Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
sofort an meinen Haaren, als wir hinaustraten.
    Puck schenkte mir einen gespielt entsetzten Blick, als ich auf der Suche nach unserem Fluchtmittel die obere Turmwand absuchte. »Äh, wie genau wolltest du denn auf diesem Weg nach draußen kommen, Prinzessin? Wolltest du fliegen?«
    »Ganz genau.« Endlich entdeckte ich, wonach ich gesucht hatte; direkt unter der Turmspitze hing eine Gruppe von Gleitern, die in der Sonne dösten. Als ich einen leisen Pfiff ausstieß, regten sie sich und drehten ihre Insektenköpfe, um zu uns herunterzustarren.
    Puck folgte meinem Blick und gab angewiderte Würglaute von sich. »Das ist doch wohl ein Witz. Du willst, dass wir an einem dieser Dinger hier rausfliegen? Äh … wie wäre es denn, wenn ich mich einfach in einen Vogel verwandele und euch folge …«
    »Nein, du hast gehört, was Mab gesagt hat.« Ich winkte den Gleitern, die verschlafen anfingen zu summen. »Wenn du Schein einsetzt, könnte das dein Amulett zerstören. Und wir wollen es doch so lange wie möglich erhalten.«
    Puck verzog das Gesicht. »Ich glaube, in diesem Fall würde ich eine Ausnahme machen, Prinzessin. Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht gern von einem riesigen Metallkäfer durch die Gegend tragen lasse, aber …« Er wich einen Schritt zurück, als die Gleiter an der Mauer herunterkrochen. »Oh, klasse. Die schauen mich schon so seltsam an, Prinzessin.«
    »Was ist denn los, Goodfellow?«, fragte Ash mit einem höhnischen Grinsen und verschränkte lässig die Arme, als die Gleiter auf der Plattform landeten und uns mit ihren riesigen Facettenaugen anstarrten. »Hast du etwa Angst vor ein paar Käfern?«
    »Käfer sind gruselig.« Puck schnitt einem der Gleiter eine Grimasse und zuckte zurück, als der das mit einem Summen quittierte. »Riesige Metallkäfer, die mich komisch anschauen, gehören in Horrorfilme.« Dann erwiderte er Ashs Grinsen. »Außerdem drängelst du dich ja auch nicht gerade begeistert vor, Prinz.«
    »Ich will diesen Moment einfach so lange wie möglich auskosten.«
    »Wir haben dafür jetzt keine Zeit, Jungs!« Ich starrte sie böse an, woraufhin beide verstummten und schuldbewusst dreinblickten. »Das ist unser einziger Weg hier raus. Also seht mir einfach zu und tut genau das, was ich auch mache.«
    Ich trat an den Rand der Plattform und schaute nach unten. Gestern hatte sich mir beim Blick in den Abgrund der Magen umgedreht. Jetzt raste mein Herz vor Erregung und ich streckte schnell die Arme aus.
    Erst geschah nichts und ich bekam Angst, dass die Gleiter vielleicht gar nicht reagieren würden. Doch dann hörte ich das vertraute Summen der Flügel und eine Sekunde später landete der Gleiter auf meinen Schultern und legte seine Kupferbeine um mich.
    »Gruuuuuuselig«, trällerte Puck.
    Ich wandte mich um und strafte ihn mit einem bösen Blick.»Halt die Klappe und hör zu. Man benutzt die Vorderbeine, um zu lenken. Versuch einfach, dich zu entspannen, dann wird alles gut.« Ich ignorierte Pucks zweifelnden Blick und drehte mich wieder nach vorn. »Los geht’s«, murmelte ich und sprang von der Kante.
    Der Wind verfing sich in den Flügeln des Gleiters und ließ uns nach oben schießen, was bei mir sofort einen Adrenalinschub auslöste. Ich meinte einen ungläubigen Schrei von Puck zu hören, als ich mich in die Höhe schraubte, und grinste unbeherrscht, während ich mir sein Gesicht vorstellte, wenn ich ihm zeigte, was der Gleiter wirklich alles konnte. Aber wir hatten jetzt keine Zeit für die wilden Sturzflüge und Manöver von letzter Nacht, auch wenn ich spüren konnte, dass der Gleiter ebenfalls aufgeregt war wie ein nervöses Rennpferd, das loslegen wollte. Um es zur Ruhe zu bringen, machte ich ein paar Rückwärtsloopings, bevor ich in großen Kreisen zurückflog, um nachzusehen, ob die Jungs noch weitere Ermutigungen brauchten. Überrascht stellte ich fest, dass Puck und Ash es geschafft hatten abzuheben und jetzt gemeinsam auf mich zuglitten. Puck war allerdings etwas grünlich im Gesicht, als ich mich neben ihn setzte.
    »Kommt ihr zwei klar?«, rief ich und unterdrückte ein Grinsen.
    Puck streckte mir zittrig den erhobenen Daumen entgegen. »Großartig, Prinzessin!« Sein Gleiter summte laut und er zuckte zusammen. »Auch wenn ich lieber mit meinen eigenen Schwingen fliegen würde. Das hier ist widernatürlich. Wohin jetzt?«
    Ash zeigte in Richtung Horizont. »Westen liegt dort«, rief er und ich nickte.
    Mein Gleiter wartete nicht einmal, dass ich ihn lenkte,

Weitere Kostenlose Bücher