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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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ohne sich zu verbrennen. Oder wenigstens nicht allzu schwer.« Sie zuckte mit den Schultern. »Zumindest haben meine Schmiede es mir so erklärt. Es ist bisher noch nicht getestet worden.«
    »Und war das der Einzige?« Ash deutete mit dem Kopf auf den leblosen Gremlin. In seinem Gesicht spiegelte sich Unsicherheit.
    Tot schien die Kreatur sogar noch kleiner zu sein als lebendig, sie wirkte so zerbrechlich wie ein Bündel Zweige.
    Mab stieß ein grausames Lachen aus und schüttelte den Kopf. »Oh nein, mein Lieber.« Sie schwenkte das Amulett, das sich langsam an seiner Kette drehte. »Viele, viele Abscheulichkeiten sind in die Entstehung dieses Zaubers eingeflossen. Weshalb wir ihn auch nicht wahllos an jeden verteilen können. Die Kreaturen lebendig zu fangen, erwies sich als … schwierig.«
    »Und …« Ich starrte auf den wabernden Nebel in dem gläsernen Amulett und mir wurde schlecht. »… man muss sie umbringen, damit es funktioniert?«
    »Wir befinden uns im Krieg, Mensch«, erwiderte Mab erbarmungslos. »Wir können entweder töten oder werden selbst vernichtet.« Die Königin rümpfte die Nase und musterte abfällig den verdrehten Körper des Gremlins. »Die Eisernen Feen verseuchen unsere Heimat und vergiften unser Volk. Ich denke, das hier ist ein gerechter Tausch, meinst du nicht?«
    Da war ich mir nicht so sicher, aber in diesem Moment räusperte sich Puck und lenkte damit die Aufmerksamkeit auf sich. »Ich will ja nicht gierig klingen oder so«, sagte er, »aber ist Eisbubi der Einzige, der so ein funkelndes Schmuckstück bekommt? Immerhin gehen doch drei von uns in das Eiserne Reich.«
    Mab schenkte ihm einen kalten Blick. »Nein, Robin Goodfellow«, erwiderte sie, wobei sie Pucks Namen aussprach wie einen Fluch. »Das Wesen, das uns gezeigt hat, wie man diese Amulette herstellt, hat darauf bestanden, dass du ebenfalls eines bekommst.« Sie winkte mit der Hand und Wieland der Bjergfolk trat schmunzelnd zu Puck und reichte ihm ein weiteres Amulett an einer Kette. Bei diesem schlangen sich Ranken statt Eisstifte um das Glas, doch ansonsten waren sie identisch. Puck streifte sich grinsend die Kette über und verbeugte sich leicht vor Mab, was sie jedoch ignorierte.
    Stattdessen winkte sie Ash zu sich und legte ihm das Amulett um den Hals, als er sich vor ihr verneigte. »Mehr können wir nicht für euch tun«, sagte sie, als Ash sich aufrichtete, und für einen Moment schien die Winterkönigin ihren Sohn fast bedauernd anzusehen. »Wenn ihr den Eisernen König nicht besiegen könnt, sind wir alle verloren.«
    »Wir werden nicht versagen«, erwiderte Ash leise, woraufhin Mab ihm eine Hand an die Wange legte und ihm einen Blick zuwarf, als würde sie ihn nie wiedersehen.
    »Eines noch«, sagte sie, als Ash zurücktrat. »Die Magie in den Amuletten ist nicht von Dauer. Sie wird mit der Zeit schwächer werden und sich zersetzen, und irgendwann wird sie sich gänzlich auflösen. Die Schmiede haben mir außerdem gesagt, dass jede Anwendung von Schein die Zerstörung des Amuletts beschleunigen wird, genau wie direkter Kontakt mit allem, was aus Eisen gemacht ist. Sie sind sich nicht sicher, wie lang die Magie halten wird. Aber in einem sind sie sich einig – sie wird nicht ewig halten. Sobald ihr das Eiserne Reich betreten habt, steht euch eine begrenzte Zeitspanne zur Verfügung, um euer Ziel zu finden und zu vernichten. Ich würde mich also beeilen, wenn ich du wäre, Meghan Chase.«
    Na klar, dachte ich, während mein Magen sich erst verkrampfte und dann absackte. Diese unmögliche Situation gibt es natürlich nur inklusive Zeitlimit. Bloß kein Druck.
    »Königin Mab!«
    Der schrille und gleichzeitig raue Schrei hallte über die Lichtung, und kurz darauf hüpfte ein grüner Busch ins Zelt und tänzelte um Mabs Füße herum. Ich brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass es ein Kobold war, an dessen Kleidung Blätter und Zweige klebten, so dass er in einem Wald perfekt getarnt war.
    »Königin Mab!«, kreischte er wieder. »Eiserne Feen! Snigg hat jede Menge Eiserne Feen erspäht, die am Rand der Ödnis campieren! Schlagt Alarm! Zu den Waffen! Los, los!«
    Mab bückte sich, packte mit einer blitzschnellen Bewegung den durchgedrehten Kobold an der Kehle und hob ihn in die Luft.
    »Wie viele sind es?«, fragte sie leise, während der Kobold sich würgend und strampelnd in ihrem Griff wand und seine Blättertarnung zitterte.
    »Ähm.« Der Kobold zuckte noch einmal und beruhigte sich dann. »Ein paar

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