Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht
an den wir gehen könnten. Wir können nichts anderes tun, als uns ihnen hier zu stellen. Zum Glück ist es nicht die gesamte Armee des falschen Königs, nur ein paar Angriffstruppen. Die eigentliche Armee ist immer noch auf dem Weg zum Wilden Wald, übrigens inklusive mobiler Festung. Und wenn wir uns jetzt nicht um dieses kleine Problem kümmern, werden wir keine Gelegenheit mehr haben, uns Sommer und Winter anzuschließen. Jetzt geht mir aus dem Weg. Ich sollte an der Front sein, wenn die Kämpfe losgehen.«
»Warte!« Ich packte ihn am Ärmel, als er an mir vorbeieilte, woraufhin er wütend zu mir herumwirbelte. »Es gibt noch eine weitere Option. Wir sind durch die Elsterlingtunnel unter dem Turm gekommen. Auf diesem Weg könnten wir fliehen.«
»Die Tunnel?« Glitch schüttelte meine Hand ab. »Diese Tunnel erstrecken sich kilometerweit. Das ist ein riesiges Labyrinth da unten. Da könnten wir tagelang herumirren.«
»Ich nicht.« Ich hatte immer noch keine Ahnung, warum mir diese Tunnel so vertraut waren, aber sobald ich es ausgesprochen hatte, wusste ich, dass es die Wahrheit war. »Ich kenne den Weg. Ich kann alle sicher durchführen.«
Er wirkte ungläubig, und nun wurde ich wütend. »Entweder das oder du verlierst deine Leute, noch bevor der eigentliche Krieg begonnen hat! Verdammt, Glitch, du solltest mir langsam mal vertrauen!«
»Tu es«, sagte Ash leise und starrte der Eisernen Fee in die Augen. »Du weißt, dass sie recht hat.«
Glitch seufzte schwer und wedelte mit den Händen. »Und Ihr wisst ganz sicher den Weg?«, fragte er.
»Ich wäre jetzt nicht hier, wenn es nicht so wäre.«
»Na schön«, sagte er bedächtig. »Gut. Wir werden noch einmal unser Leben in Eure Hände legen, Hoheit. Diode, sag es allen: Wir treffen uns marschbereit auf dem großen Platz.«
»Ja, Sir.« Diode warf mir einen erleichterten Blick zu und flitzte davon.
Glitch sah ihm nach, dann drehte er sich um und musterte mich mit zusammengekniffenen violetten Augen. »Das sollte besser funktionieren. Ihr seid eine verdammte Nervensäge, wisst Ihr das, Hoheit?«
»Aber eine, die euch den Arsch retten wird«, schoss ich zurück, was mir ein anerkennendes Prusten von Puck einbrachte.
Glitch rollte nur mit den Augen und stapfte davon.
Keine fünfzehn Minuten später hatte sich die gesamte Rebellenarmee unter den Zweigen der großen Eiche versammelt, alle bewaffnet, gerüstet und marschbereit. Ich schlug mich gerade mit der Frage herum, wie schnell wir alle Rebellen in die Tunnel runterbringen konnten, als Diode zu mir kam und mich darüber informierte, dass die Falltür, durch die wir gekommen waren, nicht die einzige war. Es gab wohl überall im Turm welche, und eine von ihnen befand sich in der zentralen Kammer direkt unter dem Baum. Er war gerade dabei, mir zu erklären, wo sie fast unsichtbar zwischen den Wurzeln des Baumes lag, als Glitch mit wild blitzenden Haaren am Baumstamm auftauchte.
»Sie haben den Turm schon fast erreicht! Wir müssen sofort los!«
Mit vereinten Kräften stemmten Ash, Puck und Glitch die Falltür auf und ließen sie mit einem lauten Scheppern, das durch die gesamte Ruine hallte, auf den Boden knallen.
Dann richtete Glitch sich auf, sah mich an und deutete auf das gähnende Loch, das in die Dunkelheit führte. »Nach Euch, Hoheit. Diode, geh mit der Prinzessin, damit alle wissen, dass sie ihr folgen sollen.«
»Was ist mit dir?«
»Ich bleibe oben und stelle sicher, dass auch alle mitkommen.« Glitch nickte dem stämmigen Zwerg mit dem mechanischen Arm zu, der stoisch hinter uns stand und wartete. »Wenn alle unten sind, kommen Torque und ich runter und versiegeln den Tunnel hinter uns. Wir werden ja höchstwahrscheinlich nicht hierher zurückkehren.«
»Aber …«
»Ich mache mir Gedanken darüber, wie ich unseren Fluchtweg sichere, Ihr macht Euch Gedanken darüber, dass wir uns da unten nicht verirren.« Glitch gab mir eine Taschenlampe und zeigte auf das Loch. »Und jetzt los, bevor der Feind direkt vor der Tür steht!«
Ich schaltete die Taschenlampe ein und stieg in den Tunnel hinunter.
Die muffige Dunkelheit empfing mich, zusammen mit dem Geruch nach Staub, Schimmel und nassem Fels – fremdartig und vertraut zugleich. Ash landete neben mir, dann Puck und Diode, dessen glühende Zahlenaugen körperlos in der Dunkelheit zu schweben schienen. Kurz fragte ich mich, wo Grimalkin steckte, und hoffte, dass er sicher hier rauskommen würde.
Der Hackerelf sah sich nervös in den
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