an dem Zweig entlangzogen. An dem Stock war ein Zettel befestigt. Als ich ihn ablöste, nahm Ash mir sanft den Zweig ab und kniff die Augen zusammen.
    »Wisst ihr, was das ist?«, murmelte er.
    Puck grinste. »Äh, ja, eigentlich schon. Die meisten Leute bezeichnen so etwas als einen Stock. Man benutzt ihn, um Feuer anzuzünden, große Insekten damit zu piken oder um ihn von seinem Hund apportieren zu lassen.«
    Ash beachtete ihn gar nicht. »Das ist der Zweig eines Vogelbeerbaums.« Er sah mich ernst an. »Das ist Rowans Namensbaum, und unter diesen Umständen glaube ich nicht, dass das ein Zufall ist. Er weiß, dass wir hier sind. Er hat dir das geschickt.«
    Mir gefror das Blut in den Adern. »Du meinst, er ist irgendwo da draußen?«
    »Ich bin mir sicher. Lies die Nachricht.«
    Ich entrollte den Zettel und mein Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen, als ich die Worte las.
    Der Eiserne König möchte dir ein Angebot unterbreiten. Finde mich.
    Puck las die Nachricht auf dem Kopf und runzelte die Stirn. »Ihn finden? Sollen wir jetzt etwa alles stehen und liegen lassen und durch das ganze Eiserne Reich marschieren, um ihn zu suchen? Du denkst doch nicht etwa ernsthaft daran, dich mit ihm zu treffen, oder, Prinzessin?«
    »Ich denke, ich sollte es tun«, sagte ich langsam und sah dabei Ash an. »Er könnte etwas wissen, was wir gegen den falschen König einsetzen können. Oder vielleicht will der falsche König mir ja auch anbieten, dass er den Krieg beendet.«
    »Oder es könnte eine Falle sein und Rowan will uns verraten, so wie er es mit dem gesamten Feenreich getan hat.« Ashs Stimme war eiskalt.
    »Kann sein, aber ich denke trotzdem, dass wir herausfinden sollten, was er will. Was er uns anzubieten hat.« Ich beobachtete die Rebellen, die in den

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